Nordindisches Tiefland

Panzernashorn (Rhinoceros unicornis in seinem Lebensraum, Orang-Nationalpark, Assam, Indien
© Olivier Pagan, Zoo Basel

Allgemeines

AS-6 keoladeo4Axishirsche (Axis axis) im Keoladeo-Nationalpark, Bharatpur, Indien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern


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In Indien leben 180 Millionen - zumeist wenig produktive - Rinder, hauptsächlich Zebus. Haryana, Indien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern


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Dromedar bei Sultanpur, Haryana, Indien © Peter Dollinger, Zoo Office Bern


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Hausbüffel mitten im Keoladeo-Nationalpark, Bharatpur, Rajasthan © Peter Dollinger, Zoo Office Bern


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Gelegtes Buschfeuer im Royal Manas National Park, Bhutan © Jürg Völlm †, Basel


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Keoladeo-Nationalpark, Bharatpur © Peter Dollinger, Zoo Office Bern


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Wald im Orang-Nationalpark, Assam © Jürg Völlm †, Basel


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Grasland im Orang-Nationalpark, Assam © Jürg Völlm †, Basel

Am Fuß des Himalaya, im Westen durch eine Hügelzone vom trockeneren Einzugsgebiet des Indus getrennt, im Osten durch die Naga-Berge Assams und Burmas und im Süden durch das Hochland des Dekkan begrenzt, liegen die Tiefebenen von Ganges und Brahmaputra mit ihrem riesigen Delta. Die Gangesebene in Indien ist sehr dicht besiedelt, es leben hier 800 bis 1'100 Menschen pro km². In Bangladesch sind es gegen 1100, im nepalesischen Terai rund 600. Im Tal des Brahmaputra ist die Bevölkerungsdichte geringer, in Assam aber immer noch anderthalb mal so hoch wie in Deutschland.

Das Nordindische Tiefland ist eine der landwirtschaftlich am stärksten genutzten Regionen der Welt. Angebaut werden hauptsächlich Reis und Weizen, ferner Mais, Zuckerrohr und Baumwolle. Trotzdem gibt es einige Nationalparks und Reservate. Der Lebensraum der Wildtiere wird aber zunehmend eingeengt, die Artareale verinseln und daher sind zahlreiche Arten stark gefährdet, darunter Goldlangur (Trachypithecus geei), Hulock-Gibbon (Hylobates hoolock), Rothund, Fischkatze, Tiger, Asiatischer Elefant, Panzernashorn, Zwergwildschwein, Gaur, Banteng, Wildbüffel (Bubalus arnee), Leierhirsch, Schweinshirsch und das Assam- oder Borstenkaninchen (Caprolagus hispidus).

Vegetation und Charakterpflanzen

Die natürliche Vegetation ändert sich mit der von West nach Ost zunehmenden Niederschlagsmenge. Im Westen, bis in die Gegend von Allahabad (Uttar Pradesh) herrscht ein trockenes Klima mit weniger als 100 cm Jahresniederschlag. Hier gedeihen z.B. Akazien (Acacia), Meerrettichbäume (Moringa), Mimosen (Prosopis), Trompetenbäume (Tecoma), Essigbäume (Rhus), Steppenraute (Peganum), Zahnbürstenbaum (Salvadora persica), Palmen und die - ursprünglich eingeführte - Chinesische Dattel (Ziziphus zizyphus). Im mittleren Abschnitt der Gangesebene steigt die Niederschlagsmenge bis 250 cm (zum Vergleich: München 100 cm). Dementsprechend kommen hier z.B. Mango (Mangifera indica), Brotfrucht- (Artocarpus) und Feigenbäume (Ficus), Kasuarinen (Casuarina), Dattel- (Phoenix) und Betelpalmen(Areca) vor. Im unteren Bereich, in Westbengalen und Bangladesch, befindet sich das Gangesdelta mit den Sundarbans, einem bewaldeten Sumpfgebiet von 15'000 km² Ausdehnung. Hier wachsen 36 Mangrovenarten (Avicennia officinalis, Brugniera, Ceriops, Kandelia, Rhizophoras...), Palmen (Cocos nucifera, Nipa fruticans, Phoenix paludosa), Schraubenbäume (Pandanus), Kalmus (Acorus calamus), Ravennagras (Saccharum ravennae) etc.

Von Osten her kommend mündet auch der Brahmaputra ins Gangesdelta, nachdem er in den Dihangschluchten den Himalaya durchbrochen und Assam durchflossen hat. Die Niederschlagsmenge liegt bei etwa 200 cm, je nach Standort kann es aber Jahresniederschläge bis 1300 cm geben. Entsprechend gedeihen hier verschiedene Waldtypen, so Regenwälder mit u.a. Sandelholz- (Pterocarpus), Brotfrucht- (Artocarpus), Zimt- (Cinnamomum), Thitpok- (Tetrameles) und Myrobalanenbäumen (Terminalia) sowie Magnolien.

Typische Zootiere

Bengalischer Plumplori, Bärenmakak, Hulman, Kappengibbon, Goldschakal, Rothund, Lippenbär, Zwergotter, Binturong, Streifenhyäne, Bengalkatze, Asiatische Goldkatze, Leopard, Tiger, Asiatischer Elefant, Panzernashorn, Leierhirsch, Barasingha, Sambar, Axishirsch, Schweinshirsch, Gaur, Banteng, Nilgauantilope, Hirschziegenantilope, Ohren-Schuppentier.

Zwergtaucher, Krauskopfpelikan, Philippinenpelikan, Kormoran, Grau-, Seiden-, Kuh-, Nachtreiher, Zwergdommel, Weiß-, Schwarz-, und Wollhalsstorch, Argalamarabu, Sunda-Marabu, Schwarzkopfibis, Brauner Sichler, Löffler, Rosaflamingo, Grau-, Zwergbläss-, Streifengans, Gelbbrustpfeifgans, Spieß-, Löffel-, Pfeif-, Krick-, Knäk-, Schnatter-, Stock- und Marmelente, Höckerglanzgans, Moor-, Tafel-, Reiher- und Kolbenente, Zwergwachtel, Bankivahuhn, Blauer Pfau, Jungfern-, Sarus-, Lilford- und Schneekranich, Teich- und Blässralle , Stelzenläufer, Rotschenkel, Kampfläufer, Grünflügeltaube, Wiedehopf, Doppelhornvogel, Schamadrossel, Beo, Pagodenstar, Elsterstar.

Gangesgavial, Bindenwaran, Tigerpython und Königskobra.

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Literatur und Internetquellen: