"Big Tree", Outeniqua-Gelbholz (Afrocarpus falcatus), Tsitsikamma, Garden Route-Nationalpark, Ost-/Westkap, Südafrika
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
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AllgemeinesAn wind- und feuergeschützten Standorten gedeihen auf tiefgründigen, fruchtbaren in Böden in Küstennähe immergrüne Wälder, die als "afromontane Wälder" bezeichnet werden, auch wenn sie gebietsweise bis auf Seehöhe hinunter reichen und selten über 1'000 m hinauf gehen. Sie benötigen einen einigermaßen regelmäßig verteilten Jahresniederschlag von mindestens 800 mm. Gemäßigte immergrüne Wälder kommen fragmentiert von der Ostseite des Tafelbergs bis ins Ostkap hinein vor, wonach sie von subtropischen Feuchtwäldern abgelöst werden. Der Alexandria-Küstenwald liegt zwischen dem Sundays und dem Bushmans River im Ostkap, also außerhalb der floristischen Kapregion, hat aber isolierte Ausläufer Richtung Westen, südlich und westlich von Port Elizabeth, so im Island Nature Reserve (480 ha), im Maitland Nature Reserve (250 ha) und im Settlers Park (54 ha). Diese Waldstücke mit Gelbholz- (Afrocarpus falcatus), Milksapote- (Sideroxylon inerme, White Milkwood) und Korallenbäumen (Erythrina) bilden ein kleinräumiges Mosaik mit Busch (Thicket) und Küsten-Fynbos. Dementsprechend ist die Biodiversität in diesem Küstenabschnitt sehr hoch. Vegetation und Charakterpflanzen
Die über 30 m, in Ausnahmefällen bis 60 m hoch werdenden Gelbholzbäume (Afrocarpus falcatus und latifolius) beeindrucken als "Big Trees", die über das 15-30 m hohe Kronendach hinausragen. Andere typische Arten sind z.B. der Afrikanische Zürgelbaum (Celtis africana, White Stinkwood), Milchsapote, Kap-Kastanie (Calodendrum capense), Kerzenbaum (Pterocelastrus tricuspidatus), und Assegai (Curtisia spp.). TierweltIm 18. und 19. Jahrhundert lebten noch viele Elefanten und Kaffernbüffel in der Gegend, die sich allmählich in die Wälder zurückzogen, um dem Druck von Bejagung und Landwirtschaft zu entgehen. Trotzdem wurde 1883 der letzte Büffel abgeschossen. Von den etwa 500 Elefanten, die es noch in den 1860er Jahren gab, überlebten 1920 ganze zwölf und um 1990 waren noch vier Tiere bekannt. Obwohl eine Bestandesstützung mit Elefanten aus dem Krüger-Nationalpark missglückte, lebt heute nach wie vor eine kleine Population in den schwer zugänglichen Wäldern. |
Nationalparks und andere Schutzgebiete
Tsitsikamma-Sektion des Garden Route-Nationalparks
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Als Tsitsikamma-Nationalpark 1964 eröffnet. Seit 2009 zusammen mit dem Tsitsikamma-Staatswald-Reservat Bestandteil des Garden Route-Nationalparks. Charakterpflanzen: Outeniqua-Gelbholz (Afrocarpus falcatus), darunter der rund 800 Jahre alte "Big Tree" mit einer Höhe von 37 m und einem Stammumgfang von 8.5 m, Afrikanischer Zürgelbaum, Milchsapote, Kap-Kastanie, Kerzenbaum und Assegai. Tierwelt: Nebst den oben erwähnten Arten sind die auf kurze Distanz zu beobachtenden Klippschliefer bemerkenswert. Ferner kommt der Kap-Fingerotter vor. Tsitsikamma ist ein ornithologisch bedeutendes Gebiet (IBA ZA077). Hier seien erwähnt: Kronenadler (Stephanoaetus coronatus), Mohrenhabicht (Accipiter melanoleucus), Afrika-Habicht (Accipiter tachiro), Bergbussard (Buteo oreophilus), Mohrenweihe (Circus maurus), Kapfrankolin (Francolinus capensis), Afrika-Waldkauz (Strix woodfordii), Zimttaube (Columba larvata), Halbmondtaube (Streptopelia semitorquata), Geierrabe (Corvus albicollis). Weitere Schutzgebiete mit u.a. Immergrünem Feuchtwald: Boosmansbos Wilderness Area, De Mond NR, Diepwalle State Forest, Fernkloof NR, Garcia State Forest, Gamkaberg NR, Goukamma NR, Gouna State Forest, Groot Winterhoek Wilderness Area, Grootvadersbosch NR, Helderberg NR, Island NR (Seaview), Jonkershoek NR, Keurbooms River NR, Kogelberg NR, Maitland NR, Marloth NR, Salmonsdam NR, Settlers Park, Tafelberg-Nationalpark, Tsitsikamma-Nationalpark, van Stadens Wild Flower Reserve |
Literatur und Internet-Quellen
- BANNISTER, A. & RYAN, B. (1993)
- BIRDLIFE IMPORTANT BIRD AREAS : SOUTH AFRICA
- COWLING, R. & RICHARDSON, D. (1995)
- MANNING, J. & GOLDBLATT, P. (1996)
- MILLS, G & HES, L. (1999)
- SANPARKS - PARKS
- STUART, C. & T. (1993)
- WWF WILDFINDER - ECOREGIONS