Blaue Jemen-Vogelspinne (Monocentropus balfouri) im Papiliorama Kerzers
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Vogelspinnenartige (Mygalomorphae)
Familie: Vogelspinnen (Theraphosidae)
Unterfamilie: Pavian-Vogelspinnen (Eumenophorinae)
Blaue Jemen-Vogelspinne
Monocentropus balfouri • The Socotra Island Blue Baboon Tarantula • La mygale bleue de Socotra
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VerbreitungArabien: Insel Sokotra (Jemen), normalerweise in Küstennähe, wird aber auch in Höhenlagen bis 850 m angetroffen [1; 3]. BiologieBei der Blauen Jemen-Vogelspinne haben die Weibchen eine Beinspannweite von 17-18 cm und eine Körperlänge von 55-59 (50-70) mm: Männchen werden 30-34 mm lang. Die erwachsenen Tiere sind blau gefärbt. Gelegentlich findet man auch rote oder bernsteinfarbige Tiere. Die Art besitzt keine Brennhaare [1; 3; 4]. Blaue Jemen-Vogelspinnen sind nachtaktiv und äußerst gesellig. Sie ist eine grabende Vogelspinne, kann aber auch bereits vorhandene Verstecke nutzen. In beiden Fällen kleidet sie ihren Bau mit einem Netz aus. Sie lauert nachts an der Mündung ihres Baus auf Beute, die sie durch Vibrationen wahrnimmt, und bleibt tagsüber in ihrem Bau verborgen. Sie flüchtet eher, als dass sie angreift. Zur Abwehr von Feinden, kann sie sich in eine Drohposition begeben, indem sie die Pedipalpen, also das umgewnadelte zweits Extremitätenpaar und die Vorderbeine anhebt und sich auf ihre Hinterbeine stützt. Es scheint, dass sie mit ihren Kieferklauen stridulieren, also Laute erzeigen kann. Die Blaue Jemen-Vogelspinne ernährt sich von Gliederfüßern, Hundertfüßern, Skorpionen und kleinen Wirbeltieren [3]. Etwa 2-3 Monate nach der Paarung legt das Weibchen 20-40 Eier in einem Kokon ab, den sie irgendwo anheftet und gegen Angreifer verteidigt, bis 38-42 Tage später die Junge schlüpfen. Diese können nach der Geburt einige Monate bei ihrer Mutter bleiben, die sie bewa cht und füttert[3]. Gefährdung und SchutzDie Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt. Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt. Bedeutung für den Menschen
Die Art ist seit 2008 regelmäßiger im Handel und wird in Deutschland zu Preisen von 25-130 € [Online-Inserate 2025]. Haltung angebotenIm deutschsprachigen Raum gibt es keine tierschutzrechtlichen Mindestanforderungen an die Haltung von Spinnen. Verschiedentlich setzen Zoos im zoopädagogischen Unterricht oder im Rahmen spezieller Kurse Vogelspinnen ein, um Menschen die Furcht vor Spinnen (Arachnophobie) zu nehmen. Taxonomie und NomenklaturDie Blaue Jemen-Vogelspinne wurde 1897 von Reginald Innes POCOCK vom Londoner Naturhistorischen Museum unter ihrem heute noch gültigen Namen als erste Art ihrer heute drei Spezies umfassenden Gattung erstmals wissenschaftlich beschrieben ["; 4; 5]. |
Literatur und Internetquellen
- BELKER, N. (2010)
- GLOBAL BIODIVERSITY INFORMATION FACILITY
- PAPILIORAMA
- POCOCK, R. I. (1897). On the spiders of the suborder Mygalomorphae from the Ethiopian Region, contained in the collection of the British Museum. Proceedings of the Zoological Society of London 65(3): 724-774, Pl. 46-, 48.
- WORLD SPIDER CATALOG