Überordnung: LAURASIATHERIA
Taxon ohne Rang: CETARTIODACTYLA
Ordnung: Paarzeher (ARTIODACTYLA)
Unterordnung: Nichtwiederkäuer (Nonruminantia) bzw. Schweineartige (Suina)
Familie: Schweine (Suidae)
Tribus: Schweine i.e.S (Suini)
Schweinerassen
Sus scrofa f. dom. • Domestic Pig Breeds • Races du porc domestique
- Berkshire-Schwein
- Buntes Bentheimer Landschwein
- Edelschwein
- Husumer Protestschwein
- Kunekune
- Mangalitza- oder Wollschwein
- Maskenschwein
- Minipig oder Zwergschwein
- Schwäbisch-Hällisches Landschwein
- Schwarzes Alpenschwein
- Schwarzes Pyrenäenschwein
- Turopoljeschwein
- Vietnamesisches Hängebauchschwein
Berkshire-Schwein
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Das Berkshire ist die älteste englische Edelschweinrasse. Es dürfte aus der Gegend um die Städte Faringdon und Wantage in Berkhire stammen und war bereits im 18. Jahrhundert für seine Größe und die Qualität seines Specks und Schinken berühmt. Heute gilt das Berkshire als vom Aussterben bedroht, der Bestand im von der British Pig Association geführten Zuchtbuch belief sich 2008 auf nur 89 Eber und 359 Zuchtssauen. Berkshire sind robuste, schwarze Speckschweine, oft mit weißen Flecken an Kopf, Beinen, Ohrspitzen und Schwanz. Der mittellange Rüssel ist deutlich aufgewölbt, die relativ großen Ohren stehen oder sind leicht nach vorne geknickt. Der Hals ist faltenlos, die Schulter geschwungen und die Bauchlinie gerade. Das Fundament ist kurz und gerade. Die Rasse gilt als frühreif und mit 7 bis 10 Ferkeln pro Wurf für eine alte Rasse auch als fruchtbar. Die Sauen haben gute Muttereigenschaften. Kulturelles: Napoleon", der in George ORWELLs Roman "Animal Farm" Josef Stalin verkörpert, ist ein Berkshire-Eber. Nach Zootierliste (2022) wird das Berkshire Schwein in 10 Haltungen gezeigt, hauptsächlich in England. Literatur und Internetquellen: |
Buntes Bentheimer Landschwein
Edelschwein
Husumer Protestschwein
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Die Rotbunten Husumer Schweine haben sich wahrscheinlich als Aufspaltung des Angler Sattelschweins und aus Einkreuzungen norddeutscher Marschschweine mit englischen Tamworth-Schweinen entwickelt. Die Schweine in den dänischen Landesfarben wurden ab 1864 von der dänischen Bevölkerung Schleswig-Holsteins aus Protest gegen die Landesherrschaft Preußens und Österreichs gern gehalten, zumal ihr das Hissen des Dannebrog, der dänischen Flagge, verboten wurde. 1954 wurde ein Herdebuch eingerichtet, aber bereits ab Ende der 1960er-Jahre galt die Rasse als verschwunden, weil sie der Konkurrenz der fettarmen Fleischschweine weichen musste. 1984 wurde bekannt, dass ein paar Tiere überlebt hatten. Seit 1996 bemühen sich engagierte Züchter um die Erhaltung dieses extrem gefährdeten Schlags. 2017 waren 43 Eber und 80 Sauen im Herdebuch eingetragen. Offiziell wird das Rotbunte Husumer Schwein heute der Rasse Deutsches Sattelschwein als Abteilung zugeordnet. Es handelt sich um großrahmige Schweine mit Schlapp- bis halb stehenden Ohren, bei der die Eber 90-95 cm hoch und 300-350 kg schwer, die Sauen 80-85 cm hoch und 250-300 kg schwer werden. Das charakteristische Kennzeichen ist ihre rote Farbe mit weißem Sattel. Bei älteren Tieren dunkelt die rote Farbe häufig nach. Ältere Eber weisen eine starke Borstenbehaarung auf. Die Schweine sind bestens für die extensive Weidehaltung geeignet. Sie sind vital, robust, genügsam, winterhart, haben ein ruhiges und ausgeglichenes Wesen sowie gute Muttereigenschaften. Der Eber kann bei führenden Muttersauen verbleiben. Sie verfügen über einen hohen Fettgehalt im Muskelfleisch, was dem Fleisch einen besonderen Geschmack verleiht. Nach Zootierliste (2022) wird das Husumer Protestschwein in gegen 20 Haltungen gezeigt. Diese befinden sich fast alle in Deutschland. Literatur und Internetquellen: |
Kune-Kune
Mangalitza- oder Wollschwein
Maskenschwein
Minipig oder Zwergschwein
Schwäbisch-Hällisches Landschwein
Schwarzes Alpenschwein
Schwarzes Pyrenäenschwein
Turopolje-Schwein
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Das Turopolje Schwein stammt ursprünglich aus Kroatien und ist nach der Region „Turopolje“ benannt, die sich zwischen Zagreb und Sisak am westlichen Save-Ufer befindet. Es stammt vom inzwischen ausgestorbenen Siska-Schwein und eingekreuzten schwarzen, englischen Schweinen ab und ist 1777 auf Geheiß Maria Theresias ins Turopolje eingeführt worden. In den folgenden 130 Jahren soll kein fremdes Blut in die Zucht eingebracht worden sein, und 1911 wurde das Turopolje-Schwein als selbständige Rasse anerkannt. 1958 konnten noch 58'000 Turopolje Schweine gezählt werden. Der 1991 ausgebrochene Kroatienkrieg hatte eine verheerende Auswirkungen auf die Population, weil der frühere Hauptabnehmer, ein Salamifabrikant in Petrinja, keine Tier mehr abnahm. 1993 gab es nur noch einen einzigen Schweinehirten, der einen Bestand von 20-30 Tiere unterhielt. Zwei NGOs wurden in der Folge gemeinsam mit dem Tiergarten Schönbrunn aktiv und konnten 1994 drei Eber und drei Sauen erwerben und nach Österreich einführen. Seit 1999 unterstützt die Verwaltung des Naturparks Lonjisko die lokale Zucht.Mittlerweile gibt es in Österreich über 60 Züchter, die sich um die Erhaltung der Rasse bemühen. Weitere Haltungen gibt es in deutschen Tiergärten und im Zoo Zürich. Das Turopolje ist ein spätreifes,mittelgroßes, robustes Weideschwein mit ausgezeichneter Marschtüchtigkeit und sehr guter Grundfutterverwertung. Es ist ein guter Schwimmer. Es hat lange, halb hängende Ohren und weist fast am ganzen Körper größere oder kleinere schwarze Flecken oder Bereiche auf. Auch unter den weißen Borsten ist die Haut dunkel pigmentiert. Die Speckschicht ist bis zu 15 cm dick. Sauen sind mit 2 Jahren ausgewachsen. Sie können bereits mit ca. 1 Jahr gedeckt werden und bringen dann pro Jahr durchschnittlich 1,5 Würfe zu 6-8 Ferkel zur Welt. Ausgewachsen erreichen Eber ein Gewicht von ca. 250 kg, Sauen von 200 kg. Die Grundfarbe ist grau mit kleineren und größeren schwarzen Flecken, die, individuell sehr variabel, unregelmäßig über den ganzen Körper verteilt sind. Literatur und Internetquellen:
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