Karibisches Langschnauzen-Seepferdchen (Hippocampus reidi) im Zoo Zürich
© © Sam Furrer, ehemals Zoo Zürich
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Seenadelartige (Syngnathiformes)
Familie: Seenadeln und Seepferdchen (Syngnathidae)
Unterfamilie: Seepferdchen (Hippocampinae)
- Topfbauch-Seepferdchen (Hippocampus abdominalis)
- Zebraschnauzen-Seepferdchen (Hippocampus barbouri)
- Linien-Seepferdchen (Hippocampus erectus)
- Europäisches Langschnauzen-Seepferdchen (Hippocampus guttulatus)
- Karibisches Langschnauzen-Seepferdchen (Hippocampus reidi)
Vorbemerkung
Bedingt durch ihren pferdeähnlichen Kopf und aufrechte Körperhaltung sind Seepferdchen ausgesprochene Sympathieträger und eignen sich daher vorzüglich als Botschafter für den Meeresschutz. Die Rolle, die sie in der orientalischen Medizin und im Souvenirhandel spielen, sowie ihre Fortpflanzungsbiologie bieten viel Stoff für die Zoopädagogik. Dementsprechend sind Seepferdchen sehr häufig in europäischen Zoos und Schauaquarien gehalten.
Gefährdung und Schutz (für alle Arten)
Getrocknete Seepferdchen werden in großen Mengen für die Zwecke der traditionellen asiatischen Medizin gehandelt. Seit dem 15. Mai 2004 ist deshalb der internationale Handel mit allen Arten nach CITES-Anhang II geregelt. Insbesondere dürfen nur über 10 cm lange Tiere kommerziell gehandelt werden.
Bedeutung für den Menschen
Seepferdchen spielten früher auch in Europa eine Rolle in der Medizin. Der Zürcher Stadtarzt Conrad GESNER (1515-1565) sagte dazu (cit. in 1): "Diese Thier angehenckt, sollen bewegen zu vnkeuschheit. Item gedörrt, gepülvert vnd eingenommen, soll wunderbarlich helffen, denen so von wütenden Hunden gebissen sind. Dieses Thier zu äschen gebrandt, mit altem Schmere vnd Saleuter, oder mit starckem Essig aufgeschmiert, erfüllt die Kaalköpff, oder abgeflossen Haar. Das Pulver der gedörrten Meerpferd genossen, miltert das Seitenwehe oder den stich, vnd in die Speiß genommen, hilfft denen so den Harn nit verhalten mögen."
Mindestanforderungen an die Haltung (für alle Arten)
In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. In Österreich fordert die 2. Tierhaltungsverordnung für 1-2 Tiere ein Beckenvolumen von mindestens 200 l, was erheblich mehr ist als nach verschiedenen Haltungsempfehlungen erforderlich sein soll. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge der gehaltenen Seepferdchen angeboten werden müssen.
Topfbauch-Seepferdchen
Hippocampus abdominalis • The Pot-bellied Seahorse • L'hippocampe à gros ventre
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
Weitere Bilder auf BioLib.cz |
Körperbau und KörperfunktionenSeepferdchen haben eine röhrenartige Schnauze mit kleinem, endständigem Maul. Kiemendeckel sind nicht vorhanden. Der Körper ist mit zahlreichen harten Knochenringen bedeckt [2]. Zebraschnauzen-Seepferdchen können eine Länge von 19 cm erreichen. Ihre Rückenflosse hat keine Stacheln und 16-22 Weichstrahlen. Topfbauch-Seepferdchen , die auch als Hängebauch- oder Dickbauchseepferdchen bekannt sind, werden bis zu 35 cm lang. Selbst mit seiner durchschnittlichen Länge von etwa 18-28 cm sind sie die größte Seepferdchen-Art der Welt. Typisch sind nicht nur ihr stark ausgebildeter Bauch und die Hörner am Kopf, sondern auch die bunte Körperfärbung, die von braun, gräulich-gelb bis weiß reicht [3; 17]. VerbreitungÖstlichster Indischer Ozean, Westpazifik: Küste Südost-Australiens und Gewässer rund um Tasmanien und Neuseeland - Große Australische Bucht, Bass-Straße, Tasmansee [15]. Lebensraum und LebensweiseDas Topfbauch-Seepferdchen wird in Häfen, Flussmündungen, geschützten Küstenbuchten und bis ca. 100 m tiefen Gewässern angetroffen. Der Lebensraum umfasst Gezeitentümpel, flache Makroalgenbestände, Seegraswiesen, Felsvorsprüngen, freiliegenden offenen Meeresboden und künstlichen Strukturen wie Schwimmgehege der Aquakultur-Industrie. Die Tiere kommen bei Wassertemperaturen von 8-24 °C vor. Es ist nicht eindeutig bekannt, ob sie standorttreu sind oder umherziehen. Wie andere Arten der Familie ist das Topfbauch-Seepferdchen ovovivipar, und die Eier werde vom Männchen in einer Bauchtasche ausgebrütet. Die Bauchtasche entwickelt sich im Alter von etwa sechs Monaten, die erste Paarung findet jedoch erst nach etwa zwölf Monaten statt. Die Jungen verlassen die Bauchtasche nach einer Brutzeit von 24 Tagen. Bei wildlebenden Seepferdchen in Neuseeland umfasts eine Brut im Mittel etwa 270 Jungtiere, bei gehaltenen Tieren bis 1'116. [6]. Gefährdung und SchutzDas Topfbauch-Seepferdchen könnte lokal durch Küstenentwicklung bedroht sein und wird in geringen Mengen als Beifang gefangen. Insgesamt ist es aber nicht gefährdet und wird, gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2016, seit 2017 als "LEAST CONCERN" in der Roten Liste der IUCN geführt [15]. Bedeutung für den MenschenVon 2004-2023 gab es keine (legalen) Ausfuhren von Wildfängen aus Neuseeland, Australien meldete den Export von 1'268 Tieren. Im selben Zeitraum wurden weltweit über 42'000 Nachzuchttiere international verschoben, davon stammten über 41'000 aus Australien [10]. HaltungDas Topfbauch-Seepferdchen ist eine von über 470 riffbewohnenden Fischarten, die im Aquarium gezüchtet werden [14]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 55 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1827 vom französischen Arzt und Naturforscher René Primevère LESSON unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben [4]. |
Zebraschnauzen-Seepferdchen
Hippocampus barbouri • The Barbour's Seahorse • L'hippocampe de Barbour
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
Weitere Bilder auf BioLib.cz |
Körperbau und KörperfunktionenBeim Zebraschnauzen-Seepferdchen eereichen die Männchen durchschnittlich 11-15 cm, die Weibchen 11-13 cm. Die Tiere haben gut entwickelte Stacheln, darunter einen scharfen Augen- und Nasenstachel und einen doppelten Wangenstachel. Ihr erster Rückenstachel ist der längste und breiteste und leicht nach hinten gebogen. Der Schwanz hat eine Reihe langer und kurzer Stacheln und ist im Verhältnis zum Körper relativ kurz. Die Schnauze ist schlank und gestreift, und die Krone ist mäßig hoch und hat vier oder fünf Stacheln. Feine Linien gehen vom Auge aus. Die Rückenflosse besteht aus 16-22 Weichstrahlen. Die Färbung reicht von Weiß über Gelb und Grüngrau bis Hellbraun. Auf dem Körper kann es rötlich-braune Flecken oder Linien habenZebraschnauzen-Seepferdchen können eine Länge von 19 cm erreichen. [16]. VerbreitungWestpazifik: Philippinen, Malaysia (Saba) und Indonesien [6]. Lebensraum und LebensweiseZebraschnauzen-Seepferdchen besiedeln vor der Küste in flachem Wasser liegende Seegraswiesen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Krebslarven (Copepoda und Decapoda). Nach einem ausgiebigen Balzritual überträgt das Weibchen rund 100–250 Eier in die Bruttasche am Bauch des Männchens. Dieses brütet die Eier aus und gebärt nach etwa 25 Tagen lebende Junge. Die Geburt erfolgt in wehenartigen Schüben [6]. Gefährdung und SchutzDas Zebraschnauzen-Sepferdchen wird in großem Stil für die Zwecke der traditionellen orientalischen Medizin gefangen und die Bestände nehmen ab. Es gilt deshalb aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2017 als gefährdet [6] Bedeutung für den MenschenDas Zebraschnauzen-Seepferdchen ist eine der am häufigsten gehandelten Seepferdchenarten. Jährlich werden rund 200'000 lebende oder tote Exemplare registriert. Das tatsächliche Handelsvolumen dürfte aber höher sein, weil auf den CITES-Dokumenten häufig nur die Gattung, nicht aber die Art angegeben wird [6]. HaltungDas Zebraschnauzen-Seepferdchen ist eine von über 470 riffbewohnenden Fischarten, die im Aquarium gezüchtet werden [14]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 15 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa zwei Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1908 von den amerikanischen Ichthyologen JORDAN & RICHARDSON unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben [4]. |
Hippocampus erectus • The Lined Seahorse • L'hippocampe moucheté ou rayé
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
Weitere Bilder auf BioLib.cz |
Körperbau und KörperfunktionenLinien-Seepferdchen können eine Länge von 19 cm erreichen. Wie alle Seepferdchen besitzen sie eine Rückenflosse und Brustflossen. Die Afterflosse fehlt [2; 3]. VerbreitungWestatlantik: Von Kanada entlang der Ostküste von Nordamerika nach Mexiko, in die Karibik und nach Venezuela, ferner gibt es Populationen um die Azoren [7]. Lebensraum und LebensweiseLinien-Seepferdchen kommen bis in eine Tiefe von 73 m vor. Sie sind meist vergesellschaftet mit aquatischer Vegetation, wie Mangroven, Seegras, Golftang (Sargassum sp.) und mit Schwämmen. Ab einer Länge von 6.3 cm sind Linien-Seepferdchen fortpflanzungsfähig [3]. Gefährdung und SchutzDas Linien-Seepferdchen wird aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 als gefährdet eingestuft (Rote Liste: VULNERABLE), da die Bestände wahrscheinlich um 30 % zurückgegangen sind. Gründe für diesen Rückgang sind: Fang für den Aquarienfischmarkt und Traditionelle Orientalische Medizin, Beifang, Zerstörung des Lebensraums [7]. Bedeutung für den MenschenSeit alle Seepferdchen unter die Regelungen von CITES gestellt wurden, wird es vermehrt gezüchtet und gilt als Kandidat für kommerzielle Aquakultur [7]. Von 2004-2018 meldeten die Ursprungsländer die Ausfuhr von 6'255 lebenden Wildfängen, die allermeisten davon aus Brasilien. Nach 2010 gab es keine solchen Exporte mehr. Im selben Zeitraum wurden weltweit Ausfuhren von 2'134 Nachzuchttieren registriert. Wichtigstes Ausfuhrland waren die USA [10]. HaltungDas Linien-Seepferdchen ist eine von über 470 riffbewohnenden Fischarten, die im Aquarium gezüchtet werden [14]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 15 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa zwei Drittel Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in gut zwei Dutzend europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1810 von dem englischen Naturforscher George PERRY unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben [3]. |
Europäisches Langschnauzen-Seepferdchen
Hippocampus guttulatus • The European Longsnout Seahorse • L'hippocampe moucheté
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
Weitere Bilder auf BioLib.cz |
Körperbau und KörperfunktionenLangschnauzen-Seepferdchen werden bis 15 cm lang. Das Hautskelett weist 48-50 knöcherne Körperringe mit erhöhten Längskielen und auf dem Rücken fädigen Hautanhängen auf. Die Schnauze ist lang und röhrenförmig. Die Rückenflosse hat 18-21, die Afterflosse 4 Weichstrahlen. Die Färbung ist grünlich bis bräunlich oder rötlich, manchmal mit feinen weißen Tupfen. Die Bruttasche der Männchen hat eine sehr kleine Porenöffnung [4; 11, 13]. VerbreitungNordostatlantik mit Neben- und Randmeeren: Atlantik von den Shetland-Inseln bis Spanien und eventuell weiter südlich, Irische See, Nordsee, Mittel-, Marmara- und Schwarzmeer. Die Art kommt in den Territorialgewässern folgender Länder vor: Bulgarien, Frankreich, Georgien, Griechenland, Großbritannien (mit Kanalinseln und Isle of Man), Irland, Israel, Italien, Kroatien, Malta, Monaco, Niederlande, Portugal, Rumänien, Russland, Spanien, Syrien, Tunesien, Türkei, Ukraine, Zypern. Unsicheres Vorkommen in Algerien, Libyen, Marokko bis Senegal [5]. Lebensraum und LebensweiseBeim Europäischen Langschnauzen-Seepferdchen fällt die Laichzeit auf April-Oktober. Die Jungen schlüpfen mit 15-26 mm Länge 4 Wochen nach Eiablage [11]. Gefährdung und SchutzDie Art wurde 1996 als "gefährdet" in die Rote Liste der IUCN aufgenommen. 2003 kam man zum Schluss, dass die Informationen für eine Einstufung nicht ausreichten (Rote Liste: DATA DEFICIENT). Daran hat sich trotz zweimaliger Überprüfung nichts geändert [3]. Die Mittelmeerpopulation ist unter der Bezeichnung Hippocampus ramulosus eine streng geschützte Art nach Anhang II des Berner Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume. Bedeutung für den MenschenEin signifikanter internationaler Handel existiert laut CITES-Statistiken nicht. Zufällig gefangene Individuen werden allenfalls als Souvenir, Glücksbringer oder für traditionelle medizinische Zwecke gehandelt. Portugal und Frankreich erteilen Fanggenehmigungen für öffentliche Aquarien [10; 12]. HaltungDas Langschnauzen-Seepferdchen ist eine von über 470 riffbewohnenden Fischarten, die im Aquarium gezüchtet werden [14]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 15 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa zwei Drittel Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in 40-50 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa 30% im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Das seit 2024 bestehende europäische Erhaltungszuchtprogramm (New Style EEP) wird vom Chessington World of Adventures koordiniert. Taxonomie und NomenklaturDas Europäische Langschnauzen-Seepferdchen wurde 1829 von dem französischen Naturforscher und Direktor der Ménagerie von Paris, Georges-Frédéric CUVIER, unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Ein häufig gebrauchtes Synonym ist Hippocampus ramulosus [3]. |
Karibisches Langschnauzen-Seepferdchen
Hippocampus reidi • The Longsnout Seahorse • L'hippocampe long-nez
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
Weitere Bilder auf BioLib.cz |
Körperbau und KörperfunktionenKaribische Langschnauzen-Seepferdchen werden bis 17.5 cm lang [3]. VerbreitungWestatlantik: Von North Carolina bis Brasilien, Golf von Mexiko und Karibik in folgenden Ländern und abhängigen Gebieten: Bahamas, Barbados, Belize, Bermuda, Brasilien, Costa Rica, Dominica, Grenada, Guadeloupe, Haiti, Honduras Jamaika, Jungfern-Inseln (USA, GB) Kaiman-Inseln, Kolumbien, Kuba, Mexiko, Panama, Puerto Rico, Saint Lucia, Saint Vincent und die Grenadinen, Surinam, Trinidad und Tobago, Turks- und Caicos-Inseln, USA, Venezuela. Im Golf von Mexiko kommt die Art bis in eine Tiefe von 55 m vor [5]. Lebensraum und LebensweiseBei den Seepferdchen übergibt das Weibchen bei der Paarung die Eier dem Männchen in eine Bruttasche auf dessen Bauchseite. Dort entwickeln sich Eier und frisch geschlüpfte Jungtiere. Nach etwa 30 Tagen wird es in der Bruttasche zu eng und der Vater entlässt seine etwa zehn Millimeter langen Jungen, die von diesem Moment an auf sich allein gestellt sind. Die Zucht gelingt in manchen Zoos regelmäßig. Die Jungtiere werden in Spezialbehältern mit geringer Strömung und viel Futter in der passenden Größe - winzige Krebse und Rädertierchen - aufgezogen. Die kleinen Seepferdchen müssen sozusagen im Futter schwimmen. Der Wechsel der Futtertiere - passend zum Wachstum der Seepferdchen - ist nicht einfach und erfordert auch eine Umstellung der Fressgewohnheiten der Jungtiere [8]. Gefährdung und SchutzDie Art gilt aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 als potenziell gefährdet [3] Bedeutung für den MenschenLangschnauzen-Seepferdchen befinden sich in großen Mengen im internationalen Handel. Bei den meisten im Aquarienfischhandel befindlichen Tieren handelt es sich um Nachzuchten. Von 2004-2018 meldeten die amerikanischen Ursprungsländer die Ausfuhr von 16'522 Wildfängen, die allermeisten davon aus Brasilien. Im gleichen Zeitraum wurden rund 320'000 Nachzuchttiere erfasst. Davon kamen über 90% aus Sri Lanka [5; 10]. HaltungDasKaribik-Langschnauzen-Seepferdchen ist eine von über 470 riffbewohnenden Fischarten, die im Aquarium gezüchtet werden [14]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 15 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa zwei Drittel Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in 40-50 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa 40% im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1933 von dem aus Litauen stammenden und in den USA tätigen Ichthyologen Isaac GINSBURG unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben [3]. |
Literatur und Internetquellen
- BREHM, A. E. (1882-1887)
- EICHLER, D. (1997)
- FISH BASE
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- OLIVEIRA, T. & POLLOM, R. (2017). Hippocampus reidi. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T10082A17025021. http://www.iucnredlist.org/details/10082/0. Downloaded on 05 March 2018.
- POLLOM, R. (2017). Hippocampus barbouri. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T40802A54906903. http://www.iucnredlist.org/details/40802/0. Downloaded on 05 March 2018.
- POLLOM, R. (2017). Hippocampus erectus. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T10066A20191442. http://www.iucnredlist.org/details/10066/0. Downloaded on 05 March 2018.
- SCHÖLL, Y. (2013)
- ZOO BASEL
- CITES TRADE DATA BASE
- MUUS, B. J. & NIELSEN, J. G. (2013)
- POLLOM, R. (2017). Hippocampus guttulatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T41006A67617766. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2017-3.RLTS.T41006A67617766.en . Downloaded on 01 August 2020.
- TEROFAL, F. (1986)
- CORAL MAGAZINE'S CAPTIVE-BRED MARINE FISH SPECIES LIST (2023)
- POLLOM, R. (2017). Hippocampus abdominalis. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T10057A54903879. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2017-3.RLTS.T10057A54903879.en. Accessed on 16 September 2024.
- ANIMAL DIVERSITY WEB - Hippocampus barbouri
- ZOO-AQUARIUM BERLIN