Streber

Streber (Zingel streber) im Tiergarten Straubing
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Barschfische (Percoidei)
Familie: Echte Barsche (Percidae)

D LC 650

EEPStreber

Zingel streber • The Danube Streber • L' apron du Danube

535 105 009 002 zingel streber LFVBStreber (Zingel streber). Bild Landesfischereiverband Bayern

535 105 009 002 zingel streber mapApproximative Verbreitung des Strebers (Zingel streber)

535 105 009 002 zingel streber straubing1Streber (Zingel streber) im Tiergarten Straubing © Ralph Sturm, Rain

535 105 009 002 zingel streber straubing2Streber (Zingel streber) im Tiergarten Straubing © Ralph Sturm, Rain

535 1 zingel streber kaulbarsch«Zingel (Aspro Zingel), Streber (Aspro vulgaris) und Kaulbarsch (Acerina cernua)». Bild aus BREHMs Thierleben (1882-1887)

 

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Die Vertreter der Gattung Zingel sind nur selten zu sehen. Wenn schon, werden sie hauptsächlich von Zoos und Schauaquarien ausgestellt, die innerhalb des Verbreitungsgebiets der jeweiligen Art liegen.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Streber kann die Augen unabhängig voneinander bewegen und den Kopf etwas seitwärts drehen. Er erreicht eine Länge von 12-15 cm, im Extremfall bis 22 cm [4; 5]

Verbreitung

Osteuropa: In den Donau- und Dnister-Flussystemen - Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Kroatien, Mazedonien, Moldawien, Montenegro, Österreich, Polen, Rumänien, Serbien, Slowenien, Slowakei, Tschechien, Ukraine, Ungarn [1; 2].

Lebensraum und Lebensweise

Der Streber besiedelt schnell fließende Flussstrecken mittlerer Tiefe im Bereich der Äschen- und Barbenregion. Er ernährt sich hauptsächlich von Insektenlarven, Würmern und anderen am Flussgrund lebenden Wirbellosen, die er zumeist nachts fängt. Laichzeit ist im März April. die Weibchen legen nachts 600-4000 etwa 2 mm große Eier ab [4; 5].

Gefährdung und Schutz

Der Streber ist eine weitverbreitete Art die nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2010 weltweit und in Europa (EU 27) nicht gefährdet ist. Früher stellten die Flussverbauungen und die Wasserverschmutzungen eine Gefahr für die Bestände dar. Dämme werden aber heute kaum mehr gebaut und die Verschmutzung ist in letzter Zeit zurückgegangen. In der Schweiz ist der nahe verwandte "Roi du Doubs" (Zingel asper) vom Aussterben bedroht [2; 3; 4; 6; 7].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Der Streber fällt unter Anhang 3 der Berner Konvention über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume und ist eine Tierart nach Anhang II der FFH-Richtlinie (92/43/EWG), für die besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen.

Bedeutung für den Menschen

Die wirtschaftliche Bedeutung des Strebers ist sehr gering. Er wird nur als Beifang oder allenfalls für den Eigenbedarf gefangen [1; 5].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur ausnahmsweise in Einrichtungen im Einzugsgebiet der Donau gezeigt. Für Details siehe Zootierliste. Seit 2022 gibt es ein "New Style"-EEP für den Streber, das vom Aquatis Lausanne koordiniert wird.

Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1766 von Carl von LINNÉ als "Perca zingel" beschrieben. Es war nach dem Rhone-Streber oder Roi du Doubs (Z. asper) die zweite Art der heutigen Gattung Zingel, mit der LINNÉ Bekanntschaft machte. Die Gattung Zingel wurde 1817 von dem französischen Arzt und Naturforscher Hippolyte CLOQUET aufgestellt [1].

Literatur und Internetquellen

  1. FISH BASE
  2. FREYHOF, J. (2011). Zingel streber. The IUCN Red List of Threatened Species 2011: e.T23208A9428331. http://www.iucnredlist.org/details/23208/0. Downloaded on 13 March 2018.
  3. FREYHOF, J. & BROOKS, E. (2011)
  4. GEBHARDT, H. & NESS, A. (2009)
  5. SCHINDLER, O. (1959)
  6. ZAUGG, B., STUCKI, P., PEDROLI, J.C. & KIRCHHOFER A. (2003)
  7. ROI DU DOUBS: Bundesamt für Umwelt (BAFU)