Gelbkehl-Ritteranolis

Gelbkehl-Ritteranolis (Anolis luteogularis) im Reptilienhaus Unteruhldingen
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Leguanartige (Iguania)
(Über-)Familie: Leguane (Iguanidae)
(Unter-)Familie: Anolis-Verwandet (Polychrotidae)

D LC 650

Gelbkehl-Ritteranolis

Anolis luteogularis • The Western Giant Anole • L'anole géant occidental

303 010 003 218 anolis luteogularis allan finlaysonGelbkehl-Ritteranolis (Anolis luteogularis) im natürlichen Lebensraum, Las Terrazas Artemisa, Kuba © Allan Finlayson, veröffentlicht unter Lizenz https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

 

303 010 003 218 anolis luteogularis mapVerbreitung des Gelbkehlanolis (Anolis luteogularis)

 

303 010 003 218 anolis luteogularis headsSeitenansicht der Köpfe von Unterarten des Gelbkehlanolis: (A) A. l. luteogularis; (B) A. l. nivevultus; (c) A. l. hassleri; (D) A. l. delacruzi; (E) A. l. sectilis; (G) A. l. calceus; (H) A. l. jaumei. Illustration auf SCHWARZT & GARRIDO (1972).

 

303 010 003 218 anolis luteogularis prag dubec KR1Gelbkehl-Ritteranolis (Anolis luteogularis) im Terrarium Prag-Dubeč © Klaus Rudloff, Berlin

 

303 010 003 218 anolis luteogularis prag dubec KR2Gelbkehl-Ritteranolis (Anolis luteogularis) im Terrarium Prag-Dubeč © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Der Gelbkehl-Ritteranolis ist eine große, heute in neun sich in Körpermaßen und Färbung unterscheidende Unterarten aufgeteilte Art, die in Zoos nur ausnahmsweise gezeigt wird.

Körperbau und Körperfunktionen

Bei der Nominatform erreichen die Männchen eine Kopf-Rumpflänge bis zu 191, die Weibchen bis 176 mm. Die Körperfarbe ist gelbgrün mit gelben Tupfen auf dem Rücken, der Kehllappen ist meistens orange, kann aber auch rosa-, pfirsichfarben, gelb oder weiß sein. Die Kiefer sind gelb oder weiß. Tiere der anderen Unterarten sind geringfügig bis deutlich kleiner. Ferner gibt es Unterschiede in der Färbung und auch in der Schuppengröße [3].

Verbreitung

West-Kuba [2; 3].

Lebensraum und Lebensweise

Die Art kommt in unterschiedlichen Waldtypen - Laub- und Nadelwäldern, Trocken- und Feuchtwäldern, Mangroven - vor [1].

Gefährdung und Schutz

Gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2016 wurde die Art 2020 als nicht gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen, weil sie weit verbreitet ist, in mehreren Schutzgebieten vorkommt und keine wesentlichen Risiken bekannt sind [5].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt

Bedeutung für den Menschen

Im Online-Tierhandel wird die Art offenbar nur unregelmäßig angeboten.

Haltung

Der Gelbkehlanolis wäre ein Paradebeispiel, um mit vertretbarem Aufwand zu demonstrieren, was Biodiversität bedeutet. Leider ist Biodiversität zu einem Schlagwort verkommen, exemplarisch eine Vielfalt von Unterarten oder nahe verwandter Arten zu zeigen, interessiert heute kaum noch jemanden.

Für die Haltung eines adulten Ritteranolis-Paars wird ein Regenwaldterrarium von mindestens 120 x 60 x 100 cm (LxBxH) empfohlen, größer wäre besser. In größeren Anlagen ist auch die Haltung eines Männchens mit 2-3 Weibchen möglich. Das Terrarium sollte mit Wärme- und UV-Strahlern ausgestattet und mit dicken, schrägen und waagrechten Ästen mit rauer Rinde, Stubben und einem Wasserbecken eingerichtet und mit robusten Pflanzen, z.B. Ficus spp. bepflanzt sein. Das Bodensubstrat sollte feuchtigkeitsspeichernd sein. Die Lufttemperatur soll tagsüber bei 25-30ºC, lokal höher liegen und nachts auf etwa 20-25ºC abkühlen. Die relative Luftfeuchtigkeit soll tags 70-90%, nachts bis gegen 100% betragen [2].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz ausnahmsweise gezeigt. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 6x so lang und 6x so breit sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Die Höhe soll das 8-fache der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu.

In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) und der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist die Art nicht erwähnt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1935 von den am American Museum of Natural History tätigen Herpetologen Gladwyn Kingsley NOBLE und William Grey HASSLER unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben. Kurz danach wurde sie als Unterart von A. equestris taxiert, bis umfassende Untersuchungen im Jahr 1972 ergaben, dass es sich bei equestris um einen Komplex aus mehreren Arten, darunter luteogularis, handelt. Es sind heute neun Unterarten von luteogularis anerkannt [3; 4].

Literatur und Internetquellen

  1. ENCYCLOPEDIA OF LIFE
  2. JES, H. (2008)
  3. SCHWARTZ, A. & GARRIDO, O. H. (1972)  
  4. THE REPTILE DATA BASE
  5. FONG, A. 2020. Anolis luteogularis. The IUCN Red List of Threatened Species 2020: e.T74995798A75171701. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2020-3.RLTS.T74995798A75171701.en. Downloaded on 19 December 2020.