Diademnatter

Diademnatter (Spalerosophis diadema) im Zoo Dresden
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Schlangen (SERPENTES)
Überfamilie: Nattern- und Vipernartige (Colubroidea oder Xenophidia)
Familie: Nattern (Colubridae)
Unterfamilie: Land- und Baumnattern (Colubrinae)

D LC 650

Diademnatter

Spalerosophis diadema • The Diadem Snake • La couleuvre diadème

305 005 260 003 spalerosophis diadema TPB KRDiademnatter (Spalerosophis diadema) im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

305 005 260 003 spalerosophis diadema map2Approximative Verbreitung der Diademnatter (Spalerosophis diadema)

 

 

305 005 260 003  spalerosophis diadema dresden2Diademnatter (Spalerosophis diadema) im Zoo Dresden © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

305 005 260 003 spalerosophis diadema nahariya aKantorovichNordafrikanische Diademnatter (Spalerosophis diadema clifford) im Zoologisch-Botanischen Garten Nahariya, Israel © Alex Kantorovich (https://zooinstitutes.com)

 

 

305 005 260 003 spalerosophis diadema taschkent aKantorovichIranische Diademnatter (Spalerosophis diadema schirasianus) im Zoopark Taschkent © Alex Kantorovich (https://zooinstitutes.com)

 

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Die Diademnatter ist eine nicht gefährdete, ziemlich große, bodenlebende Natter mit einem riesigen Verbreitungsgebiet, die leicht zu pflegen und zur Fortpflanzung zu bringen ist, aber in europäischen Zoos nur selten gezeigt wird.

Körperbau und Körperfunktionen

Recht große, etwa 150-200 cm Länge erreichende Natter. Ihr Kopf ist länglich, leicht dreieckig und deutlich vom Hals abgesetzt. Die Augen sind groß mit runder Pupille, die sich im grellen Licht punktförmig zusammenzieht. Die Grundfärbung variiert, sie kann grau, gelb, ocker oder rötlich sein mit roten oder braunen Flecken auf der Rückenmitte und kleinere Flecken auf den Flanken [4].

Verbreitung

Von Nordwestafrika und Kleinasien, über die arabische Halbinsel bis nach Pakistan, Nepal und Nordindien [3; 4].

Lebensraum und Lebensweise

Bodenlebende Natter, die sich oft unter Steinen, in Felsspalten oder Nagetierbauten aufhält und sich von Echsen und Kleinnagern ernährt. Im Frühjahr ist sie weitgehend tagaktiv, im Sommer geht sie nachts auf die Jagd, hauptsächlich auf Mäuse und Ratten. Diademnattern machen eine Winterruhe von 2-3 Monaten. Die Paarung erfolgt im Mai. Es werden 2-16 zu einem Gelege verklebte Eier gelegt. Die Jungen schlüpfen nach etwa vier Monaten [1; 4].

Gefährdung und Schutz

Gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2016 wurde die Art 2021 in Anbetracht ihrer weiten Verbreitung und Anpassungsfähigkeit als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen [5].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art befindet sich im Heimtierhandel. Angebote lagen bei 70 USD bzw. 80 € [Online-Inserate 2017].

Haltung

Für die Haltung wird ein geräumiges Wüstenterrarium empfohlen, das mit Bodenheizung, Wärme- und UV-Lampen ausgestattet und mit einem kleinen Wassergefäß, Steinplatten und Schlupfkasten eingerichtet ist. Als Bodensubstrat eignet sich Sand. Die Lufttemperatur soll tagsüber 25-30ºC betragen und nachts auf etwa 24ºC absinken [4].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur wenigen europäischen Institutionen gezeigt, in Israel ist sie dagegen häufig zu sehen. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für zwei etwa gleich große Tiere mindestens 1.5 mal so lang und 0.5x so breit sein wie die Gesamtlänge eines Tieres. Die Höhe soll der Gesamtlänge entsprechen. Für jedes weitere Tier ist das Terrarienvolumen unter Beibehaltung der Proportionen um 20% zu erhöhen.

In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) ist die Art nicht erwähnt.

Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) verlangt für 1-2 erwachsene Tiere eine Grundfläche von 1.5 m² bei einer Höhe von 120 cm. Für jedes weitere Adulttier ist die Grundfläche um 0.6 m² zu erhöhen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art war 1837 von dem am Naturhistorischen Museums in Leiden tätigen, thüringischen Zoologen Hermann SCHLEGEL als "Coluber diadema" beschrieben worden, wurde später Zamenis zugeordnet und 1930 vom amerikanischen Herpetologen Karl Patterson SCHMIDT in die Gattung Spalerosophis gestellt. Gegenwärtig werden drei Unterarten anerkannt: cliffordi, diadema und schirazianus. Spalerosophis atriceps wird ebenfalls oft als Unterart von Spalerosophis diadema angesehen und ist in Zoos häufig auch als diadema angeschrieben [3].

Literatur und Internetquellen

  1. MATTISON, C. (2007)
  2. MEHRTENS, J. M. (1993)
  3. THE REPTILE DATA BASE
  4. TRUTNAU, L. (2002)
  5. ELS, J., AL JOHANY, A.M.H., AMR, Z.S.S. et al. (2021). Spalerosophis diadema. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T164593A1059945. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-1.RLTS.T164593A1059945.en . Accessed on 25 July 2023.