Sinaiagame (Pseudotrapelus sinaitus) im Tiergarten Schönbrunn
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Leguanartige (Iguania)
Familie: Agamen (Agamidae)
Unterfamilie: Agaminae
Sinaiagame
Pseudotrapelus sinaitus • The Sinai Agama • L'agame du Sinaï
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Entgegen ihrem Namen ist die Sinaiagame nicht auf die Sinai-Halbinsel beschränkt, sondern in Nordostafrika und Arabien relativ weit verbreitet. In europäischen Zoos wird sie nur ausnahmsweise gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenDie Sinaiagame wird bis 25 cm lang, wovon etwa 2/3 auf den Schwanz fallen. Beine und Schwanz sind lang und dünn. Im Gegensatz zu den Arten der Gattung Agama ist nicht die 4. Zehe, sondern die dritte am längsten. Während der Paarungszeit bekommen die Männchen ein auffälliges, blaues Prachtkleid mit einer weißen Linie auf dem Rücken, teilweise ziegelrotem Schwanz und weißem Bauch. Die Weibchen sind dann grau mit bläulichem Kopf und ziegelroten Bändern auf dem Rücken. Während der übrigen Zeit sind die Tiere unauffällig blass-grau [1]. VerbreitungNord-Ostafrika und Arabische Halbinsel: Ägypten, Äthiopien, Dschibuti, Eritrea, Israel, (Jemen?), Jordanien, Libyen, Oman, Saudi-Arabien, Sudan, Syrien, Vereinigte Arabische Emirate [1; 3]. Lebensraum und LebensweiseDie Sinaiagame besiedelt sehr trockene, felsige Lebensräume in der Hügel- und montanen Zone. Sie ist tagaktiv und dank ihrer langen Beine sehr flink. Sie ernährt sich hauptsächlich von Insekten und anderen Arthropoden, nimmt aber auch Pflanzenmaterial zu sich. Männchen sind territorial [1]. Gefährdung und SchutzGestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2019 wurde die Art 2021 in die Rote Liste der IUCN aufgenommen. Wegen ihrer reltiv weiten Verbreitung und ihres mutmaßlich großen und stabilen Bestands wurde sie als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) klassiert [4]. Der internationale Handel ist nach CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenSinaiagamen sind nicht regelmäßig im Heimtierhandel anzutreffen. In den USA wurden sie für 16 USD / Adulttier angeboten. HaltungHinsichtlich Raumbedarf kann man sich an den Empfehlungen für den Hardun orientieren. Entsprechend den klimatischen Bedingungen im Ursprungsgebiet dürften hohe Tagestemperaturen mit einer deutlichen nächtlichen Absenkung angezeigt sein. Es ist davon auszugehen, dass in einem Behälter, der nur den Mindestanforderungen des BMELF-Gutachtens entspricht (ca. 40x32x24 cm für ein Paar Adulttiere) kein den Tieren angemessenes Klima erreicht werden kann. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird gegenwärtig (2023) in keiner europäischen Einrichtung gezeigt. Siehe Zootierliste Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 5x so lang und 4x so breit sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Die Höhe soll das Dreifache der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu. In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2022) und der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) ist die Art nicht erwähnt. Taxonomie und Nomenklatur1827 beschrieb Carl Heinrich Georg von HEYDEN im Atlas der Reise im nördlichen Afrika von Eduard RÜPPELL die Agama sinaita auf's Genaueste, wobei er sich u.a. akribisch zur "Farbe des lebenden Thieres", dessen "Vaterland" er als "Vom Sinai" angab, ebenso wie zur "Farbe im Weingeist" äußerte. Mit seiner Zuordnung zu Agama war er vorsichtig, weil "die vor dem After liegenden 6 Schildchen, vereinigt mit andern Eigenthümlichkeiten, vielleicht zur Bildung einer neuen Gattung geeignete Merkmale abgeben könnten." Zu Trapelus mochte er sie nicht stellen, weil ihm die Beschreibung dieser Gattung durch CUVIER zu dürftig erschien. Es dauerte dann 169 Jahre, bis die Taxonomen sich entschlossen, für die Art eine neue Gattung, Pseudotrapelus, zu kreieren [2; 3]. |
Literatur und Internetquellen
- ENCYCLOPEDIA OF LIFE
- RÜPPELL, E. (1827)
- THE REPTILE DATA BASE
- ELS, J., AL JOHANY, A.M.H., AMR, Z.S.S. et al. (2021). Pseudotrapelus sinaitus (errata version published in 2022). The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T199676A220535557. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-1.RLTS.T199676A220535557.en. Accessed on 02 August 2023.