Zwergschneegans (Anser rossii) im Zoo Heidelberg
© Zoo Heidelberg
Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Gänseartige (Anserinae)
Tribus: Schwäne und Gänse (Anserini)
Zwergschneegans
Anser (Chen) rossii • The Ross's Goose • L'oie de Ross
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die Zwergschneegans ist eine nicht gefährdete, kleine Feldgans aus Nordamerika, die wie so viele andere Arten aus jenem Kontinent in europäischen Zoos nicht häufig gehalten wird. Körperbau und KörperfunktionenDie Zwergschneegans ist mit einer Gesamtlänge von 53-66 cm und einem Gewicht von 1.2-1.6 kg deutlich kleiner als die Schneegans. Zusammen mit der Zwergblessgans ist sie die kleinste der Feldgänse. Sie hat einen sehr kurzen, zierlichen Schnabel, der bis auf die warzige, blau gefärbte Basis rot ist. Das Gefieder ist weiß mit schwarzen Handschwingen. Anders als bei der Schneegans ist auch das Jugendgefieder weiß. Selten tritt eine blaue Farbphase auf [2; 3; 4; 5]. VerbreitungNordamerika: Kanada, Mexiko, USA [1]. Lebensraum und LebensweiseDie Zwergschneegans bewohnt die Tundra Nordamerikas. Ihr erst um 1940 entdecktes Brutgebiet befindet sich hauptsächlich am Queen Maud-Golf-Vogelschutzgebiet im Nordwest-Territorium Kanadas. Die Höhenverbreitung liegt zwischen 1'200 und 2'500 m. Die Gänse treffen hier in kleinen Trupps im Verlauf des Monats Juni ein, bilden Kolonien und beginnen nach wenigen Tagen mit der Eiablage. Das Gelege besteht aus 4-5 (2-7) cremefarbigen Eiern, die vom Weibchen während 22 (21-24) Tagen ausgebrütet werden. Wenn die Jungen geschlüpft sind, schließen sich mehrere Familien zu kleinen Trupps zusammen und verlassen bald nachdem die Junggänse mit 40 Tagen flügge sind, das Brutrevier. Nachdem die Altvögel gemausert haben, fliegen sie in die Winterquartiere, die meisten auf dem "Pacific Flyway" nach Kalifornien, wo die dichtesten Winterpopulationen leben, oder auf dem "MIssissippi Flyway" in den amerikanischen Mittelwesten, wo sie oft gemischte Herden mit Schneegänsen bilden. Geschlechtsreife wird mit 2-3 Jahren erreicht [1; 2; 3; 5]. Gefährdung und SchutzDie Zwergschneegans wird nicht als gefährdet beurteilt, weil sie eine weite Verbreitung und auch eine große Gesamtpopulation hat und sich seit Mitte der 1970er Jahre alle 10 Jahre ungefähr verdoppelt haben die Bestände zunehmen (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1]. Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Die Art fällt unter Anhang 2 des Bonner Übereinkommens über wandernde Tierarten (CMS). Bedeutung für den MenschenDie Zwergschneegans ist Gegenstand der Sportjagd und soll laut IUCN für den internationalen Tierhandel genutzt werden [1]. HaltungDie Haltung von Zwergschneegänsen erfolgt am besten auf gemeinschaftlichen Wasser- oder Stelzvogelanlagen mit Teich und möglichst mit Rasen bestandener Landfläche. Zur Zucht vorzugsweise in kleineren Einzelgehegen mit Rasen und einem 5-10 m² messenden Wasserbecken, das erforderlich ist, weil die Kopulation im Wasser stattfindet [3]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 20 Zoos gezeigt, von denen sich ein paar im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Wildgänse. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen und angrenzendem Landteil zu halten. Bei Volierenhaltung sind pro Paar 4 m² Fläche bei einer Höhe von 2 m vorzusehen. Taxonomie und NomenklaturDie Zwergschneegans wurde 1861 von dem amerikanischen Ornithologen John CASSIN unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die Art ist monotypisch [2]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Anser rossii. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22679909A92834499. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22679909A92834499.en. Downloaded on 08 November 2019.
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. & SARGATAL, J., eds. (1999)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- KOLBE, H. (1972)