Hübschgesichtswallaby (Macropus parryi) bei Toowoomba, Queensland
© Arthur A. Chapman, übernommen unter der CC Attribution 3.0 Australia License
Unterklasse: Beuteltiere (MARSUPIALIA)
Ordnung: Känguruverwandtschaft (DIPROTODONTIA)
Unterordnung: Känguruartige (Macropodiformes)
Familie: Kängurus (Macropodidae)
Unterfamilie: Eigentliche Kängurus (Macropodinae)
Hübschgesichtswallaby
Macropus (Notamacropus) parryi • The Whiptail Wallaby • Le wallaby de Parry
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Das Hübschgesichtskänguru oder -wallaby ist ein ausgesprochen attraktives, mittelgroßes Känguru, das in Australien nicht gefährdet ist und in Europa seit 1994 nicht mehr gezeigt wird. Körperbau und KörperfunktionenDas Hübschgesichtskänguru, wegen seines langen, dünnen, spitz zulaufenden Schwanzes auf Englisch auch als "Whiptail Wallaby" bezeichnet, ist ein mittelgroßes Känguru und gehört innerhalb der Gruppe der Wallabies zu den größeren Arten. Die Böcke haben eine Kopf-Rumpflänge von etwa 74-100 und eine Schwanzlänge von 86-105 cm, die Weibchen von 61-88 cm und 73-86 cm, die Körpergewichte liegen bei rund 14-26 kg bzw. 7-15 kg. Der Name Hübschgesichtskänguru bzw. "Pretty-face Wallaby" bezieht sich auf die auffällige Gesichtszeichnung. Das dunkle Gesicht wird von weißen Wangenstreifen, die sich von der Schnauze bis unter die Augen erstrecken, eingerahmt. Die langen Ohren haben schwarze Spitzen. Ansonsten ist das Fell der Oberseite blassgrau bis hellbraun, Brust und Bauch sind weißlich und auf dem Oberschenkel verläuft ein heller Streifen Richtung Schwanz [1; 5]. VerbreitungAustralien: Von Nordost-Queensland bis ins nördliche New South Wales [6]. Lebensraum und LebensweiseDas Hübschgesichtswallaby lebt in offenen Wäldern mit grasbedecktem Boden vom Tiefland bis auf eine Höhe von 1'400 m und gelegentlich auf Agrarland. Es kann sich sehr rasch fortbewegen und sehr hoch springen. Die Tiere sind tagsüber und nachts unterwegs. Sie sind sozial und bilden Gruppen bis zu 50 Individuen. Ihre Nahrung besteht aus Gräsern, Kräutern und Farnen. Weibchen werden mit 17 Monaten geschlechtsreif. Junge Männchen werden von älteren unterdrückt und werden erst im Alter von 2-3 Jahren sexuell aktiv. Die Trächtigkeit dauert 38 (36-41) Tage. Das Junge bleibt 8.5-9 Monate im Beutel und wird mit 15 Monaten entwöhnt. Die Weibchen werden erst 118-215 Tage nach der Geburt wieder brünstig [6]. Gefährdung und SchutzDie Art hat eine weite Verbreitung, mutmaßlich einen großen Bestand und kommt in mehreren Schutzgebieten vor. Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2015 wurde sie deshalb als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) eingestuft [6]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDas Hübschgesichtswallaby soll in Queensland kommerziell bejagt werden [6]. HaltungIn Australien halten einige Zoos "Pretty-faces" in begehbaren Anlagen, wo sie sich den Besuchern gegenüber teils vertraut zeigen, teils scheu sind [3]. WEIGL nennt als ältestes bekanntes Hübschgesichtswallaby ein Tier, das im Zoo von Philadelphia ein Alter von 9 Jahren und 8 Monaten erreichte [4]. Mindestanforderungen an Gehege: Das Säugetiergutachten 2014 des BMEL gibt für das Außengehege eine Mindestfläche von 200 m² für bis 5 Tiere und 20 m² für jedes weitere Tier an. Das Innengehege soll 15 m² groß sein und für jedes weitere Tier ist die Fläche um 3 m² zu erhöhen. Die Tierschutzverordnung der Schweiz (Stand 01.06.20242) schreibt für bis 5 Tiere ein Außengehege von 250 m² und für jedes weitere Tier zusätzlich 15 m² vor. Das Innengehege muss 15 m² groß sein und für jedes weitere Tier ist die Fläche um 3 m² zu erhöhen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) verlangt für bis 5 Tiere ein Außengehege von 300 und ein Innengehege von 20 m². Für jedes weitere Tier ist die Fläche außen wie innen um 10% zu erhöhen. Nach JACKSON soll für 5 Tiere eine Gehegefläche von 120 m² nicht unterschritten werden [4]. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1835 von dem englischen Arzt und Zoologen Edward Turner BENNETT als Macropus parryi beschrieben [5]. Zur Gattung Macropus, die sowohl die kleinsten, wie die größten Vertreter der Familie umfasst, gehören 16 Arten. Acht kleinere bis mittelgroße Arten, darunter parryi, werden in der Untergattung Notamacropus DAWSON & FLANNERY, 1985, zusammengefasst. Bei WILSON & MITTERMEIER (2015) wird diese Untergattung zu einer Gattung erhoben. Nicht alle Referenzwerke /-datenbanken haben diesen Schritt mitgemacht [2; 5; 7]. |
Literatur und Internetquellen
- CURTIS, L. K. (2006)
- DAWSON, L. & FLANNERY, T. (1985)
- JACKSON, S. M. (2003)
- WEIGL, R. (2005)
- WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)
- WINTER, J., BURNETT, S. & MARTIN, R. (2016). Macropus parryi. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T40564A21953894. http://www.iucnredlist.org/details/40564/0. Downloaded on 15 April 2018.
- INTEGRATED TAXONOMIC INFORMATION SYSTEM (ITIS)