Ostatlantischer Diadem-Seeigel (Diadema africanum) im Lanzarote Aquarium
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Stamm: Stachelhäuter (Echinodermata)
Klasse: Seeigel (Echinoidea)
Unterklasse: Euechinoidea
Überordnung: Echinacea
Ordnung: Camarodonta
Unterordnung: Temnopleuroidea
Familie: Diadematidae
Ostatlantischer Diadem-Seeigel
Diadema africanum • The East-Atlantic Long-spined Sea Urchin • L' oursin diadème de l'Atlantique oriental
Weitere Bilder auf BioLib |
VerbreitungNordostatlantik: Gewässer um Madeira und die Ilhas Selvagens, Kanarische Inseln, Kapverden, Sâo Tomé und Principe und über dem afrikanischen Festlandsockel vor Senegal und Ghana [4]. Im Indopazifik und im Roten Meer wird die Gattung durch die Art Diadema setosum vertreten, die mittlerweile auch schon an der türkischen Levanteküste aufgetaucht ist [3]. BiologieDiademseeigel haben dünne, innen hohle, bis 20-25 cm lange, spitz auslaufende Stacheln am bis 9 cm Durchmesser erreichenden, schwarz, braunschwarz oder dunkel-purpur gefärbten Körper. Gelegentlich gibt es auch weiße Exemplare. Bei Jungtieren sind die Stacheln schwarz und weiß gebändert [1; 3]. Diadem-Seeigel leben meist in flachem Wasser, oft in Korallenriffen oder Seegraswiesen, es gibt aber auch Nachweise aus über 1'800 m Tiefe [1]. Obwohl die Seeigel sehr wehrhaft sind, gehören sie zum Beutespektrum mancher Fische. Drückerfische überwältigen Diadem-Seeigel dadurch, dass sie sie an einem Stachel hochheben und zu Boden fallen lassen. Dies wird so lange wiederholt, bis der Seeigel mit der Mundseite nach oben am Boden liegen bleibt. Am weichhäutigen Mundfeld wird er dann aufgebrochen und verzehrt. Andere Fische, etwa Kardinalbarsche, profitieren insofern von Diademseeigeln, als sie sich zwischen den langen Stacheln der oft dicht an dicht liegenden Seeigel aufhalten und so vor Feinden weitgehend geschützt sind [2]. Aus den befruchteten Eiern entwickeln sich Larven, die sich in Nähe der Wasseroberfläche aufhalten und sich mit Hilfe von Wimpern fortbewegen. Die Larvenstadien dauern 4-6 Wochen, dann sinken die Tiere zu Boden und wandeln sich zum Seeigel [1]. Gefährdung und SchutzKeine Art der Gattung ist in der Roten Liste der IUCN aufgeführt. Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt. Bedeutung für den Menschen
Die feinen Stachelspitzen brechen bei der geringsten Berührung ab und bleiben in der Haut stecken, wo sie nur schwer zu entfernen sind. Die Folge sind heftige Schmerzen und Entzündungen [3]. Wie andere Seeigel auch werden Diadem-Seeigel als Nahrungsmittel gesammelt [1]. Taxonomie und NomenklaturDer Ostatlantische Seeigel wurde als eine Population des Antillen-Seeigels (Diadema antillarum) angesehen [6], bis er 2013 aufgrund einer molekulargenetischen Untersuchung und Beurteilung als eigene Art abgetrennt wurde [5]. Literatur und Internetquellen
|