Papuawaran (Varanus salvadorii) im Aquazoo Düsseldorf
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Waranartige (Platynota)
Familie: Warane (Varanidae)
Papuawaran
Varanus (Papusaurus) salvadorii • The Crocodile Monitor • Le varan de Salvadori
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Papuawaran ist zwar nicht so massig wie der Komodowaran, aber trotzdem eine stattliche Erscheinung, die beim Publikum viel Beachtung findet. Er ist eine gute Botschafterart für den Natur- und Artenschutz auf Neuguinea und wird daher relativ oft in europäischen Zoos gehalten. Körperbau und KörperfunktionenMit einer Gesamtlänge von angeblich 4 m soll der Papuawaran um ein Viertel länger sein als der Komodowaran, allerdings ist sein Körper kürzer und dafür der Schwanz erheblich länger als bei jenem. Objektiv belegt sind so große Tiere allerdings nicht. Das größte dokumentierte maß 2.65 m. Die Nasenlöcher sind länglich und sitzen schräg, nahe bei der Nasenspitze. Der Schwanz ist mehr als doppelt so lang wie Kopf und Rumpf. An der Basis ist er rund, weiter hinten leicht seitlich komprimiert und mit einem Kamm versehen. Die Grundfarbe ist schwarz, auf Rumpf und Gliedmaßen befinden sich gelbe, in Augenflecken aufgelöste Querbinden, der Hals ist gepunktet, die Finger und Zehen geringelt und der Schwanz mit unregelmäßigen Querbändern versehen. Die Kopfschuppen sind klein, die Schwanzschuppen gekielt [1; 5; 7]. VerbreitungAustralasien: Südküste von Papua-Neuguinea und Westneuguinea (Indonesien), sowie im Nordwesten der Insel und auf vorgelagerten Inseln (Salawati) [3; 7; 8]. Lebensraum und LebensweiseDer Papuawaran besiedelt unterschiedliche Waldtypen einschließlich Regenwald, Trockenwald, Galeriewald und Mangrove. Er scheint sich auf Primärwälder zu beschränken und den Kontakt mit dem Menschen zu meiden. Er ist anscheinend ein guter Schwimmer und überwiegend baumlebend. Über sein Beutespektrum ist weniug bekannt. Die Weibchen vergraben ihre Gelege im Boden [3; 4; 7]. Gefährdung und SchutzDie Art ist seit 2016 in der Roten Liste aufgeführt. Sie gilt zwar als selten, aber gegenwärtig sind keine größeren Risiken auszumachen. Sie wurde deshalb als nicht-gefährdet beurteilt [7]. Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art hat eine gewisse Bedeutung als Terrarientier, ist aber wegen der Größe der Tiere für Privathalter nur bedingt geeignet. Das Ursprungsland Indonesien genehmigte von 1987-2015 die Ausfuhr von 6'511 lebenden Tieren, wobei die effektiven Exporte geringer gewesen sein dürften. Aus Papua Neuguinea kamen nur vier lebende Tiere. Die Ausfuhr von Teilen und Erzeugnissen aus den beiden Ursprungsländer ist bescheiden. Außerhalb der Ursprungsländer ist international kein Handel mit Nachzuchttieren dokumentiert [2]. HaltungEs wird empfohlen, Papuawarane in geräumigen Anlagen zu halten und ihnen ein großes Wasserbecken zur Verfügung zu stellen. Das Terrarium ist mit großen Baumstämmen, Kletterästen und robusten Pflanzen einzurichten. Als Bodengrund kann man Rindenmulch verwenden. Die Temperatur sollte tagsüber bei 25-30(-35)°C, nachts bei 20(-25)°C liegen. Lokal Strahlungswärme bis 35°C. Wegen ihres Platzbedarfs ist die Art für Privathalter weniger geeignet [3; 4; 5]. Da es sich beim Papuawaran um eine solitär lebende Art handelt, sind die in den Mindestanforderungen gemachten Angaben für "weitere Tiere" wenig praktikabel. Der Papuawaran gehört zu den "Gefahrtieren", deren Haltung in manchen deutschen Bundesländern unter sicherheitspolizeilichen Aspekten eingeschränkt oder geregelt ist. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 20 Institutionen gezeigt, darunter befinden sich wenige im deutschsprachigen Raum. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 5x so lang, 2x so breit und 4x so hoch sein sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Für Adulte entspricht dies etwa 5.5 m² x 3 m. Alternativ kann die Grundfläche das 4x2-fache und die Höhe das fünffache der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) schreibt für 1-2 Tiere ein Gehege vor, dessen Grundfläche das 5x2-fache der Kopf-Rumpflänge und dessen Höhe das fünffache der Kopf-Rumpflänge messen. Für jedes weitere Tier kommt das 2x2-fache der Kopf-Rumpflänge zur Basisflächen dazu. In der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist die Art nicht erwähnt. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1878 von dem aus dem Herzogtum Schleswig stammenden und in Berlin als Direktor des Zoologischen Museums und des Zoologischen Gartens tätigen Mediziner und Naturwissenschaftler Wilhelm Carl Hartwig PETERS und dem Genoveser Politiker und Naturforscher Giacomo DORIA als "Monitor salvadorii" beschrieben. 1885 wurde er von BOULENGER in die Gattung Varanus gestellt [8]. Dies ist der einzige Vertreter der Untergattung Papusaurus [6]. |
Literatur und Internetquellen
- CITES IDENTIFICATION MANUAL
- CITES TRADE DATA BASE
- EIDENMÜLLER, B. (2009)
- EIDENMÜLLER, B. & PHILIPPEN, H.-D. (2008)
- NIETZKE, G. (1972)
- ROTTER, J. (1963)
- SHEA, G., ALLISON, A., PARKER, F., O'SHEA, M. & TALLOWIN, O. (2016). Varanus salvadorii. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T42485775A42485784. http://www.iucnredlist.org/details/42485775/0. Downloaded on 05 July 2017.
- THE REPTILE DATA BASE