Weichkorallen - Alcyoniidae

Pilz-Lederkoralle (Sarcophyton sp.) im Zoo Zürich
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Klasse: Blumentiere (Anthozoa)
Unterklasse: Achtstrahlige Blumentiere (Octocorallia)
Ordnung: Weichkorallen (Alcyonacea)
Familie: Lederkorallen (Alcyoniidae)

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D NB 650

Tote Meerhand

Alcyonium digitatum • The Dead Man's Fingers • La main de mer

N alcyonium digitatum aquazoo PD1Tote Meerhand (Alcyonium digitatum) im Aquazoo Düsseldorf © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

N alcyonium digitatum BER KR1Tote Meerhand (Alcyonium digitatum) im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

N alcyonium digitatum aquazoo PD2Tote Meerhand (Alcyonium digitatum) im Aquazoo Düsseldorf © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

N alcyonium digitatum helgoland PD1Tote Meerhand (Alcyonium digitatum) im ehemaligen Aquarium der Biologischen Anstalt Helgoland © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Verbreitung 

Nordost-Atlantik: Entlang der Atlantikküste Europas, von Norwegen bis nach Spanien, um die Britischen Inseln und Island.

Biologie

Die fleischigen Kolonien sind meist auf leeren Muschelschalen, Steinen oder anderen harten Substraten festgewachsen. Sie bilden finger- oder lappenförmig verzweigte Stöcke bis zu 20+ cm Höhe. In der Mittelgallerte befinden sich Kalknadeln, die nicht zu einem Skelett verschmelzen, sondern lose verteilt sind. Der derbe und lederige Korallenstock ist daher elastisch und kann durch Wasseraufnahme seine Größe verändern. Die Färbung variiert von weiß über gelb und orange bis purpurrot. Am Ende eines jeden Polypen befindet sich eine winzige, achtstrahlige, stets weiße Tentakelkrone. Zur Reinigung ihrer Oberfläche kann sich die Tote Meerhand häuten: Sie zieht die Polypen ein und bedeckt ihre Oberfläche mit einem Sekret, das zu einer membranartigen Haut aushärtet, die dann nach einigen Tagen abgestoßen wird. Die Vermehrung kann geschlechtlich oder durch Sprossung erfolgen. Die Tote Meerhand ist meistens getrenntgeschlechtig, aber es kommen auch Hermaphroditen vor, bei denen jeweils die weiblichen Gameten vor den männlichen reifen. Die Tiere leben nicht in Symbiose mit Zooxanthellen, sondern ernähren sich ausschließlich von Phyto- und Zooplankton sowie von größeren Wirbellosen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die auch "Tote Mannshand" genannte Art wurde 1758 von Carl von LINNÉ als unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Nach Abzug der anderen Gattungen zugeteilten Arten, der zweifelhaften Arten und der Synonyme anerkennt das Weltregister 22 Alcyonium-Arten. Ebenfalls 1758 hat LINNÉ den Namen "Lobularia digitata" in die Welt gesetzt, der heute als Synonym gilt [6].

Literatur und Internetquellen

  1. EICHLER, D. (1997)
  2. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  3. KNOP, D. (2016)
  4. MEERWASSER-LEXIKON
  5. SEALIFE BASE
  6. WoRMS - WORLD REGISTER OF MARINE SPECIES

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D NB 650

Pilz-Lederkoralle

Sarcophyton sp. • The Toadstool Coral • Le corail-cuir

N sarcophyton sp aquazoo PDPilz-Lederkoralle (Sarcophyton sp.) im Aquazoo Düsseldorf © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

N sarcophyton tracheliophorum agde PD1Pilz-Lederkoralle (Sarcophyton tracheliophorum) im Aquarium Cap d'Agde © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

N sarcophyton glaucum TPB KR1Pilz-Lederkoralle (Sarcophyton glaucum) im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Verbreitung

Indopazifischer Raum einschließlich Rotes Mer.

Biologie

Die pilzförmigen, mit einem gewellten Rand versehenen Sarcophyton-Kolonien können bis zu einem Meter lang werden und sind damit die größten Weichkorallen. Ihr Körpergewebe ist massiv und fest. Seine Oberfläche ist von einem leicht schleimigen Sekret bedeckt, das außerhalb des Wassers einen typischen Geruch ausströmt. Die Ernährungspolypen sind lang, schlank und vollständig einziehbar. Daneben gibt es noch noppenförmige Polypen, die nicht ausgestreckt werden können. Diese dienen dem Gasaustausch. Pilz-Lederkorallen häuten sich regelmäßig. Sie verfügen über Zooxanthellen und brauchen im Aquarium nicht gefüttert zu werden [1; 2; 3; 4].

Taxonomie und Nomenklatur

Die Gattung Sarcophyton wurde 1834 vom französischen Zoologen René Primevère LESSON definiert. Nach Abzug der Synonyme und der anderen Gattungen zugeordneten Arten anerkennt das Welregister 51 Sarcophyton-Arten [5].

Literatur und Internetquellen

  1. EICHLER, D. (1997)
  2. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  3. KNOP, D. (2016)
  4. MEERWASSER-LEXIKON
  5. WoRMS - WORLD REGISTER OF MARINE SPECIES

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D NB 650

Spaghettikoralle

Sinularia sp. • The Slimy Leather Coral • La sinularia

N sinularia flexibilis TPB PDSpaghettikoralle (Sinularia flexibilis) im Tierpark Berlin © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

N sinularia polydactyla TPB KR1Spaghettikoralle (Sinularia polydactyla) im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

N sinularia polydactyla stuttgSpaghettikoralle (Sinularia polydactyla) in der Wilhelma Stuttgart © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Verbreitung 

In tropischen Meeresregionen im Indopazifischen Raum.

Biologie

Sinularia-Arten wachsen baumförmig und bilden Äste, mit einigen Ausnahmen, bei denen die Äste zu flachen Membranen verbreitert sind. Mindestens eine Art (S. polydactyla) besitzt Polypen, die eine Pumpbewegung ausführen. Die Arten der Gattung Sinularia verfügen über Zooxanthellen. Sie leben je nach Art hauptsächlich in Tiefen von 1-15 bzw. 25 m. Sie bilden große Kolonien und sind starke Raumkonkurrenten der Steinkorallen [1; 2; 3].

Taxonomie und Nomenklatur

Die Gattung Sinularia wurde 1898 vom deutschen Zoologen und Schriftsteller Walther MAY definiert. Nach Abzug der Synonyme anerkennt das Weltregister 176 Sinularia-Arten [5].

Literatur und Internetquellen

  1. EICHLER, D. (1997)
  2. KNOP, D. (2016)
  3. MEERWASSER-LEXIKON
  4. WoRMS - WORLD REGISTER OF MARINE SPECIES