Kanada-Pfeifende (Anas americana) im Slimbridge Wetland Centre
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Unterordnung: Gänseverwandte (Anseres)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Entenartige (Anatinae)
Tribus: Gründelenten (Anatini)
Kanada-Pfeifente
Anas (Mareca) americana • The American Wigeon • Le canard d'Amérique
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung im Zoo
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die Kanada-Pfeifente ist eine nicht gefährdete Gründelente mit einem großen Artareal. Da sich in Europa nur wenige Zoos auf die nordamerikanische Fauna spezialisiert haben, wird sie hierzulande im Gegensatz zur Europäischen Pfeifente nur selten gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenDie Kanada-Pfeifente erreicht eine Gesamtlänge von 45-56 cm und ein Gewicht von etwa 680-810 g. Beim Erpel sind Stirn und Scheitel weiß und vom Auge zieht ein metallisch dunkelgrünes Band nach hinten. Die weiblichen Vögel ähneln stark europäischen Pfeifenten-Weibchen [3; 4; 5]. VerbreitungNord-, Mittel- und Südamerika: Die Art brütet in den USA (einschließlich Alaska) und Kanada. Sie überwintert in wärmeren Zonen Nordamerikas, in Mittelamerika, der Karibik und dem nördlichsten Südamerika. Sie kommt regelmäßig in über 40 Ländern und abhängigen Gebieten vor und gelegentlich werden einzelne Vögel bis nach Europa oder Ostasien verschlagen [1]. Lebensraum und LebensweiseDie Kanadapfeifente bewohnt die großen Binnenseen der Niederungen und hält sich auch in den Wintermonaten mehr auf Inlandgewässern als vor der Küste auf. Sie ernährt sich überwiegend von pflanzlichem Material, insbesondere Samen und Grünteile verschiedener Wasserpflanzen wie Karolina-Haarnixe (Cabomba caroliniana), Laichkräutern (Potamogeton), Sumpfschrauben (Vallisneria), Wasserlinsen (Lemna) und Algen. Das animalische Futter besteht aus Wasserinsekten und kleineren Mollusken. Gebrütet wird einzelpaarweise oder in lockeren Gruppen ab April/Mai. Das Gelege besteht aus 7-10 (6-12) cremefarbenen oder bräunlichen etwa 54x39 mm großen Eiern. Es wird allein von der Ente während 23-25 Tagen bebrütet. Die Küken nur von der Mutter geführt und werden mit 37-48 Tagen flügge [4; 5]. Gefährdung und SchutzDie Amerikanische Pfeifente hat eine enorm weite Verbreitung und einen sehr großen Bestand, der anscheinend stabil ist. Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 wurde sie daher als nicht-gefährdet eingestuft [1]. Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt. Die Art fällt unter Anhang 2 der Bonner Konvention über wandernde Tierarten (CMS). Bedeutung für den MenschenDie Kanada-Pfeifente wird zur Gewinnung von Fleisch oder zum Vergnügen gejagt und soll laut IUCN für den internationalen Tierhandel gefangen werden [1]. HaltungZoopädagogisch am sinnvollsten wird die Kanada-Pfeifente gemeinsam mit anderen Arten gezeigt, mit denen sie ihren natürlichen Lebensraum teilt, wie dies etwa im Kölner Zoo der Fall ist. Haltung in europäischen Zoos: Entsprechend der geringen Bedeutung, welche die nordamerikanischen Fauna in der europäischen Zoolandschaft hat, wird die Art wird nur in etwa einem Dutzend Zoos gezeigt, von denen sich einige im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Enten. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen und angrenzendem Landteil zu halten. Bei Volierenhaltung sind pro Paar 4 m² Fläche bei einer Höhe von 2 m vorzusehen. Taxonomie und NomenklaturDie Kanada-Pfeifente wurde 1789 vom Göttinger Professor Johann Friedrich GMELIN in der von ihm bearbeiteten 13. Auflage von LINNÉS "Systema Naturae" unter ihrem heute noch gebräuchlichen Namen Anas americana erstmals wissenschaftlich beschrieben. Neuerdings ist die Gattung Anas durch die Molekulargenetiker aufgesplittet worden. Die Kanada-Pfeifente gehört danach zu der 1824 vom englischen Zoologen James Francis STEPHENS aufgestellten Gattung Mareca. CLEMENTS et al. übernahmen diese Änderung im Jahr 2017. Sie bildet mit der Europäischen und der Chile-Pfeifente eine Superspezies. Es gibt keine Unterarten [2; 3]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Mareca americana. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22680163A92846924. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22680163A92846924.en . Downloaded on 13 November 2019.
- CLEMENTS, J. F., DIAMOND, J., WHITE, A. W. & FITZPATRICK, J. W. (2007)
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. & SARGATAL, J., eds. (1999)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- KOLBE, H. (1972)