Geißelspinne (Damon variegatus) im Aquazoo Düsseldorf
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Geißelspinnen (Amblypygi)
Unterordnung: Eigentliche Geißelspinnen (Euamblypygi)
Familie: Phrynichidae
Damon variegatus • The Tailless Whip Scorpion • L'amblipygue
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VerbreitungOst- bis Südafrika: Botswana, Kongo Dem., Mosambik, Namibia (Caprivi), Sambia, Simbabwe, Südafrika, Swasiland, West-Tansania [2]. Die Populationen im Westen Angolas und Namibias werden als eigene Art angesehen [3]. Ferner gibt es Angaben über Vorkommen in Eritrea und (Süd-) Sudan (ev. andere Art?). BiologieAnders als die Geißelskorpione haben Geißelspinnen einen rundlichen Vorder- und einen längsovalen Hinterkörper ohne Schwanzanhang und Giftdrüsen. Das erste Beinpaar ist zu einer sehr langen, feingliedrigen Fühlergeißel umgebildet. Das zweite Beinpaar, die Kiefertaster (Pedipalpen) ist ebenfalls stark verlängert und mit langen, spitzen Dornen besetzt [1]. Geißelspinnen bewegen sich nicht vor- oder rückwärts, sondern laufen seitlich wie eine Krabbe. Sie können keine Spinnfäden produzieren und bauen auch keine Netze zum Beutefang oder Kokons für ihren Nachwuchs. Die jungen Spinnen werden auf dem Rücken der Mutter herumgetragen, bis sie selbstständig sind [Text TG Schönbrunn]. Die Befruchtung der Eizellen erfolgt durch vom Männchen abgesetzte Samenpakete. Das Männchen betrillert das Weibchen mit seinen Pedipalpen und führt es so zu dem Samen [1]. Gefährdung und SchutzDie Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt. Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt. Bedeutung für den Menschen
Die Art wird im Terrarium gehalten und befindet sich im Tierhandel. In Großbritannien werden "Whip scorpion babies" für 15 UKP angeboten, in den USA adulte Tiere für 25-50 USD [Online-Inserate 2017]. Taxonomie und NomenklaturDiese aus Afrika stammende Art wurde 1834 von dem aus Bayern stammenden und an der Universität Bern als Ordentlicher Professor tätigen Zoologen Josef Anton Maximilian PERTY als "Phrynus variegatus" beschrieben, wobei er allerdings als Habitat "ad Amazonum flumen" angab [4]. 2005 wurden die Populationen Angolas und Namibias westlich der Kalahari aufgrund molekulargenetischer Unterschiede unter der Bezeichnung Damon sylviae als eigene Art abgetrennt [3]. Literatur und Internetquellen
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