Przewalskpferd (Equua przewalskii)in der GobiB
© Christian Walzer, Wien
- Wiederansiedlung des Urwildpferds in der Gobi B, Mongolei
- Wiederansiedlung im Kalameili-Naturreservat, China
- Pferde für das Zucht- und Forschungszentrum Wuwei, China
- Wiederansiedlungen in Kasachstan
Wiederansiedlung des Urwildpferds in der Gobi B
Wiederansiedlung im Kalameili-Naturreservat
200 km östlich der Gobi B gelegen, gehört Kalameili zum ursprünglichen Verbreitungsgebiet des Przewalskipferds, das hier in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts ausstarb.
Ein erster von den Chinesen unternommener Wiederansiedlungsversuch war im Jahr 2001/2002 gescheitert. Das Eingewöhnungsgehege liegt zu weit im Norden, wo zwar die Vegetationsgrundlage gut ist, dies aber auf langen und schneereichen Wintern beruht. Außerdem liegt das Gehege in der Nähe der alljährlichen Wanderroute der Nomaden mit ihren Haustieren, was zu Konflikten zwischen Wild- und Hauspferden führt. Als die ersten 4 Pferde der 27-köpfigen Gruppe dem extrem kalten Winter zum Opfer fielen, wurde der Rest ins 200 ha große Eingewöhnungsgehege zurückgeführt. Hier verbringen sie noch immer die Wintermonate, während sie nach Abzug der Nomaden ihr Streifgebiet in das Reservat ausdehnen. Fohlen werden regelmäßig geboren und die große Gruppe (36 Pferde) hat sich
in 3 Harems- und 2 Junggesellenverbände aufgeteilt
Um von einer echten Wiederansiedlung sprechen zu können, bedarf es mehr, und der Direktor des Zuchtzentrums entschied sich für eine Kooperation mit dem Ausland
Ein erster offizieller Besuch von Vertretern des Kölner Zoos, an dem eine künftige Zusammenarbeit beschlossen wurde fand im Oktober 2004 statt. Im November schloss sich auch das amerikanische Erhaltungszuchtprogramm für Przewalskipferde (SSPP) an.
Bereits im Juni 2005 fand ein weiteres Treffen vor Ort, um das Projekt in die Tat umzusetzen. Drei Dinge standen dabei im Vordergrund:
- Identifizierung neuer Biotope im Reservat, als Voraussetzung für eine erfolgreiche Wiederansiedlung.
- Entwicklung eines sozio-ökonomischen Programms für die Nomaden zur Kompensation von Routenabweichungen während der saisonalen Wanderungen bei gleichzeitigem Verzicht auf das Mitführen von Hauspferden (Ausnahme: Wallache als Reittiere).
- Blutauffrischung durch Przewalskipferdhengste aus dem EEP und SSP.
Der Kölner Zoo machte eine schnelle Umsetzung des Abkommens möglich. Bereits im September 2005 flogen 6 Hengste aus dem EEP nach Urumqi. Da in der Provinzhauptstadt von Xinjiang keine großen Frachtmaschinen landen, machte LUFTHANSA eine Ausnahme und legte auf der Route nach Shanghai einen Zwischenstopp ein.
Die aus den Zoos von Karlsruhe, Köln, Leipzig und Stuttgart stammenden Hengste überstanden die Strapazen gut und konnten inzwischen auch das Quarantänegehege verlassen. Ein Hengst aus Springe erlag leider nach 2 Wochen einer Rippenfellentzündung, die vermutlich traumatisch bedingt war und von einem Schlagabtausch zwischen den Hengsten herrührte.
Literatur:
Pferde für das Zucht- und Forschungszentrum Wuwei
Ferner erhielt China Przewalskipferde zwischen 1989 und 1994 von München, Nürnberg und dem Tierpark Berlin Pferde für das Zucht- und Forschungszentrum für „Seltene und Bedrohte Wildtierarten“ in der Nähe von Wuwei (Provinz Gansu).
Literatur:
Wiederansiedlungen in Kasachstan
Literatur:
- ASTANA TIMES vom 23.04.2023
- KACZENSKY, P. (2011). First assessment of the suitability of the Altyn Dala and Altyn Emel region of Kazakhstan for Przewalski’s horse re‐introduction. Wien.
- ZIMMERMANN, W. (2005)
- ZOO PRAG, PM vom 06.05.2023
- DEUTSCHE WELLE vom 03.05.2024
PD - 03.06.2014; 14.11.2023; 10.05.2024