Graslandschaft mit Feldhase (Lepus europaeus) im Seewinkel, Burgenland
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Allgemeines
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Im Inneren des Kontinentes, wo der Einfluss des Meeres geringer ist, wird das Klima zunehmend trockener. Anstelle des Waldes entwickelte sich hier ein riesiger Graslandgürtel. Dieser reicht von der Walachischen Tiefebene Bulgariens und Rumäniens über Moldawien, die Ukraine und Russland nach Tibet und bis in die Mongolei. Im Norden gibt es eine Übergangszone zur Taiga, im Süden schließen Halbwüsten an, etwa im Bereich der Gobi. Eine Exklave ist die durch die Karpaten abgetrennte Puszta des pannonischen Beckens. Ursprünglich eine Waldsteppe, setzte hier ab dem 16. Jahrhundert durch menschliche Einwirkung eine weitere Versteppung der Landschaft ein. Auch das tibetische Hochland hat weitgehend Steppencharakter. Der Lebensraum Steppe ist mit seiner Tier- und Pflanzenwelt bedroht durch Umwandlung in Ackerland oder Weinberge, Überweidung, illegale Jagd, nicht nachhaltigen Wasserverbrauch, Erdölförderung und Bergbau. Schutzgebiete machen nur einen kleinen Teil der Fläche der Eurasischen Grasländer aus. Die charakteristischen Biozönosen sind, namentlich im europäischen Teil, nur noch in Restbeständen vorhanden. Verschiedene Zoos beteiligen sich deshalb an Projekten zum Schutz von Arten, z. B. dem Przewalskipferd oder dem Wildkamel, oder Gebieten der eurasischen Steppe. Die im Zoo gehaltenen Steppentiere helfen mit, die Naturschutzbotschaft zu vermitteln. Vegetation und CharakterpflanzenDie prägenden Pflanzengesellschaften der Steppe bestehen aus Gräsern, darunter Schwingelarten (Festuca spp.), Pfriemen- oder Federgräser (Stipa spp.), Quecken (Agropyron spp.) oder Steppensegge (Carex stenophylla). Dazwischen gedeihen Wucherblumen (Leucanthemum spp.), Kuhschellen (Pulsatilla spp.), Tulpen (Tulipa spp.), Zwergschwertlilien (Iris spp.), Steppendisteln (Carduus spp.) und viele andere Steppenblumen. Man findet daneben vor allem Moose und Flechten, aber auch niedrigere Sträucher wie die Heidekrautgewächse, verschiedene Halophyten auf Salzböden und vereinzelte Waldinseln in günstigen Lagen. Typische Zootiere
Feldhase, Ziesel, Steppenmurmeltier, Zwergmaus, Mongolische Rennmaus, Steppenlemming, Hamster, Chinesischer Zwerghamster, Mongolischer Zwerghamster, Steppenfuchs, Steppeniltis, Wolf, Steppenkatze, Manul, Przewalskipferd, Kulan, Kiang, Trampeltier, Dromedar, Kropfgazelle, Saiga, Steppenwildschaf, Hausyak, Ungarisches Steppenrind, Zackelschaf, Wollschwein. Grau-, Silber-, Seiden- und Nachtreiher, Weissstorch, Löffler, Graugans, Streifengans, Rothalsgans, Rebhuhn, Wachtel, Steppenadler, Mönchs-, Gänse-, Schmutz- und Bartgeier, Jungfernkranich, Grauer Kranich, Grosstrappe, Wachtelkönig, Feldlerche, Blaukehlchen. Vierzehenschildkröte, Wiesenotter. |
Nationalparks und andere Schutzgebiete
Puszta
Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel
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Österreich, bestehend seit 1993 Die Biotope des Nationalparks sind der Neusiedler See mit seinem Schilfgürtel, periodisch austrocknende Salzlacken, Mähwiesen, Hutweideflächen und kleinflächige Sandlebensräume. Tierwelt: Großer Abendsegler (Nyctalus noctula), Ziesel, Zwergmaus, Ährenmaus (Mus spicilegus), Feld- und Nordische Wühlmaus (Microtus arvalis, M. oeconimus), Hamster, Feldhase, Fischotter, Rotfuchs, Wildschwein,Rothirsch, Reh. Important Bird Areas AT001 und AT004. Hier brüten u.a. Zwergtaucher, Purpur- (A. purpurea) und Silberreiher, Rohr- und Zwergdommel, Weißstorch, Löffler, Graugans, Kolbenente, Weihen (Circus aeruginosus, C. pygargus), Grosstrappe, Wachtelkönig, Kleines Sumpfhuhn (Porzana parva), Rohrschwirl (Locustella luscinioides), Blaukehlchen, Mariskensänger (Acrocephalus melanopogon). |
Hortobágy-Nationalpark
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Ungarn, bestehend seit 1972 Tierwelt: Die Hortobágy Puszta wird mit Hauspferden, Szilajrindern, Zackelschafen und Wollschweinen beweidet. Im Semireservat Pentezug leben Urwildpferde und Heckrinder. Die Hortobágy Puszta ist ein Important Bird Area (HU032). Hier brüten u.a. Zwergscharbe (Phalacrocorax pygmeus), Purpur- (Ardea purpurea), Rallen- und Nachtreiher, Zwergdommel, Weißstorch, Löffler, Graugans, Kolbenente,Moorente , Rotfußfalke (Falco vespertinus), Grosstrappe, Zwergsumpfhuhn (Porzana pusilla), Weißbart- (Chlidonias hybridus) und Trauerseeschwalbe (Ch. niger), Schwarzstirnwürger (Lanius minor) und Seggenrohrsänger (Acrocephalus paludicola). |
Zentralasiatische Steppen
Altyn Emel-Nationalpark
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Kasachstan, bestehend seit 1996 Altyn Emel ist gebirgig. In den tieferen Lagen hat es teilweise unterschiedliche Steppentypen, teilweise Wüsten und zu einem kleinen Teil Wald. Wegen der unterschiedlichen Landschaftsformen ist die Pflanzenvielfalt hoch, es wurden 634 Arten Gefäßpflanzen nachgewiesen. Tierwelt: Die Wirbeltierfauna setzt sich aus 70 Säugetier, 280 Vogel- (wovon 155 Brutvogel-), 25 Reptilien-, 4 Amphibien- und 28 Fischarten zusammen. Unter den Säugetieren befinden sich Steinmarder, Steppeniltis, Fischotter, Turkmenischer Kulan, Kropfgazelle, Argali, sowie eine kleine Gruppe wiedereingeführter Przewalskipferde. In diesem Important Bird Area (KZ101) fallen die zahlreichen Geier (Mönchs-, Gänse-, Schnee-, Schmutz- und Bartgeier), Falken (Saker-, Turm-, Baum- und Rötelfalke) und sonstigen Greifvögel auf, ferner Krauskopfpelikan, Kragentrappe (Chlamydotis undulata), Blauracke und Weißrückenspecht (Dendrocopos leucotos). |
Literatur und Internetquellen
- BIBELRIETHER, H. & SCHREIBER, R. L. (Hrsg., 1990)
- CORBET, G. & OVENDEN, D. (1982)
- HEINZEL, H., FITTER, R. & PARSLOW, J. ( (1977)
- KACZENSKY, P., WALZER, C. & STEINHAUER-BURKART, B. (2004)
- PFEFFER, P. (1969)
- ZIMMERMANN, W. (2005)