Amazonas-Baumsteiger (Ranitomeya amazonica) im Tiergarten Nürnberg
© Helmut Mägdefrau, TG Nürnberg
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Familie: Baumsteiger (Dendrobatidae)
Unterfamilie: Dendrobatinae
Amazonas-Baumsteiger
Ranitomeya amazonica • The Amazon Poison-dart Frog • Le dendrobate de l'Amazone
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Amazonas-Baumstzeiger sind spät entdeckte, ausgesprochen attraktive Frösche, über deren Gefährdungsstatus wenig bekannt und deren taxonomischer Status unsicher ist. In europäischen Zoos werden sie nur ganz selten gehalten. Körperbau und KörperfunktionenDer Amazonas-Baumsteiger ist ein kleines Fröschchen mit einer Kopf-Rumpf-Länge von nur 16-19 mm. Seine Haut ist glatt, die Grundfarbe schwarz, die Zeichnung recht variabel. Es sind mehrere Farbmorphen bekannt [2]. VerbreitungNordwestliches Südamerika: Östlich der Anden im Amazonas-Tiefland Perus und Kolumbiens, über Brasilien bis Französisch Guyana, Guyana und möglicherweise Surinam [5]. Lebensraum und LebensweiseDer tagaktive Amazonas-Baumsteiger lebt in Primär- und älteren Sekundärwäldern bis 200 m Höhe. Für seine Fortpflanzung ist er auf Bromelien angewiesen. Die Gelege von 2-6 Eiern werden so in Bromelientrichter abgelegt, dass sie teilweise von Wasser bedeckt sind. Nach dem Schlupf transportiert das Männchen die Kaulquappen zu anderen Trichtern [2]. Gefährdung und SchutzDer Amazonas-Baumsteiger konnte 2004 wegen ungenügender Datenlage und auch Zweifeln an seiner taxonomischen Stellung nicht im Hinblick auf seine Gefährdung beurteilt werden. 2021 erfolgte eine Neubeurteilung, und seit 2023 ist die Art nun als nicht-gefährdet (LEAST CONCERN) eingestuft. Die Verbreitung wird nun viel weiter angegeben, als in der ursprünglichen Beurteilung [5]. Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt. Bedeutung für den MenschenViele Terrarianer befassen sich mit der Haltung und Zucht von Dendrobatiden. Von 2001 bis 2016 wurden aus den Ursprungsländern keine Wildfänge des Amazonas-Baumsteigers, jedoch aus Peru 50 Nachzuchttiere exportiert. Im selben Zeitraum wurden weltweit Exporte von weiteren 764 Nachzuchttieren gemeldet. Wichtigste Ausfuhrländer waren Kanada und Deutschland [3]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz vereinzelt in europäischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt. Wie Baumsteiger gehalten werden (Beispiel):
Taxonomie und NomenklaturIn der Gattung Ranitomeya werden heute über 30 Arten zusammengefasst, die früher zu Dendrobates oder Epipedobates gestellt wurden. Ranitomeya amazonica wurde erst 1999 durch den deutschen, in Peru lebenden Herpetologen Rainer SCHULTE beschrieben. Es ist eine Schwesterart von Ranitomeya variabilis, wobei manche Autoren der Ansicht sind, es handle sich bei den beiden Formen um nur eine einzige Art [1; 2]. |
Literatur und Internetquellen
- AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
- AMPHIBIAWEB
- CITES TRADE DATA BASE
- DENDROBATES.ORG
- IUCN SSC Amphibian Specialist Group (2023). Ranitomeya amazonica. The IUCN Red List of Threatened Species 2023: e.T55172A85892431. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2023-1.RLTS.T55172A85892431.en. Accessed on 27 June 2024.