Cyanblaue Vogelspinne (Chromatopelma cyaneopubescens) im Exotarium Oberhof
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Vogelspinnenartige (Mygalomorphae)
Familie: Vogelspinnen (Theraphosidae)
Unterfamilie: Eigentliche Vogelspinnen (Theraphosinae)
Cyanblaue Vogelspinne
Chromatopelma cyaneopubescens • The Greenbottle Blue Tarantula • La mygale "greenbottle blue"
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VerbreitungSüdamerika: Paraguaná-Halbinsel Venezuelas [1]. BiologieDie Färbung dieser Spinne ändert sich mit zunehmendem Alter von einer wespenartigen rosa Zeichnung zur metallisch blauen bis grünlichen Vogelspinne mit vergoldetem Abdomen und leuchtend blauen Beinen. Weibchen erreichen eine Körperlänge von 5-6(-8) cm, Männchen bleiben kleiner [3; 4]. Die dämmeerungs- und nachtaktive Art lebt am Rand der Wüste des Médanos-Nationalparks. Abweichend von anderen Vogelspinnen gibt es bei ihr sowohl Exemplare, die am Boden leben, als auch solche, die ihr Gespinst im Geäst von Sträuchern bauen. Männchen und Weibchen werden mit 2-3 Jahren geschlechtsreif. Weibchen können ein Alter von 16 Jahren erreichen. Die Männchen sterben meist schon kurz nach der Paarung [1; 4]. Gefährdung und SchutzDie Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt. Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt. Bedeutung für den Menschen
Die Art gilt als eine der weltweit schönsten Vogelspinnen und ist deshalb als Terararientier sehr beliebt. Die Tiere werden in Deutschland für 23-58 € angeboten [Online-Inserate 2023]. HaltungIm deutschsprachigen Raum gibt es keine tierschutzrechtlichen Mindestanforderungen an die Haltung von Spinnen. Verschiedentlich setzen Zoos im zoopädagogischen Unterricht oder im Rahmen spezieller Kurse Vogelspinnen ein, um Menschen die Furcht vor Spinnen (Arachnophobie) zu nehmen. Die Cyanblaue Vogelspinne zählt zu den Bombardierspinnen, die bei Bedrohung die Brennhaare ihres Abdomens mit einem Bein abstreifen und sie einem Angreifer entgegenschleudern können. Sie sind aber im Allgemeinen friedlich [5]. Taxonomie und NomenklaturDie Cyanblaue Vogelspinne wurde 1907 vom norwegischen Entomologen und Arachnologen Embrik STRAND, damals wissenschaftlicher Assistent am Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin, als "Eurypelma cyaneopubescens" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Chromatopelma wurde 1995 vom deutschen Arachnologen Günter SCHMIDT eingeführt [6]. |