Chinesische Streifenschildkröte (Mauremys sinensis) im Tierpark Berlin
© Klaus Rudloff, Berlin
Ordnung: Schildkröten (TESTUDINATA)
Unterordnung: Halsbergerschildkröten (CRYPTODIRA)
Familie: Altwelt-Wasserschildkröten (Geoemydidae)
Chinesische Streifenschildkröte
Mauremys sinensis • The Chinese Stripe-necked Turtle • L'émyde à cou rayé commune
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die Chinesische Streifenschildkröte ist eine attraktive, nicht allzu groß werdende Art, die oft in Privathand gehalten, aber relativ selten im Zoo gezeigt wird. Körperbau und KörperfunktionenDie bis 25 cm Carapaxlänge erreichende Chinesische Streifenschildkröte ist stark ans Wasser gebunden und hat deshalb an allen Zehen Schwimmhäute. Der Rückenpanzer variiert von rötlich- über dunkelbraun bis dunkeloliv. Es sind gelbe Säume vorhanden, namentlich bei Jungtieren. Feine, cremefarbene oder gelbe Streifen an den Kopfseiten und Beinen [3]. VerbreitungChina (Provinzen Fujian, Guangdong, Guangxi, Hainan, Jiangxi), Laos, Taiwan, Vietnam. Eingeführte Population in Südkorea [1]. Lebensraum und LebensweiseDie Chinesische Streifenschildkröte besiedelt langsam fließende Gewässer, aber auch Weiher, Teiche, Tümpel und überflutete Reisfelder. Sie ist omnivor, wobei Pflanzen den größeren Teil der Nahrung ausmachen. Das Gelege besteht aus 7-17 Eiern [3]. Gefährdung und SchutzDie Art wurde 1996 als potenziell gefährdet eingestuft und gilt seit 2000 als stark gefährdet [1]. Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang III (China) geregelt. Bedeutung für den MenschenVon 2005-2015 gelangten 396'988 Chinesische Streifenschildkröten in den internationalen Handel. Die Tiere waren vorab für den Heimtiermarkt bestimmt. Wichtigstes Ausfuhrland war China, wichtigstes Importland Deutschland mit 165'823 Stück [2]. HaltungIm Sinne einer guten Haltungspraxis wird empfohlen, dass ein Terrarium mindestens dem 6x3-fachen der Carapaxlänge und die Wassertiefe dem 2-3-fachen der Carapaxbreite entsprechen soll. Das Wasser sollte 22-27ºC warm sein. Eine Reduktion der Temperatur während des Winters ist angezeigt. Männchen sind einzeln zu halten [3]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in über 40 Institutionen gehalten, die sich etwa zu ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Seit 2020 existiert ein "New Style"-Erhaltungszuchtprogramm (EEP), das vom Whipsnade Wild Animal Park koordiniert wird. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für eine Kleingruppe mindestens 5x so lang und 2.5x so breit sein wie die Carapaxlänge. Der Wasserstand soll das Doppelte der Carapaxbreite betragen. In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) und der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist die Art nicht erwähnt. Für die Schweiz dürften dieselben Anforderungen gelten wie für andere Sumpfschildkröten. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1834 von John Edward GRAY vom British Museum in London als "Emys sinensis" beschrieben. Von 1870 an lief sie unter dem ebenfalls von GRAY aufgestellten Gattungsnamen Ocadia, bis sie 2004 der Gattung Mauremys zugeteilt wurde. Die Bezeichnung Ocadia ist aber nach wie vor gebräuchlich [4; 5]. |
Literatur und Internetquellen
- ASIAN TURTLE TRADE WORKING GROUP (2000). Mauremys sinensis (errata version published in 2016). The IUCN Red List of Threatened Species 2000: e.T15026A97372848. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2000.RLTS.T15026A4488909.en . Downloaded on 11 February 2020.
- CITES TRADE DATA BASE
- ROGNER, M. (2008)
- THE REPTILE DATA BASE
- TURTLE TAXONOMY WORKING GROUP (2014)