Rote Chile-Vogelspinne (Grammostola rosea) im Exotarium Oberhof
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Vogelspinnenartige (Mygalomorphae)
Familie: Vogelspinnen (Theraphosidae)
Unterfamilie: Eigentliche Vogelspinnen (Theraphosinae)
Rote Chile-Vogelspinne
Grammostola rosea • The Chilean Rose Tarantula • La mygale rose du Chili
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VerbreitungSüdamerika: Chile, auch in Bolivien und Argentinien [1; 2]. BiologieDie Tiere erreichen eine Körperlänge von 5-7 cm. Die Färbung variiert von leuchtendem Rot bis zu Dunkelbraun. Der Carapax ist vor allem bei erwachsenen Männchen leuchtend rötlich. Der Hinterleib ist dunkelbraun. Die gesamte Behaarung ist kurz, auf dem Abdomen sind Brennhaare vorhanden. Bei den Jungtieren sind die Beine blassrosa gefärbt. Mit jeder Häutung werden sie dunkler und lassen deutlich zwei Linien erkennen [3]. Die Tiere graben bis zu einem Meter tiefe Wohnröhren, die sie mit Spinnseide auskleiden und die bei Temperaturen von weniger als 10ºC als Rückzugsort für die Winterruhe dienen. Ferner werden in den Wohnröhren die Kokons abgelegt, in denen sich bis zu 500 Eier befinden. Als Nahrung dienen überwiegend am Boden lebende Insekten wie Schaben, Heimchen oder Grillen. Gelegentlich werden auch kleinere Säugetiere oder Skorpione gefangen. Dazu halten sich die Spinnen am Eingang ihrer Wohnröhre auf und warten auf Beute [3; 4]. Gefährdung und SchutzDie Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt. Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt. Bedeutung für den Menschen
Die Art ist eine der beliebtesten Vogelspinnen. Sie gilt als Anfängerart, stellt aber hinsichtlich Temperatur doch einige Ansprüche. Insbesondere sollte eine Winterruhre eingehalten werden. Die Tiere werden in Deutschland für 19.- bis 39.- € angeboten [1; 2; 4; Online-Inserate 2023]. HaltungIm deutschsprachigen Raum gibt es keine tierschutzrechtlichen Mindestanforderungen an die Haltung von Spinnen. Verschiedentlich setzen Zoos im zoopädagogischen Unterricht oder im Rahmen spezieller Kurse Vogelspinnen ein, um Menschen die Furcht vor Spinnen (Arachnophobie) zu nehmen. Grammostola ist zwar eine Bombardierspinne, ist aber nicht angriffslustig [2]. Taxonomie und NomenklaturDie Rote Chile-Vogelspinne wurde 1837 von dem vielseitigen französischen Wissenschaftler Charles Athanase WALCKENAER als "Mygale rosea" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Grammostola wurde 1907 vom norwegischen Entomologen und Arachnologen Embrik STRAND, damals wissenschaftlicher Assistent am Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin, eingeführt [5]. |