Diepholzer Gans (Anser anser f. dom.) im Schweizerischen Freilichtmuseum Ballenberg, Hofstetten bei Brienz
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Gänseartige (Anserinae)
Tribus: Schwäne und Gänse (Anserini)
Hausgans
Anser anser f. dom. • The Domestic Goose • L'oie domestique
- Stammformen und Domestikation
- Körperbau und Körperfunktionen
- Rassen und Bestände in Mitteleuropa
- Wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung
- Haltung im Zoo
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
- Einzelne Rassen
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Wann und wo die Hausgans aus der Graugans domestiziert wurde ist nicht ganz klar. Die wirtschaftliche Bedeutung der Hausgänse ist je nach Land unterschiedlich. In vielen Ländern hat sie eine hohe kulturelle Bedeutung, was ihre Haltung aus zoopädagogischen Gründen interessant macht. Stammformen und DomestikationStammform der Hausgans ist die Graugans. Hinsichtlich ihrer Domestikation gibt es unterschiedliche Theorien. Einerseits wird angenommen, dass die Gans vor mehr als 6'000 Jahren in Vorderasien zum Haustier wurde, andererseits wird vermutet, dass sie zur Bronzezeit nördlich der Alpen domestiziert worden ist. Dass es vor 3'500 Jahren zur Zeit des Neuen Reichs in Ägypten bereits Hausgänse gab, gilt laut HERRE als gesichert (Offensichtlich war dies aber schon 1'000 Jahre früher der Fall, siehe die Abbildung des Flachreliefs aus der Mastaba des Wesirs Mereruka). Die Römer fanden bei der Besetzung Germaniens im ersten Jahrhundert v. Chr. bereits große Herden weißer Gänse vor [6; 7]. Körperbau und KörperfunktionenVerglichen mit ihrer nur etwa 3-4 kg schweren Stammform erreichen Hausgänse ein zumeist deutlich höheres, je nach Rasse unterschiedliches Körpergewicht. Währenddem die leichtesten Formen um die 4-5 kg schwer werden, bringen die Ganter der schwersten Rassen bis zu 15-20 kg auf die Waage. Bei den meisten der weltweit rund 100 Rassen gibt es unterschiedliche Farbschläge: grau (wie die Graugans), weiß, gescheckt, braun und blau. Viele Rassen haben eine einfache oder doppelte Bauchwamme, manche eine Kehlwamme und bei einzelnen Individuen ist eine Federhaube vorhanden [6; 7; 12]. Rassen und Bestände in MitteleuropaFür 2019 werden in Deutschland 329'039 Gänse in 4'253 Haltungen ausgewiesen. Es gibt sieben alte einheimische Rassen. Österreich gibt für das Jahr 2013 31'331 Tiere an. Auf schweizerischen Bauernhöfen werden Gänse in der Regel hobbymäßig gehalten. Acht Gänserassen werden offiziell geführt: Celler, Diepholzer, Emdener, Locken-, Pommern-, Steinbacher Kampf- und Toulouser Gänse sowie die Japanische Höckergans. In der Schweiz entstandene Rassen gibt es keine, die einheimischen Gänse in Österreich werden als "Österreichischen Landgans" bezeichnet, einen Standard gibt es aber nicht [3; 13; 14; 15]. Wirtschaftliche und kulturelle BedeutungDie Hausgänse waren früher wichtige Lieferanten für Schreibfedern und spielen immer noch eine Rolle wegen ihrer Daunen. Gehalten werden sie aber hauptsächlich für die Fleischproduktion, währenddem die Eierproduktion weniger bedeutsam ist. Der Weltbestand an Hausgänsen, einschließlich Höckergänsen, nahm laut FAO von 1961 bis 2014 von 36.5 Millionen auf 330 Millionen Individuen massiv zu. In Deutschland wurden 2019 in 107 Schlachtereien 593'960 Gänse geschlachtet, die einen Fleischertrag von rund 2.86 Millionen kg ergaben [1; 14]. Im alten Ägypten wurden Gänse der Göttin Isis geopfert. Im alten Rom galten sie als heilige Tiere der Göttin Juno. Beim Junotempel auf dem Kapitol wurden deshalb Gänse gehalten, die dadurch Berühmtheit erlangten, dass sie am 18. Juli 387 v.Chr. die Römer vor einem Angriff der Gallier warnten. Wie CARSAR berichtet, war den Einwohnern Britanniens nicht erlaubt, Gänse zu essen; dennoch zogen sie diese "wegen der Lust und des Vergnügens" auf. Laut PLINIUS sollen aus der Niederrheingegen ganze Gänseherden über die Alpen nach Rom getrieben worden sein. KARL der Große förderte die Gänsehaltung dadurch, dass er verfügte, dass auf all seinen Gütern und Höfen stets eine bestimmte Zahl gemästeter Gänse verfügbar sein musste. Im 12. Jahrhundert, zur Zeit der Stauferkaiser, bestanden die Abgaben an Klöster und Stifte meist aus Mastgeflügel und Eiern. Ablieferungstermin für die Zinsgänse war der 11. November, der Martinstag. Daher stammt die Bezeichnung "Martinsgans", dichtete Wilhelm BUSCH in seinem naturgeschichtlichen Alphabet "Die Gams im Freien übernachtet, heißt Nils Holgerssons Hausganter "Martin" und feiert man im Städtchen Sursee alljährlich am Martinstag den "Gansabhauet" [4; 7; 8; 9; 10]. Über Gänse gibt es Märchen, Gedichte und Bildergeschichten:
Allbekannt ist das VolkslIed Die Gans kommt auch in Kinderreimen vor, z.B. im alemannischen Raum: Frau Bidere, Frau Badere, was mache-n-euri Gäns? Darstellungen weiblicher Personen in Verbindung mit Gänsen sind beliebt und werden oft "Gänseliesel" genannt. Es gibt sie als Brunnenfiguren z.B. in Göttingen, wo sie 1901 errichtet und dann von allen neuimmatrikulierten Studenten geküsst wurde, bis der Stadtrrat 1926 dem Treiben ein Ende setzte, in Monheim, wo eine Gänseliesel auch das Stadtwappen ziert, in Berlin, Hannover, Lübbecke (NRW) oder Bruneck im Südtirol, oder auch als freistehende Skulptur z.B. in Melsungen. Haltung im ZooHaltung in europäischen Zoos: In europäischen Zoos, Tier- und Wildparks werden rund 30 Hausgansrassen gehalten. Etwa 280 Einrichtungen halten Hausgänse ohne Rassezuordnung. Von der Höckergans abgesehen ist die Pommerngans mit gegen 70 Haltungen die häufigste Rasse. Sie wird gefolgt von der Lockengans mit etwa 35, der Toulousergans mit gegen 30 und der Diepholzergans mit etwa zwei Dutzend Haltungen. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Der Europarat hat Empfehlungen herausgegeben, die sich jedoch auf landwirtschaftliche Haltungen beziehen. Die Gesetzgebungen der deutschsprachigen Länder enthalten keine Vorgaben für Gehege, welche für die Haltung unter Zoobedingungen relevant wären, ausgenommen davon, dass in der Schweiz Gänse zwingend eine Badegelegenheit haben müssen. Taxonomie und NomenklaturDie Wildform der Hausgans, die Graugans, wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Anas Anser" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Anser wurde 1760 von dem französischen Zoologen Mathurin Jacques BRISSON eingeführt. Im Sinne der Nomenklatur von BOHLKEN ist die Hausgans als Anser anser forma domestica zu bezeichnen [1; 5]. |
Literatur und Internetquellen
- AGRECOL
- BOHLKEN , H. (1958)
- BUND DEUTSCHER RASSEGEFLÜGELZÜCHTER
- BUSCH, W. (1865)
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- HERRE, W. & RÖHRS, M. (1990)
- HOFMANN, H. (1991)
- IULIUS CAESAR, C. (1944)
- LAGERLÖF, S. (1906)
- PLANET WISSEN - DER MENSCH UND DIE GANS
- SCHENKEL, F. (2020)
- SCHWEIZER BAUERN
- STATISTIK AUSTRIA
- STATISTISCHES BUNDESAMT (DEUTSCHLAND)
- ARCHE AUSTRIA
Bayerische Landgans
Als "Bayerische Landgans" werden mehrere Linien und Schläge von Landgänsen zusammngefasst, die hauptsächlich in Niederbayern, Schwaben, der Oberpfalz und Franken gehalten wurden. Wegen zu vieler Farbschläge und Typen gelten sie nicht als eigenständige Rasse. Ausgenommen ist der blaue Farbschlag, der als Rasse "Fränkische Landgans" oder "Frankengans" vom Bund Deutscher Geflügelzüchter anerkannt ist. Ähnliche Landgänse gibt es auch in Österreich. Bayerische Landgänse sind leichte bis mittelschwere Gänse mit mittellangem Hals und elegantem Körperbau ohne Kehl- und nur mit kleiner Bauchwamme. Ganter erreichen in Gewicht von 5-6, weibliche Gänse von 4-5 kg. Es gibt sie in allen möglichen Farbschlägen: Rein weiß, grau, blau, braun, Schimmel und Schecken. Die Augen sind braun oder blau, der Augenrand ist orange. Die Tiere haben ein freundliches Wesen. Sie sind robuste und genügsame Weidegänse, die sich ihr Futter selbst suchen und und entsprechend gehalten werden sollten. Sie sind flugfähig, aber standorttreu. Die Legeleistung ist bescheiden, dafür brüten die Gänse zuverlässig selbst. das Frühjahrsgelege hat zwischen 10-13 Eier bei Verlust der Gössel kann ein zweites Gelege von 6-9 Eiern angelegt werden. Die Eier sind 120-140 g schwer und haben eine weiße Schale. Das Fleisch ist von hoher Qualität. Es ist feinfaserig und fettarm. Die Tiere können zur Landschaftspflege eingesetzt werden. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) führt die Bayerischen Landgänse als "stark gefährdet" (Kategorie II) in ihrer Roten Liste. Nach Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, gab es im Jahr 2013 von der Frankengans deutschlandweit nur noch 36 Ganter und 45 Gänse. Dank einem 2012 gegründeten Erhaltungszuchtring hat sich der Bestand erholt. Im Jahr 2020 wurden 415 Zuchtstätten mit rund 1'500 Zuchttieren registriert. Für 2022 gibt die Zootierliste je 8 öffentliche Haltungen (Zoos und Freilichtmuseen) für die Bayerische undie Fränkische Landgans an. Literatur und Internetquellen: |
Diepholzer Gans
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Die Diepholzer Gans ist eine genügsame Weidegans, die nicht auf Gewicht, sondern auf Robustheit gezüchtet wurde und im Körperbau stark der Graugans gleicht. Ganter erreichen ein Gewicht von 7 kg, weibliche Gänse von 5.5-6 kg. Das Gefieder ist reinweiß, die Legeleistung liegt bei etwa 30 weißen, ca. 140 g schweren Eiern, die sich auf 2-3 Bruten verteilen. Die Diepholzer Gans entstand als Mehrnutzungsrasse in den 80er Jahren des 19.Jahrhunderts in der hannoverschen Grafschaft Diepholz. Die Strecke zum Markt mussten die Gänse jeweils im «Gänsemarsch» zurücklegen, was für diese als Weidegänse seit jeher auf Marschtüchtigkeit gezüchteten Tiere kein Problem darstellte. Mit dem Aufkommen von Füllfedernhaltern und synthetischen Füllmaterialien für Bettzeug verlor ihre Haltung immer mehr an Bedeutung und die grossen Herden verschwanden. Heute werden die Diepholzer Gänse meist in Kleinherden oder als Paare gehalten, ihre Verbreitung ist stark zurückgegangen. Literatur und Internetquellen: |
Emdener Gans
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Die Emder oder Emder Gans ist die älteste deutsche Gänserasse. Ihre Zucht geht nachweislich bis ins 13. Jahrhundert zurück. Hervorgegangen ist sie aus einer in der Gegend von Emden und Bremen gehaltenen großen Landgans, die wegen ihres langen, gebogenen Halses auch als Schwanengans bezeichnet wurde. Es handelt sich um eine Mast- und Legerasse, bei der die Ganter ein Gewicht von 11-12 kg, die Gänse von 10-11 kg erreichen. Ihr Gefieder ist reinweiß, die Iris ist blau, und Schnabel und Füße sind orangefarben. Sie besitzt ein volles und breit ausgebildetes Hinterteil mit doppelt herunterhängender Bauchwamme. Der Kopf ist schlank mit einer etwas abgeflachten Stirn und breiten, nicht zu vollen Backen. Die legeperiode fällt auf Januar bis Juni, die Legeleistung beträgt 50 bis 60 Eier pro Gans und Jahr, das Eigewicht liegt bei ca. 170 g. Die Emdener Gans gilt als stark gefährdet. Sie ist daher in Kategorie II der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen aufgeführt. Sie wird laut Zootierliste (2024) in etwa 20 europäischen Tiergärten gezeigt. Diese befindensich etwa zur Hälfte in Deutschland. Literatur und Internetquellen: |
Lippegans
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Die Lippegans ist eine mittelhoch gestellte, mittelschwere , gestreckte und bewegliche Landgans. Zuchtgänse erreichen ein Gewicht von 2.5- 6 kg, Zuchtganter von 6.5-7 kg, Masttiere werden bis 9 kg schwer. Sie ist ein ausgesprochenes Weidetiere, frühreif und leicht mästbar. Sie hat sehr gute Lege- und Bruteigenschaften. In der Regel kann man mit 2-3 Bruten (Oktober, Dezember; März) mit jeweils etwa 12 bis 20 Eiern rechnen. Die Lippegans ist eine aus dem Einzugsgebiet der Lippe stammende Landgans, die dort seit 1860 nachweisbar ist. Basieren auf einheimischen Landgänsen, die überwiegend gescheckt waren, wurde unter Einfluss der nahe verwandten Diepholzer Gans der Typ zu einer bodenständigen Rasse gefestigt. 1928 wurde ein Zuchtverein Lippetal gegründet, der in erster Linie für den Absatz der Tiere verantwortlich war. Ende der 1930er-Jahre wurde mit 70'000 Tiere ein Höchstbestand erreicht. Ab den 1950er-Haren nahm der Bestand drastisch ab. Ende der 1970er-Jahre existierten nur noch zwei Haltungen. Im Oktober 1999 gründete ein interessierter Züchterkreis die "Interessengemeinschaft Stammbuch Lippegans" (inzwischen "Stammbuch Lippegans e.V."). Heute ist die Lippegans immer noch als extrem gefährdet in Kategorie I der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen aufgeführt. Bei der Bestandszählung 2016 wurden 49 Lippeganter und 59 Lippegänse erfasst. Nach Zootierliste (2022) werden Lippegänse in sechs deutschen zoologischen Einrichtungen gezeigt. Literatur und Internetquellen: |
Lockengans
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Die Lockengans ist eine leichte bis mittelschwere Gans mit lockerem und leicht gelocktem, meistens weißem Federkleid. Zur Lockenbildung muss Wasser vorhanden sein. Da sich die Lockenfedern mit Wasser vollsaugen, können die Gänse aber nicht dauerhaft schwimmen. Ganter erreichen ein Gewicht von 5-6, weibliche Gänse von 4.5-5 kg. Vor allem im Bereich der Schultern und des Vorderrückens sind die Lockenfedern außerordentlich verlängert. Die Schwung- und Schwanzfedern sind dagegen stark verkürzt. Lockengänse legen etwa weiße 25 Eier mit einem Gewicht von 120 g. Sie sind durch Mutation aus gewöhnlichen Landgänsen entstanden und waren ursprünglich vor allem in Ungarn und am Schwarzen Meer verbreitet. In Deutschland sind sie seit der zweiten Hälfte des 19 Jh. bekannt, blieben hier aber immer recht selten. Literatur und Internetquellen: |
Pommerngans
Die Pommerngans wurde seit Jahrhunderten in der preußischen Provinz Pommern gezüchtet, vor allem auf Rügen, weshalb sie auch Rügener Gans genannt wird. Weitere Schwerpunkte der Zucht waren das Gebiet um Stralsund und die Uckermark. Offiziell als Rasse anerkannt wurde sie 1912. Heute ist sie im ganzen deutschen Sprachraum verbreitet. Es sind große, schwere Gänse mit einer Bauchwamme, bei denen die Ganter ein Gewicht von 8(-9), die weiblichen Gänse von 7(-8) kg erreichen. Es gibt drei Farbschläge: graue, weiße und gescheckte. Die Legeleistung ist mit 15-20 Eiern bescheiden, dafür brüten die Gänse selbst. Die Eier sind mindestens 120 g schwer und haben eine weiße Schale. Literatur und Internetquellen:
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Schwedische Blaugans (Skånegås)
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Die Schwedische Blaugans ist Schwedens größte und schwerste Gänserasse. Ganter wiegen in der Regel 7-10 kg, können es aber bis auf 15 kg bringen. Weibliche Gänse werden 6-8 kg schwer. Ihre Legeleistung liegt bei 20-30(-40) ca. 150 g schweren, weißen Eiern. Blaugänse sind langlebig, sie können ein Alter von 30 Jahren erreichen. In Südschweden sind sie winterhart. Sie sind gute Wächter, Brüter und Eltern. Auch sind sie frohwüchsig und leicht zu mästen. Das Schlachtgewicht liegt bei etwa 6 kg. Das Federkleid ist weiß mit großen, individuell unterschiedlichen braungrauen Partien auf Kopf, Rücken Schenkeln und bisweilen Schwanz. Schnabel und Füße sind orange, die Iris ist graublau. Die Blaugänse gehen auf Landgänse zurück, die seit Wikingerzeiten in Schonen gehalten und in die vermutlich während des 30-jährigen Krieges Gänse aus dem damals schwedischen Pommern eingekreuzt wurden. Der heutige Bestand geht auf gefleckte Tiere zurück, die ein Mårten Olsson um 1870 (oder 1890?) in den Dörfern Hunneberga und Vomb zusammenkaufte und mit je einem Toulouser- und Emdener-Ganter verpaarte. Um 1920 wurde die Rasse standardisiert und erhielt ein einheitliches Aussehen. Sie gilt heute als bedroht und wird in mehreren schwedischen und finnischen Zoos gehalten. Literatur und Internetquellen: |
Toulouser Gans
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Wie ihr Name sagt, stammt die Toulouser Gans aus der Gegend des südfranzösischen Toulouse, wo es schon im 16. Jahrhundert relativ schwere Gänse gab. Um 1750 wurden Toulouser Gänse nach England ausgeführt. Dort wurden sie durchgezüchtet und erhielten ihr heutiges Aussehen. Seit dem 19. Jahrhundert ist die Rasse, die sich durch langsame, ruhige Bewegungen auszeichnet, wegen ihrer Wirtschaftlichkeit auch in Deutschland sehr beliebt. Die Toulouser Gans hat eine tiefe, kastenförmige Figur, eine doppelte Bauchwamme, einen breiten Kopf sowie einen kurzen, dicken Hals. Es gibt einen Schlag mit und einen ohne Kehlwamme. Die Gefiederfarbe ist generell grau, Steiß- und Bauchgefieder sind weiß. Die Vögel können ein Gewicht von über 15 kg erreichen, als Normalgewichte werden 9-10 kg für die Ganter und 8-9 kg für die Gänse angegeben. Die Rasse hat viel Fleisch und eine große Leber, die durch Stopfen mit Mais noch um bis über 1 kg schwerer wird. Ihre Legeleistung liegt bei 30-40 (18-55) weißen, mindestens 160 g schweren Eiern, die sie kaum noch bebrütet. Ihr Federkleid ist üppig und ihre Daunen von bester Qualität. Literatur und Internetquellen: |