Chordatiere - Pyuridae

Rote Seescheide (Halocynthia papillosa) im Aquazoo Düsseldorf
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Stamm: Chordatiere (Chordata )
Unterstamm: Manteltiere (Tunicata)
Klasse: Seescheiden (Ascidiacea)
Ordnung: Pleurogona
Familie: Pyuridae

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D NB 650

Rote Seescheide

Halocynthia papillosa • The Red Sea-Squirt • L'ascidie rouge

T halocynthia papillosa piran PD1Rote Seescheide (Halocynthia papillosa) im Aquarium Piran, Slowenien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

T halocynthia papillosa mapApproximative Verbreitung der Roten Seescheide (Halocynthia papillosa)

 

T Halocynthia papillosa schemaBauplan der Roten Seescheide (Halocynthia papillosa) nach THEODOR (1964)

 

T Halocynthia papillosa banyuls PD1Rote Seescheide (Halocynthia papillosa) im Aquarium du Biodiversarium, Banyuls-sur-Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Verbreitung

Mittelmeer und Nordostatlantik: Ganzes Mittelmer, im Atlantik insbesondere an der Küste Portugals, aber auch um die Kanarischen Inseln und bis in den Ärmelkanal [2; 5].

Biologie

Rote Seescheiden leben einzeln, vorwiegend im Küstenbereich in flacheren Zonen bis gegen 50 m Tiefe. Zur Fortbewegung sind die ausgewachsenen Tiere nicht fähig. Der Körper ist sackförmig. Der ihn umhüllende Mantel besteht aus einer zelluloseähnlichen, Tunicin genannten Substanz. Den größten Teil im Inneren nimmt der groß entwickelte Kiemendarm ein. Seescheiden besitzen eine kreuzförmige Einstromöffnung für das Wasser, ein Wasserdurchstrom wird durch kleine Flimmerhärchen erzeugt. Nahrungsteilchen bleiben in einer klebrigen Rinne hängen. Das Wasser fließt weiter in den Zwischenkiemenraum und verlässt den Körper anschließend wieder durch die Ausstromöffnung. Rote Seescheiden haben ein einfaches Herz. Der Kreislauf ist nicht geschlossen. Sie sind Zwitter, die Ausführungsgänge von Hoden und Eierstock münden nahe der Ausstromöffnung in den Kiemendarm [1; 3; 5].

Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung gehen aus den Eiern geschwänzte kleine Schwimmer hervor, die ähnlich wie eine Kaulquappe aussehen. Diese schwimmen nur wenige Stunden umher, setzen sich mit dem Vorderende fest, bauen ihren Schwanz ab und leben fortan auf dem Grund festsitzend [1].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt. Sie ist stellenweise sehr häufig leidet aber unter Gerätetauch-Aktivitäten [2].

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Rote Seescheide wird gebietsweise gegessen [5].

Haltung

Es gibt im deutschsprachigen Raum keine tierschutzrechtlichen Mindestanforderungen für das Halten von Manteltieren. Für die Haltung in Heimaquarien ist die Art nicht geeignet [3].

Im Mittelmeeraquarium bei Temperaturen von 15-20ºC [3]. Haltung in Zoos und Aquarien hauptsächlich aus zoopädagogischen Gründen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1765 von Johann Ernst GUNNERUS, einem norwegischen Bischof und vielseitig interessierten Naturwissenschaftler als "Tethyum papillosum" erstmals wissenschaftlich beschrieben beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Halocynthia wurde 1879 von dem amerikanischen Zoologen und Geologen Addison Emery VERRILL eingeführt. Die Gattung umfasst gegenwärtig 29 anerkannte Arten [4; 6].

T halocynthia papillosa banyuls PD2Rote Seescheide (Halocynthia papillosa) im Aquarium du Biodiversarium, Banyuls-sur-Mer © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Literatur und Internetquellen

  1. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970) 
  2. LUNA-PÉREZ, B., VALLE, C., VEGA FERNÁNDEZ, T., SÁNCHEZ-LIZASO, J. L. & RAMOS-ESPLÁ, A. A. (2010)
  3. MEERWASSER-LEXIKON
  4. SEALIFE BASE
  5. THEODOR, J. (1964)
  6. WoRMS

 

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