Fangschrecken - Empusidae

Wandelnde Geige (Gongylus gongylodes) im Zoo Schmiding
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Stamm: Gliedertiere (ARTHROPODA)
Unterstamm: Sechsfüßer (HEXAPODA)
Klasse: Insekten (INSECTA)
Unterklasse: Fluginsekten (PTERYGOTA)
Ordnung: Fangschrecken (Mantodea)
Familie: Empusidae
Unterfamilie: Blepharodinae

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Unterfamilie: Blepharodinae

D LC 650

Kleine Teufelsblume

Blepharopsis mendica • The Egyptian Flower Mantis • La mante mandiante

I blepharopsis mendica wolhusen PD1Kleine Teufelsblume (Blepharopsis mendica) mit Ootheken im Tropenhaus Wolhusen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

I blepharopsis mendica wolhusen PD2Ootheken der Kleinen Teufelsblume (Blepharopsis mendica) im Tropenhaus Wolhusen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

I blepharopsis mendica BER KR1Kleine Teufelsblume (Blepharopsis mendica) im Zoo-Aquarium Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Verbreitung 

Mittelmeerraum, Nord- und Ost-Afrika, Naher und Mittlerer Osten: Afghanistan, Ägypten, Äthiopien, Algerien, Indien, Iran, Israel, Jordanien, Kanarische Inseln, Libanon, Libyen, Marokko, Mauretanien, Niger, Oman; Pakistan, Portugal (Madeira ?), Somalia, Sudan, Tschad, Tunesien, Zypern [1]

Biologie

Die Kleine Teufelsblume ist eine kryptische Art die in mehr oder weniger trockenen Gebieten mit krautiger Vegetation oder stacheligen Sträuchern lebt und sich ausschließlich von Fluginsekten ernährt. Ihre Färbung ist weiß mit brauner, grüner oder türkisfarbener Zeichnung. Die bis 6 cm langen Weibchen haben 6 Bauchringe und 5 Stacheln auf der Bauchunterseite. Die Männchen haben deutlich verdickte Fühler, weisen 8 Bauchringe und 6 Stacheln auf. Sie erreichen eine Länge von 6 cm [1; 2; 3].

Die Tiere haben eine Lebenserwartung von einem (Männchen) bis anderthalb (Weibchen) Jahren. Sie überwintern normalerweise als Nymphen und die Imagines erscheinen im Frühjahr. In der Regel werden die Weibchen werden 10 Tage nach der 9. Häutung, die Männchen 7 Tage nach der 8 Häuting geschlechtsreif. Die Kopulation dauert etwa 2-6 Stunden. Das Weibchen legt an dicken Ästen oder glatten Oberflächen mehrere bis zu 2 cm lange, kastenförmige Eipakete ab, aus denen nach  ca. 4 Wochen bis zu 60 Nymphen schlüpfen [2; 3].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist seit 2016 wegen ihrer weiten Verbreitung als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) in der Roten Liste der IUCN aufgeführt. Allerdings gibt es viele kleine Subpopulationen mit geringem Bestand [1].

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Kleine Teufelsblumen sind wärmebedürftig (26-30°C, eventuell mit einer Diapause nach der 5. Häutung), gelten aber ansonsten als nicht besonders schwierig zu haltende Terrarientiere [2] und werden im Heimtierhandel für 15-35 € angeboten (Online-Inserate 2022).

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1775 von dem aus Schleswig stammenden und erst in Kopenhagen, später in Kiel tätigen Entomologen Johann Christian FABRICIUS als "Mantis mendica" erstmals wissenschaftlich beschrieben und 1902 von dem amerikanischen Insektenforscher James Abram Garfield REHN in die neue Gattung Blepharopsis gestellt. Es gibt zwei Unterarten:  B. m. mendica und B. m. nuda [4].

Literatur und Internetquellen

  1. BATTISTON, R. (2016). Blepharopsis mendica. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T44790903A44798444. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-1.RLTS.T44790903A44798444.en . Accessed on 06 November 2022.
  2. MANTIBULLE
  3. MANTIDEN UND MEHR
  4. MANTODEA SPECIES FILE

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Unterfamilie: Empusinae
Tribus: Idolomantini

D NB 650

Teufelsblume

Idolomantis diabolica • The Devils Flower Mantis • La mante religieuse africaine du diable

I idolomantis diabolica aquazoo PDTeufelsblume (Idolomantis diabolica), Aquazoo Düsseldorf © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

I idolomantis daibolica carnivora forumTeufelsblume (Idolomantis diabolica). Bild aus dem Forum von www.carnivora.com

 

 

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Verbreitung 

Ostafrika: Äthiopien, Kenia, Somalia, Tansania [1]

Biologie

Die Weibchen der Teufelsblume werden 10 cm, die Männchen 9 cm lang. Sie ernähren sich ausschließlich von Fluginsekten, wie Fliegen oder Schmetterlingen. Unter einander sind sie wenig aggressiv. Die Nymphen schlüpfen nach etwa 6 Wochen aus dem Ei. Sie sind in allen Larvenstadien braun gefärbt und erst als Adulttiere, bei den Weibchen in der Regel nach der 9., bei den Männchen nach der 8. Häutung, entwickeln sie ihre türkis-weiß-violett-grüne Farbenpracht [1].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt.

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Teufelsblumen sind eher schwierig zu haltende Terrarientiere und werden im Heimtierhandel für 27-28 € angeboten (Online-Inserate 2018).

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1869 vom Schweizer Entomologen Henri Louis Frédéric de SAUSSURE als "Idolum diabolicum" beschrieben und 1940 in die neue Gattung Idolomantis gestellt

Literatur und Internetquellen

  1. MANTIDEN UND MEHR
  2. MANTODEA SPECIES FILE

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Unterfamilie: Empusinae
Tribus: Empusini

D NB 650

Wandelnde Geige

Gongylus gongylodes • The Violin Mantis or Indian Rose Mantis • La mante indienne

I gongylus gongylodes VIE sabineChristineVIEWandelnde Geige (Gongylus gongylodes) im Tiergarten Schönbrunn © Sabine Chrisitne / Tiergarten Schönbrunn

 

 

I gongylus gongylodes VIE manfredStotzVIEWandelnde Geige (Gongylus gongylodes)im Tiergarten Schönbrunn © Manfred Stotz / Tiergarten Schönbrunn

 

 

I gongylus gongylodes schmiding PD2Wandelnde Geige (Gongylus gongylodes), Zoo Schmiding © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Verbreitung 

Südliches Indien, Sri Lanka, Thailand, Myanmar

Biologie

Die Männchen der Wandelnden Geige werden 8 cm, die Weibchen 10 cm. lang. Ihren Namen verdankt die Art ihrem Äußeren, das von oben betrachtet an eine Geige erinnert. Alle sechs Beine haben blattähnliche Auswüchse. Ihre Vorderbeine sind zu stark bedornten Fangbeinen umfunktioniert, mit denen sie vorbeifliegende Insekten ergreifen. Wenn die Wandelnde Geigen reglos mit dem Kopf nach unten an Zweigen hängen, sind sie durch ihre blattartige Erscheinung bestens getarnt [3].

Wandelnde Geigen fressen in allen Entwicklungsstadien ausschließlich Fluginsekten. Sie sind sowohl als Nymphen wie auch als Adulte unter sich verträglich [1].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt.

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Wegen ihrer ausgefallenen Körperform sind Wandelnde Geigen beliebte Terrarientiere, die regelmäßig im Heimtierhandel sind. Angebote liegen bei 10-20 € pro Adulttier (Online-Inserate 2018).

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1758 von  Carls von LINNÉ als "Gryllus gongylodes" beschrieben und wurde 1815 vom schwedischen Naturforscher Carl Peter THUNBERG in die neue Gattung Gongylus gestellt [2].

Literatur und Internetquellen

  1. MANTIDENDEALER
  2. MANTODEA SPECIES FILE
  3. TIERGARTEN SCHÖNBRUNN