Sandfuchs (Vulpes rueppellii sabaea) in Privatzoo in Dubai
© Wolfgang Dreier, Berlin
Überordnung: LAURASIATHERIA
Ordnung: Raubtiere (CARNIVORA)
Taxon ohne Rang: Landraubtiere (FISSIPEDIA)
Unterordnung: Hundeartige (Caniformia)>
Familie: Hunde (Canidae)
Sandfuchs
Vulpes rueppellii • The Rüppell's Fox • Le renard de Blanford
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der in seinem Ursprungsgebiet nicht gefährdete Sandfuchs stammt aus den Wüstengebieten im nördlichen Afrika und westlichen Asien. Wie Afghanfuchs und Fennek ist er an das Leben in ariden Regionen angepasst. Weil für eine vernünftig Präsentation ein Nachttierhaus erforderlich ist und sich bei uns die Zoos auf die Haltung des Fenneks konzentrieren, ist er in Europa nur ausnahmsweise zu sehen. Körperbau und KörperfunktionenDer Sandfuchs hat etwa dasselbe Kaliber wie der Steppenfuchs. Er erreicht eine Schulterhöhe von rund 30-35 cm, eine Kopf-Rumpflänge von (35-) 40-55 cm eine Schwanzlänge von 25-36 (22-39) cm und ein Gewicht von 1.1-3.6 kg (Die Literaturangaben variieren stark). Die Fähen sind im Mittel etwas kleiner als die Rüden. Die Augen sind groß. Die Ohren werden 88-110 mm lang und haben keine schwarzen Spitzen. Eine schwarz-weiße Gesichtsmaske ist mehr oder weniger stark ausgeprägt. Der Schwanz ist lang, dick und buschig. Seine Spitze kann weiß oder schwarz oder gleich gefärbt wie das übrige Fell sein. Über der Viole hat er einen schwarzen Fleck. Ansonsten ist das Fell oberseits zimtfarben, an den Flanken silbergrau und unterseits weiß [1; 2; 3; 7]. VerbreitungNördliches Afrika sowie Naher und Mittlerer Osten: Afghanistan, Ägypten, Äthiopien, Algerien, Dschibuti, Eritrea, Irak, Iran, Israel, Jemen, Jordanien, Libyen, Mali, Marokko, Mauretanien, Niger, Oman, Pakistan, Palästina (?), Saudi-Arabien, Somalia, Sudan, Syrien, Tschad, Tunesien, Vereinigte Arabische Emirate, West-Sahara [2; 7]. Lebensraum und LebensweiseDer Sandfuchs besiedelt Halbwüsten, Sand- und Steinwüsten mit in der Regel weniger als 150 mm Jahresniederschlag. Er lebt einzeln oder paarweise, ist dämmerungs- oder nachtaktiv und verbringt den Tag meistens in seinem Bau, wobei er im Winter gelegentlich auch tagsüber unterwegs ist. Seine Nahrung besteht zu einem guten Teil aus Insekten, aber es werden auch Nagetiere, Vögel, Echsen, Schlangen sowie Früchte gefressen. Die Ranzzeit fällt auf Dezember bis Februar. Ab Anfang März werden nach einer Tragzeit von 7-8 Wochen 2-3 Junge geboren, die von beiden Eltern betreut werden. Die Jungtiere erreichen mit 9-10 Monaten Geschlechtsreife [2;3]. Gefährdung und SchutzDer Sandfuchs hat eine weite Verbreitung, wobei viele Gebiete kaum vom Menschen besiedelt sind. Obwohl über seinen Bestand und die Bestandsentwicklung kaum etwas bekannt ist, wurde er deshalb 2008, letztmals überprüft 2015, als nicht gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) eingestuft [4]. Der internationale Handel ist nach CITES nicht geregelt. Zoogestütztes Artenschutzprojekt (Beispiel):
Bedeutung für den MenschenDer Afghanfuchs wird gelegentlich zur Gewinnung von Fleisch gejagt, kaum je aber zur Gewinnung von Pelzfellen [4]. HaltungAls Höchstalter werden über 14 Jahre und 3 Monate angegeben [5; 6]. Vermutlich dürfte das erreichbare Höchstalter, wie beim Fennek, bei etwa 16 Jahren liegen. Haltung in europäischen Zoos: Mindestanforderungen an Gehege: Nach Säugetiergutachten 2014 des BMEL soll ein Gehege für ein Paar mindestens eine Fläche von 30 m² aufweisen. Für jedes weitere erwachsene Tier kommen 10 m² zur Basisfläche dazu. Bei Haltung auf gewachsenen Böden ist die Fläche zu verdoppeln. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) fordert für "Mittelgroße Füchse" ein Außengehege mit einer Grundfläche von 40 m², sowie ein Innengehege von 8 m² oder nur Schlafboxen und Abtrennmöglichkeiten. Bei der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) sind für ein Paar ein Außengehege von 100 und ein Innengehege von 50 m² erforderlich oder es braucht ein Außengehege von 300 m² mit Wetterschutzboxen. Taxonomie und NomenklaturDer Sandfuchs wurde 1825 vom Schweizer Zoologen Heinrich Rudolf SCHINZ anhand eines Exemplars aus dem Sudan als "Canis rueppellii" erstmals wissenschaftlich beschrieben und später in die bereits 1775 von dem aus der Oberpfalz stammenden Kupferstecher und Naturforscher Johann Leonhard FRISCH aufgestellte Gattung Vulpes umgeteilt. Es werden gegenwärtig 6 Unterarten anerkannt [7]. |
Literatur und Internetquellen
- GASPERETTI, J., HARRISON, D.I. & BÜTTIKER, W. (1985)
- GRIMMBERGER, E. & RUDLOFF, K. (2009)
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- MALLON, D., MURDOCH, J.D. & WACHER, T. (2015). Vulpes rueppellii. The IUCN Red List of Threatened Species 2015: e.T23053A46197483. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2015-4.RLTS.T23053A46197483.en. Downloaded on 17 February 2021.
- PUSCHMANN, W., ZSCHEILE, D., & ZSCHEILE, K. (2009)
- WEIGL, R. (2005)
- WILSON, D. E. et al. eds. (2009-2019)