Seidenspinne (Nephila senegalensis) im Aquazoo Düsseldorf
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae)
Überfamilie: Radnetzspinnen (Araneoidea)
Familie: Seidenspinnen (Nephilidae)
Unterfamilie: Eigentliche Seidenspinnen (Nephilinae)
- Zentralafrikanische Seidenspinne (Nephila constricta)
- Australische Seidenspinne (Nephila edulis)
- Afrikanische Seidenspinne (Nephila senegalensis)
Haltung (gilt für alle Arten)
Im deutschsprachigen Raum gibt es keine tierschutzrechtlichen Mindestanforderungen an die Haltung von Spinnen.
Verschiedentlich halten Zoos Seidenspinnen nicht in einem Terrarium, sondern frei in einem Gebäude, wo sie, wie in der Natur, große Netze bauen können.
Wie Seidenspinnen gehalten werden (Beispiel): Rio Negro im Zoo Duisburg - ZOOLEX Gallery
Zentralafrikanische Seidenspinne
Nephila constricta • The Constricted Golden Orb Spider • La néphile de l'Afrique centrale
Weitere Bilder auf BioLib |
VerbreitungWest- und Zentralafrika: Äquatorialguinea, Benin, Elfenbeinküste, Gabun, Ghana, Guinea, Kamerun, Kongo, Kongo Dem., Liberia, Nigeria, Sierra Leone, Togo, Uganda, Zentralafrikanische Republik [2]. BiologieDie Zentralafrikanische Seidenspinne kommt in Regenwäldern, Sekundärwäldern sowie in vom Menschen veränderten Lebensräumen in Höhenlagen bis 1'400 m vor [2]. Weibliche Spinnen der Gattung Nephila bauen zwischen Baumstämmen Radnetze bis zu 2.5 m Durchmesser, die so stabil sind, dass sich nicht nur Insekten, sondern auch kleine Vögel oder Fledermäuse darin fangen. Es dauert nur zwei Stunden, bis das Seidenspinnenweibchen sein kunstvolles Radnetz vollendet hat. Die 12/1000 Millimeter dicken Seidenfäden sind extrem reißfest. Einmal im Netz, werden die Beutetiere blitzschnell eingesponnen und durch einen Biss mit den scharfen Mundwerkzeugen getötet. Gleichzeitig wird mit dem Biss ein Gift injiziert, welches das Beutetier innerlich zersetzt. Ist der Hunger der Spinne klein, so dient die eingesponnene Beute als Reserve für Notzeiten [2 und Text nach Zoo Basel]. Gefährdung und SchutzDie Art wird nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 wegen ihrer weiten Verbreitung und ihrer Häufigkeit nicht als gefährdet eingestuft [3]. Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt. Bedeutung für den Menschen
Die Art wird lokal nicht genutzt [3]. Wie andere Arten der Gattung wird sie von Liebhabern im Terrarium gehalten. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1879 von dem aus Münster / Westfalen stammenden Entomologen Felix KARSCH unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben [4]. Literatur und Internetquellen
|
Nephila edulis • The Australian Golden Orb Weaver • La néphile d'Australie
Weitere Bilder auf BioLib |
VerbreitungAustralasien: Ganz Australien mit Schwerpunkt West-Australien, einschließlich Tasmanien, den Kokos-Inseln und einigen kleineren Inseln, Indonesien von Java bis West-Papua, Papua-Neuguinea mit Misima, Neukaledonien, Neuseeland [1; 2]. BiologieDie Australische Seidenspinne ist vorab in Trockengebieten verbreitet, kommt aber auch in feuchten Zonen vor und kann vom Menschen veränderte Lebensräume besiedeln [2]. Australische Seidenspinnen haben einen silbergrauen Körper und schwarze Borsten an den Beinen. Wie bei allen Nephila-Arten sind die Weibchen groß, sie werden etwa 40 mm lang. Sie Männchen, die meist eine Ecke des vom Weibchen gebauten Netzes bewohnen, sind mit 7 mm im Vergleich dazu winzig. Auf dem Netz tummeln sich auch Kleptoparasiten, wie die Kugelspinne Argyrodes antipodianus. Diese webt ein kleines Gespinst ohne Fangfäden, das mit dem Netz der Wirtin in Verbindung steht und lebt davon, dass sie kleine Insekten stiehlt [1]. Gefährdung und SchutzDie Art wird nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 wegen ihrer weiten Verbreitung, ihrer Anpassungsfähigkeit ihres anscheinend stabilen Bestands und ihrer Häufigkeit nicht als gefährdet eingestuft [2]. Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt. Bedeutung für den Menschen
Die Art wird in Australien nicht genutzt [2]. In Neuguinea und Neukaledonien werden die weiblichen Spinnen geröstet und gegessen, daher der Artname "edulis" (essbar) [1]. Wie andere Arten der Gattung wird sie von Liebhabern im Terrarium gehalten. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1799 vom französischen Forschungsreisenden Jacques Julien Houtou de LABILLARDIÈRE als Aranea edulis beschrieben. Dies, nachdem er beobachtet hatte, dass Eingeborene auf Neukaledonien die Spinnen verzehren. Die heutige Gattungsbezeichnung gibt es seit 1875. Sie wurde vom englischen Zoologen und Meeresbiologen William Elford LEACH eingeführt, der damals Assistenzbibliothekar der Zoologischen Abteilung des British Museums war [3]. Literatur und Internetquellen
|
Nephila senegalensis • The Banded Golden Orb Spider • La néphile du Sénégal
Weitere Bilder auf BioLib
|
VerbreitungAfrika südlich der Sahara: Angola, Äquatorialguinea, Benin, Botswana, Burkina Faso, Burundi, Elfenbeinküste, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kapverden, Kenia, Kongo, Kongo Dem., Lesotho, Liberia, Malawi, Mali, Mosambik, Namibia, Niger, Nigeria, Ruanda, Sambia, Senegal, Sierra Leone, Simbabwe, Südafrika, Sudan, Südsudan, Swasiland, Tansania, Togo, Tschad, Uganda, Zentralafrikanische Republik [2]. BiologieDie Afrikanische Seidenspinne besiedelt vorzugsweise trockene Gebiete. Sie kommt auch mit vom Menschen modifizierten Lebensräumen zurecht [2]. Die Weibchen erreichen eine Kopf-Rumpflänge bis zu 30 mm und in normaler stehender Position eine diagonal von Fuß zu Fuß gemessene Spannweite von etwa 100 mm, die Männchen 5-7 mm bzw. bis gegen 25 mm. Der Hinterkörper ist oberseits schwarz mit gelben Bändern oder Flecken Die Beine sind schwarz mit gelben Querbändern. Wie andere Nephila-Arten auch weisen die Tiere an der Tibia des ersten, zweiten und vierten Beinpaars Borsten auf [1]. Auf einem Netz leben nebst dem Weibchen meist 1-2 Männchen sowie Jungtiere. Das Männchen paart sich mit dem Weibchen, während dieses mit Fressen beschäftigt ist. Das Weibchen webt einen Kokon an einem Blatt oder Baumstamm und legt etwa 400 bis 1'500 Eier hinein [1]. Gefährdung und SchutzDie Art wird nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 wegen ihrer weiten Verbreitung, ihres großen Bestandes und ihrer ausgesprochenen Anpassungsfähigkeit nicht als gefährdet eingestuft [2] Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt. Bedeutung für den Menschen
Die Art wird lokal nicht genutzt [2]. Wie andere Arten der Gattung wird sie von Liebhabern im Terrarium gehalten. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1841 von dem französischen Entomologen Charles Athanase Baron de WALCKENAER als "Epeira senegalensis" beschrieben. Den heutigen Namen trägt sie seit 1886 [3]. Literatur und Internetquellen
|