Schwanzstrichwaran

Schwanzstrichwarane (Varanus caudolineatus) im Aquazoo Düsseldorf
Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Waranartige (Platynota)
Familie: Warane (Varanidae)

D LC 650

Schwanzstrichwaran

Varanus (Odatria) caudolineatus • The Streak-tailed Monitor • Le varan rayé

303 016 001 004 varanus caudolineatus koeln annaRauhausSchwanzstrichwaran (Varanus caudolineatus) im Kölner Zoo © Anna Rauhaus, Kölner Zoo

 

 

303 016 001 004 varanus caudolineatus mapApproximative Verbreitung des Schwanzstrichwarans (Varanus caudolineatus)

 

 

303 016 001 004 varanus caudolineatus aquazoo SH1Schwanzstrichwaran (Varanus caudolineatus) im Aquazoo Düsseldorf © Sandra Honigs, Aquazoo

 

 

303 016 001 004 varanus caudolineatus aquazoo SH2Schwanzstrichwaran (Varanus caudolineatus) im Aquazoo Düsseldorf © Sandra Honigs, Aquazoo

 

 

303 016 001 004 varanus caudolineatus BOULENGER 1885Schwanzstrichwaran (Varanus caudolineatus). Abbildung aus BOULENGER (1885) Catalogue of the lizards in the British museum (Natural history)

 

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Die auch Streifenschwanzwaran genannte, rindenbewohnende Art gehört zu den Zwergen unter den Waranen. In europäischen Zoos ist sie äußerst selten anzutreffen.

Körperbau und Körperfunktionen

Eine sehr kleine Art mit einer Gesamtlänge 32-35 cm (in der älteren Literatur werden 25-26 cm angegeben). Kopf und Körperoberseite sind braun mit zahlreichen dunkeln Tupfen. Es ist ein mehr oder weniger deutlich ausgebildeter Schläfenstreifen vorhanden. Die Unterseite ist cremeweiß mit gelegentlichen braunen Tupfen. In der Körpermitte hat es 80-110 Schuppenreihen. Der im Querschnitt runde Schwanz ist grau, an der Basis mit braunen Tupfen, weiter hinten mit Längsstreifen. Die Schwanzschuppen sind stark gekielt, haben aber keine Stacheln [2; 4; 9; 10].

Verbreitung

Westaustralien, mit Holztransporten lokal nach Südaustralien verschleppt [1].

Lebensraum und Lebensweise

Lebensraum sind die Trockengebiete Westaustraliens mit Spitzentemperaturen im Sommer von über 40°C und im Winter von rund 20°C. Die Tiere besiedeln Kasuarinen, kleine Sträucher und Pfosten von Weidezäunen, unter deren Rinde sie sich sich hauptsächlich von Insekten ernähren. Nach einer kurzen Winterruhe beginnt die Paarungszeit. Etwa fünf Wochen nach der Paarung legt das Weibchen 2-6 Eier in eine selbst gegrabene Grube. Bei 28-30°C schlüpfen die Jungen nach etwa 100-120 Tagen [4; 5].

Gefährdung und Schutz

Gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2017 ist die Art seit 2018 wegen ihrer weiten Verbreitung und des Fehlens offensichtlicher Risiken als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) in der Roten Liste der IUCN aufgeführt [6].

Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art hat eine äußerst bescheidene Bedeutung als Terrarientier. Ausgehend vom Ursprungsland Australien ist der internationale Handel praktisch inexistent. Von 1976-2021 wurden lediglich im Jahr 1988 sieben lebende Tiere zur Ausfuhr genehmigt. Außerhalb Australiens wurden im selben Zeitraum 60 Nachzuchttiere international verschoben [3].

Haltung

Es wird empfohlen, die Tiere in einem Terrarium zu halten, das höher als breit ist, ihnen Versteckmöglichkeiten in und an Ästen sowie eine Eiablagebox anzubieten und zur Vergrößerung des Aktionsraums die Rück- und Seitenwände mit Korkrinde zu verkleiden. Als Bodensubstrat empfiehlt sich Sand. Unter diesen Bedingungen ist in Privathand die Zucht vor wenigen Jahren gelungen [4], Zoo-Nachzuchten sind nicht bekannt.

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in Europa nur ganz ausnahmsweise gehalten. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 5x so lang, 2x so breit und 4x so hoch sein sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Alternativ kann die Grundfläche das 4x2-fache und die Höhe das fünffache der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu.

In der Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) und der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist die Art nicht erwähnt.

Taxonomie und Nomenklatur

Varanus caudolineatus wurde 1885 unter seinem heutigen wissenschaftlichen Namen von dem am am British Museum tätigen belgischen Zoologen George Albert BOULENGER beschrieben [8]. Er gehört in die Untergattung Odatria [7].

Literatur und Internetquellen

  1. ATLAS OF LIVING AUSTRALIA
  2. CITES IDENTIFICATION MANUAL
  3. CITES TRADE DATA BASE
  4. EIDENMÜLLER, B. (2009)
  5. EIDENMÜLLER, B. & PHILIPPEN, H.-D. (2008)
  6. ELLIS, R. & WILSON, S. 2018. Varanus caudolineatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T83777621A101752300. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-1.RLTS.T83777621A101752300.en. Accessed on 12 March 2022.
  7. ROTTER, J. (1963)
  8. THE REPTILE DATA BASE
  9. WARANWELT
  10. WILSON, S. & SWAN, G. (2013)