Gestreifter Blattsteiger

Gestreifter Blattsteiger (Phyllobates vittatus) im Kölner Zoo
© Stangenberger, Zoo Köln

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Moderne Froschlurche (Neobatrachia)
Familie: Baumsteiger (Dendrobatidae)
Unterfamilie: Dendrobatinae

D EN 650

Gestreifter Blattsteiger

Phyllobates vittatus • The Golfodulcean Poison Frog • Le phyllobate rayé

403 004 005 020 phyllobates vittatus TPB KR2Gestreifter Blattsteiger (Phyllobates vittatus) im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

403 004 005 020 Phyllobates vittatus map_neuVerbreitung des Gestreiften Blattsteigers (Phyllobates vittatus)

 

403 004 005 020 phyllobates vittatus besancon PD1Gestreifter Blattsteiger (Phyllobates vittatus) im Zoo Besançon © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

403 004 005 020 phyllobates vittatus koeln koelnGestreifter Blattsteiger (Phyllobates vittatus) im Kölner Zoo © Kölner Zoo

 

403 004 005 020 phyllobates vittatus TPB KR1Gestreifte Blattsteiger (Phyllobates vittatus) im Tierpark Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

Weitere Bilder auf BioLib

Gestreifte Blattsteiger sind kontrastreich gefärbte kleine Frösche, die sich als Botschafter für den Amphibienschutz und die Erhaltung des Tieflandregenwaldes bestens eignen, aber auch selbst stark gefährdet sind. In europäischen Zoos werden sie recht häufig gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Gestreifte Blattsteiger ist mit (26-)33-35 mm Kopf-Rumpf-Länge ein mittelgroßer Baumsteiger. Auf dem Rücken hat er 2 gelb-orange  Längsstreifen auf schwarzer Grundfarbe und einen gelb-weißen, oft unterbrochenen Streifen in der Mitte. Bauch und Beine sind hell mit schwarzem Muster [2; 4].

Verbreitung

Mittelamerika : Südwest-Costa Rica im Gebiet um den Golfo Dulce [7].

Lebensraum und Lebensweise

Der Gestreifte Blattsteiger bewohnt Regen- und Sumpfwälder des Tieflandes. Die Frösche halten sich fast ausschließlich am Boden auf und klettern höchstens einen Meter hoch in die Vegetation. Das Weibchen legt etwa 7-25 Eier meistens auf ein Blatt. Die Larven schlüpfen nach 9-17 Tagen und werden vom Männchen ins Wasser transportiert. Die Metamorphose erfolgt nach etwa zwei Monaten und ist mit 75-80 Tagen abgeschlossen [5].

Gefährdung und Schutz

Das Verbreitungsgebiet des Gestreiften Blattsteigers ist relativ klein, die verfügbaren Lebensräume nehmen ab und ebenso die Froschbestände. Die Art galt nach Beurteilungen aus den Jahr 2004-2013 als stark gefährdet, wurde aber im Rahmen einer Neubeurteilung im Jahr 2019 in die Kategorie gefährdet (VULNERABLE) herabgestuft [6].

Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt.

Zoogestütztes Artenschutzprojekt (Beispiel):

  • 2018 förderte der Amphibienfonds der deutschsprachigen Zooverbände ein Projekt zum Schutz des Gestreiften Blattsteigers in Costa Rica. Dieses verfolgte drei Ziele: Verbesserung des Kenntnisstands über Ökologie, Verbreitung und Verhalten der Art, Identifikation wichtiger Gebiete zum Schutz und Wiederherstellung der natürlichen Lebensräume, sowie zu einer möglichen Umsiedlung, ferner  Einbinden der lokalen Bevölkerung in ein Monitoringprogramm und Aubau eines Netzwerks lokaler Kapazitäten. mehr ...

Bedeutung für den Menschen

Viele Terrarianer befassen sich mit der Haltung und Zucht von Dendrobatiden. Von 2001 bis 2016 wurden aus Costa Rica lediglich 8 Wildfänge des Gestreiften Blattsteigers exportiert. Im selben Zeitraum wurden weltweit Exporte von 1'024 Nachzuchttieren gemeldet. Wichtigstes Ausfuhrland war Tschechien [3].

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 70 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In Österreich sind diese in Anlage 4 der 2. Tierhaltungsverordnung, in der Schweiz in Anhang 2, Tabelle 6 der Tierschutzverordnung festgelegt.

Wie Blattsteiger gehalten werden (Beispiel):

Taxonomie und Nomenklatur

Der Gestreifte Blattsteiger war 1893 von dem amerikanischen Zoologen Edward Drinker COPE aus Philadelphia als Unterart von Dendrobates tinctorius beschrieben worden. Artstatus erhielt er erst 1975, damit wurde er auch in die Gattung Phyllobates gestellt [1].

Literatur und Internetquellen

  1. AMPHIBIAN SPECIES OF THE WORLD
  2. AMPHIBIAWEB
  3. CITES TRADE DATA BASE
  4. DENDROBASE
  5. HERRMANN, H. J. (2005)
  6. IIUCN SSC Amphibian Specialist Group. 2020. Phyllobates vittatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2020: e.T55265A157629569. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2020-3.RLTS.T55265A157629569.en. Accessed on 27 September 2024.
  7. LEENDERS, T. (2001)