Großer Kammstern (Astropecten aranciacus) im Biodiversarium Banyuls-sur-Mer
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Stamm: Stachelhäuter (Echinodermata)
Klasse: Seesterne (Asteroidea)
Überordnung: Valvatacea
Ordnung: Paxillensterne (Paxillosida)
Familie: Kammsterne (Astropectinidae)
Astropecten aranciacus • The Red Comb Star • La grande étoile-peigne
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VerbreitungNordost-Atlantik und Mittelmeer: Im Atlantik von der Küste Portugals bis nach Angola; Madeira, Kanaren, Azoren und Kapverden [2; 5; 7]. BiologieDer Große Kammstern hat große mit langen, kräftigen Stacheln besetzte Randplatten. Er ist oberseits orangerot, unterseits gelblich, die Randstacheln sind weiß. Seine Arme werden bis 28 cm lang, sein Gesamtdurchmesser somit ca. 60 cm. Damit ist er die größte Kammstern-Art des Mittelmeers [3]. Der Große Kammstern lebt auf Seegraswiesen sowie Sand- und Schlickböden. Er ernährt sich räuberisch von Schnecken, Muscheln und anderen Wirbellosen. Es gibt aber auch die Annahme, dass er vor allem Mikroorganismen zu sich nimmt. Die Art ist getrenntgeschlechtig. Die Befruchtung der Eier erfolgt äußerlich. Aus den Eiern schlüpfen pelagisch lebende Larven, die sich später zu fünfarmigen Jungtieren umwandeln. Die Ausbreitung der Larven ist offenbar begrenzt, was innerhalb des großen Areals zu genetischen Unterschieden zwischen einzelnen Populationen geführt hat [4; 5; 7]. Im Rahmen von Felduntersuchungen, die in den 1970er-Jahren durchgeführt wurden, wurde festgestellt, dass der Große Kammsesstern ab etwa 3 m Tiefe vorkommt, dass die mittlere Dichte bei 4 Individuen / 100 m² liegt und dass sie mit zunehmender Tiefe und steigendem mittlerem Sandkorndurchmesser zunimmt. Von den biotischen Faktoren war die Anzahl Molluskenarten positiv, die Anzahl Herzseeigel (Echinocardium cordatum) negativ mit der Abundanz von A. aranciacus korreliert [1]. Gefährdung und SchutzDie Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt. Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt. HaltungFür die Haltung von Stachelhäutern gibt es im deutschsprachigen Raum keine tierschutzrechtlichen Mindestanforderungen. Der Große Kammstern ist kein Anfängertier. Das Becken sollte mindestens 500 l Inhalt haben und die Temperatur sollte bei 20-24°C liegen [4]. Taxonomie und NomenklaturDer Große Seestern wurde 1758 von Carl von LINNÉ erstmals wissenschaftlich beschrieben und als "Asterias aranciaca" benannt. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Astropecten wurde 1840 von dem britischen Zoologen George Robert GRAY eingeführt [6]. |