Gondwana ist die 1861 vom österreichischen Geologen Eduard Suess eingeführte Bezeichnung für den Großkontinent, der während des größten Teils der Erdgeschichte auf der südlichen Hemisphäre existierte. Entstanden im Präkambrium vor 600 Millionen Jahren verschmolz er im Karbon, vor 310 Millionen Jahren mit dem Nordkontinent Laurasia zum Superkontinent Pangaea. In der Juraperiode, vor etwa 180 Millionen Jahre trennten sich die beiden Kontinente wieder. Zu Ende des Juras gegann Gondwana in seine Bestandteile Südamerika, Afrika, Madagaskar, Indien, Australien und Antarktis zu zerbrechen und die einzelnen tektonischen Platten drifteten auseinander. Im Zuge dieser Kontinentaldrift prallte Afrika auf Europa, was die Alpen aufwölbte, während der Aufprall Indiens auf Asien den Himalaya entstehen ließ. Durch die Drift Südamerikas nach Westen entstanden die Anden, durch die Drift Australiens nach Osten die Great Dividing Range.
Dass die heutigen Südkontinente einmal zusammengehörten, lässt sich anhand der Verbreitung verschiedener Pflanzen- und Tierarten nachvollziehen. So haben z.B. auf Madagaskar Schienenschildkröten, Boas und Leguane, deren Hauptverbreitung in Süd- und Mittelamerika liegt, als Relikte der Gondwana-Fauna überlebt.
Im Zoo Leipzig wurde 2011 unter dem Namen "Gondwanaland" eine 1.6 ha große Tropenhalle eröffnet, in der Flora und Fauna der tropischen Regenwälder Afrikas, Asiens und Südamerikas, einstiger Komponenten Gondwanas präsentiert werden. Gondwana war allerdings nicht immer tropisch, es gab zeitweilig auch Eiszeiten.
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