Lage der im Text behandelten Nationalparks
Semi-aride Steppe im westlichen Kasachstan © Carole a, übernommen aus Wikimedia Commons unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported-Lizenz.
Großtrappen (Otis tarda) im Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel. Foto www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at
"Aueroxen" im Penzezug, Hortobágy Nationalpark © István Sandor
Kropfgazelle (Gazella subgutturosa hilleriana) in der kasachischen Steppe © Klaus Rudloff, Berlin
Trampeltiere (Camelus ferus f. bactriana) in der kasachischen Steppe bei den Korshengel Waterholes © Klaus Rudloff, Berlin
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Im Inneren des Kontinentes, wo der Einfluss des Meeres geringer ist, wird das Klima zunehmend trockener. Anstelle des Waldes entwickelte sich hier ein riesiger Graslandgürtel. Dieser reicht von der Walachischen Tiefebene Bulgariens und Rumäniens über Moldawien, die Ukraine und Russland nach Tibet und bis in die Mongolei.
Im Norden gibt es eine Übergangszone zur Taiga, im Süden schließen Halbwüsten an, etwa im Bereich der Gobi. Eine Exklave ist die durch die Karpaten abgetrennte Puszta des pannonischen Beckens. Ursprünglich eine Waldsteppe, setzte hier ab dem 16. Jahrhundert durch menschliche Einwirkung eine weitere Versteppung der Landschaft ein. Auch das tibetische Hochland hat weitgehend Steppencharakter.
Der Lebensraum Steppe ist mit seiner Tier- und Pflanzenwelt bedroht durch Umwandlung in Ackerland oder Weinberge, Überweidung, illegale Jagd, nicht nachhaltigen Wasserverbrauch, Erdölförderung und Bergbau. Schutzgebiete machen nur einen kleinen Teil der Fläche der Eurasischen Grasländer aus. Die charakteristischen Biozönosen sind, namentlich im europäischen Teil, nur noch in Restbeständen vorhanden. Verschiedene Zoos beteiligen sich deshalb an Projekten zum Schutz von Arten, z. B. dem Przewalskipferd oder dem Wildkamel, oder Gebieten der eurasischen Steppe. Die im Zoo gehaltenen Steppentiere helfen mit, die Naturschutzbotschaft zu vermitteln.
Vegetation und Charakterpflanzen
Die prägenden Pflanzengesellschaften der Steppe bestehen aus Gräsern, darunter Schwingelarten (Festuca spp.), Pfriemen- oder Federgräser (Stipa spp.), Quecken (Agropyron spp.) oder Steppensegge (Carex stenophylla). Dazwischen gedeihen Wucherblumen (Leucanthemum spp.), Kuhschellen (Pulsatilla spp.), Tulpen (Tulipa spp.), Zwergschwertlilien (Iris spp.), Steppendisteln (Carduus spp.) und viele andere Steppenblumen. Man findet daneben vor allem Moose und Flechten, aber auch niedrigere Sträucher wie die Heidekrautgewächse, verschiedene Halophyten auf Salzböden und vereinzelte Waldinseln in günstigen Lagen.
Typische Zootiere
Feldhase, Ziesel, Steppenmurmeltier, Zwergmaus, Mongolische Rennmaus, Steppenlemming, Hamster, Chinesischer Zwerghamster, Mongolischer Zwerghamster, Steppenfuchs, Steppeniltis, Wolf, Steppenkatze, Manul, Przewalskipferd, Kulan, Kiang, Trampeltier, Dromedar, Kropfgazelle, Saiga, Steppenwildschaf, Hausyak, Ungarisches Steppenrind, Zackelschaf, Wollschwein.
Grau-, Silber-, Seiden- und Nachtreiher, Weissstorch, Löffler, Graugans, Streifengans, Rothalsgans, Rebhuhn, Wachtel, Steppenadler, Mönchs-, Gänse-, Schmutz- und Bartgeier, Jungfernkranich, Grauer Kranich, Grosstrappe, Wachtelkönig, Feldlerche, Blaukehlchen.
Vierzehenschildkröte, Wiesenotter.
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