Leoparden-Schutzprojekte

Persischer Leopard (Panthera p. saxicolor) im Tierpark Dählhölzli, Bern
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

ZootierdesJahres leopard1

Die Aktion "Zootier des Jahres" wird getragen von der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP), der Deutschen Tierpark-Gesellschaft (DTG), der Gemeinschaft deutscher Zooförderer und dem Verband der Zoologischen Gärten (VdZ). Im Jahr 2016 hatte die Aktion den Leoparden zum Thema. Ziel war, das Publikum für die Gefährdung des Leoparden zu sensibiliseren und durch die finanzielle Unterstützung langfristiger Leoparden-Schutzprojekte vor Ort konkret zum Überleben der Art beizutragen. Hauptsächliche Unterstützer der Leoparden-Projekte sind: Naturschutz-Tierpark Görlitz, Zoo Landau, Vogelpark Marlow, Tierpark Nordhorn, Zoo Wuppertal, Zoo Augsburg, Tiergarten Schönbrunn, Srengetipark Hodenhagen, Freunde der Hauptstadtzoos, Zoofreunde Hannover, Zoo Karlsruhe, Zoo Magdeburg, Tierpark Weißwasser. Insgesamt kamen 60'000 EURO zusammen, die in folgende Projekte investiert wurden.

 

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Erforschung und Schutz des Persischen Leoparden (Panthera pardus saxicolor) im Nordost-Iran

SAS 2016 01 1 Leopard map caucasusHeutige Verbreitung des Leoparden im Kaukasus und Nordiran (nach Lukarevsky et al., 2007)

 

SAS 2016 01 2 Leopard caucasusProbenahme an immobilisiertem Leoparden

Der Persische Leopard (Panthera pardus saxicolor), für den es ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP) gibt, ist in weiten Teilen seines ehemaligen Areals, das sich vom Kaukasus über den Nahen und Mittleren Osten erstreckte, ausgestorben. Mehr als 60% der noch vorhandenen Wildpopulation lebt im Iran, der somit das wichtigste Rückzugsland für diese stark gefährdete Unterart ist. Aber auch hier schwinden die Lebensräume und werden die Großkatzen ebenso wie deren Beutetiere illegal gejagt.

2013 wurde ein Projekt für den Persische Leoparden ins Leben gerufen. Das Projektgebiet befindet sich im Tandoureh Nationalpark im Nordosten des Irans an der Grenze zu Turkmenistan.

Seit Projektbeginn wird am Auf- und Ausbau eines Beobachtungsprogrammes gearbeitet, das auch verschiedene lokale Naturschützer, Tierärzte sowie die Bevölkerung vor Ort mit einbezieht. Dabei geht es in erster Linie um die demografische Entwicklung der Leopardenpopulation sowie deren Gesundheitszustand. Mit Hilfe von Beobachtungsmeldungen und Kamerafallen werden die Leopardenbestände überwacht, einzelne Leoparden werden gefangen, narkotisiert und mit GPS Halsbändern ausgestattet, um sie mittels Satelliten-Telemetrie zu verfolgen und mehr über ihre Lebensweise zu erfahren. Dabei entnehmen die Tierärzte den schlafenden Katzen auch Probematerial, wie Blut, Kot oder Gewebe für tierärztliche und genetische Untersuchungen.

Um das Projekt durchzuziehen, ist es erforderlich, die lokalen Tierärzte, aber auch die Bevölkerung allgemein, insbesondere die Tierhalter, aufzuklären und zu schulen. Für die lokalen Tierärzte sind sowohl theoretische Kurse als auch praktische Übungen geplant. Dabei soll es vorwiegend um Präventionsmaßnahmen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten von infektiösen Erkrankungen gehen.Darauf aufbauend sollen spezielle Beratungsprogramme für Tierhalter und Jäger in den jeweiligen Dorfgemeinschaften angeboten werden mit dem Ziel, das Wissen über die Leoparden und den Nationalpark in allen Bevölkerungsschichten deutlich zu verbessern und auch per Fernsehdokumentation in die Welt zu tragen.Denn nur durch Aufklärung und Prävention in Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort können diese stark gefährdeten Persischen Leoparden besser geschützt werden.<

Literatur und Internetquellen:

Der Leopard - Zootier des Jahres 2016  
IUCN Cat Specialist Group
Status of the Leopard in the Caucasus
 

Leopardenschutz im Kaukasus

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Erforschung und Schutz des  Sri Lanka-Leoparden(Panthera pardus kotyia)

AS 5 Yala JV3Sri Lanka-Leopard im Yala-Nationalpark © Jürg Völlm, Basel

Der Sri Lanka-Leopard (Panthera pardus kotiya) ist namentlich dadurch gefährdet, dass seine Lebensräume aufgrund von Straßenbau, Zersiedlung oder Ausbau großer Teeplantagen schwinden und er Nachstellungen durch den Menschen zum Opfer fällt. Seit 1996 gibt es ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm und 2001 wurde ein langfristiges Forschungs. und Schutzprojekt auf Sri Lanka in Angriff genommen. Es begann mit der Erfassung der Leopardenpopulation auf der gesamten Insel.

Dafür wurden und werden Kotproben von Leoparden gesammelt und genetisch untersucht. So kann ermittelt werden, welche Gebiete der Insel von  Leoparden besiedelt sind und ob sich bereits Sub-Populationen gebildet haben, weil kein genetischer Austausch zwischen einzelnen Gebieten mehr stattfindet. In Kenntnis der Situation können dann geeignete Schutzmaßnahmen (z.B. Aufforstung von Waldkorridoren) für die Tiere erarbeitet werden.

Des Weiteren beschäftigt sich das Projekt mit Konflikten zwischen Menschen und Leoparden. Vor allem in Regionen, wo Teeplantagen und Dörfer an die Naturschutzgebiete grenzen, treffen Leoparden immer wieder auf Menschen und ihre Haustiere. Hier In werden Kamerafallen aufgestellt  und Leoparden mit Telemetrie-Halsbändern ausgestattet, damit verfolgt werden kann, wie sich einzelne Leoparden verhalten und wo es eventuell zu Konflikten kommt. Aufklärung der Bevölkerung bildet eine Grundlage auf der mit allen Beteiligten geeignete Lösungen bzw. vorbeugenden Maßnahmen gesucht werden können, die Menschen und Leoparden ein problemloseres Nebeneinander ermöglichen.

Der weitere Abschuss von Leoparden oder das teilweise auch ungewollte Fangen und Töten der Tiere mittels Schlingen und Fallen soll durch Aufklärung verhindert werden. Durch den Einsatz von Leoparden-Wachposten werden z. B. Dorfgemeinschaften informiert, wenn ein Leopard in der Nähe ist. Andere geeignete Schutzmaßnahmen wie z.B. das nächtliche Einsperren der Haustiere werden empfohlen.

Literatur und Internetquellen:

Der Leopard - Zootier des Jahres 2016
IUCN Cat Specialist Group
Sri Lanka Wilderness and Wildlife Conservation Trust

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Erforschung und Schutz des Java-Leoparden (Panthera pardus melas)

Auf Java wurde Pionierarbeit geleistet, da keinerlei Informationen über die Leopardenpopulation existieren. Zunächst galt es per Kamerafallen die Leopardenpopulation zu erfassen und mittels Untersuchungen von Kotproben Aussagen über deren Beutetiere zu erlangen. Bis Februar 2017 konnten 20 Kamerafallen im Gunung Sawal Wildlife Reserve angebracht und Daten erhoben werden. Die Auswertung der Fotos führte zur Identifikation von  6 Leoparden im Reservat. Ferner wurden 17 weitere Tierarten festgestellt, von denen 12 potenzielle Beutetiere für den Javaleoparden darstellen.

Auch wurde Kontakt mit der örtlichen Bevölkerung, den Parkrangern, sowie verschiedenen lokalen Organisationen aufgebaut, aus denen neue Erkenntnisse über die Angewohnheiten der Wildkatzen und den daraus resultierenden Konflikten vor Ort gewonnen werden. Anhand verstärkter Aufklärung der Bevölkerung soll eine Bedrohung für die Leoparden durch den Menschen minimiert und hilfreiche Ratschläge für das nicht immer komplikationsfreie Zusammenleben mit den gefährdeten Wildkatzen gegeben werden.

Literatur und Internetquellen:

Zootier des Jahres 2016 - Infopost April 2017

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Tierart-Datenblatt: Leopard (Panthera pardus)

Lebensräume:

Subtropische Wüsten und Halbwüsten; Trockenwälder und Savannen Vorderindiens; Indomalaiischer Archipel

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