Japanwachtel

Japanwachtel (Coturnix japonica) im Zoo Halle
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Hühnervögel (GALLIFORMES)
Unterordnung: Fasanenverwandte (PHASIANI)
Familie: Fasanenartige (Phasianidae)
Unterfamilie: Feldhühner (Perdicinae)

D NT 650

Japanwachtel

Coturnix japonica • The Japanese Quail • La caille du Japon

214 003 029 005 coturnix japonica dessau PDJapanwachtel (Coturnix japonica) im Tierpark Dessau © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

214 003 029 005 coturnix japonica mapApproximative Verbreitung der Japanwachtel (Coturnix japonica); dunkelblau: Brutgebiete; rot; nicht-brütend

 

214 003 029 005 coturnix japonica privat KR3Japanwachtel (Coturnix japonica) in Privathaltung © Klaus Rudloff, Berlin

 

214 003 029 005 coturnix japonica privat KR2Japanwachtel (Coturnix japonica), Schecke in Privathaltung © Klaus Rudloff, Berlin

 

214 003 029 005 coturnix japonica privat KR1Japanwachteln (Coturnix japonica), Farbmutanten in Privathaltung © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Die Japanwachtel wurde zwecks Fleisch- und Eierproduktion domestiziert. In Zoos werden sowohl farblich abweichende Zuchtformen als auch der Europäischen Wachtel sehr ähnliche wildfarbene Vögel sehr häufig gehalten.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Japanwachtel erreicht eine Gesamtlänge von 17-19 cm und ein Gewicht von etwa 90(-145) g. Die Gefiederfärbung der Wildform entspricht weitgehend jener der Europäischen Wachtel, ist vielleicht etwas bunter [3; 7].

Verbreitung

Ostasien: China, Japan, Nord- und Südkorea, Myanmar. Eingeführte Populationen in Italien und den USA [1].

Lebensraum und Lebensweise

Lebensraum und Lebensweise entsprechen weitgehend jenen der Europäischen Wachtel. Die Gelege (in Farmen) umfassen 7-8 Eier, die während 18-20 Tagen bebrütet werden. Junghennen können bereits mit 30 Tagen mit der Eiablage beginnen [2; 5].

Gefährdung und Schutz

Als Folge von Bejagung und Lebensraumverlust nehmen die Bestände der Japanwachtel ab, aber die Art hat eine sehr weite Verbreitung. Sie wurde deshalb 2010 als potenziell gefährdet eingestuft (Rote Liste: NEAR THREATENED) [1].

Der internationale Handel ist nicht unter CITES geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Japanwachteln werden zur Fleischgewinnung gejagt und gebietsweise für den internationalen Tierhandel gefangen [1].

Die Japanwachtel wird seit vielen Generationen in Menschenobhut gezüchtet und dadurch ist ihre Domestikation ziemlich fortgeschritten. Neben wildfarbenen Tieren gibt es mehrere Farbschläge, wie Silber, Gold, Goldschecken, Goldsprenkel, Wild-Zimt, Gold-Zimt, Sperber, Tenebrosus, Tenebrosusschecken, Gelb, Blau-Weiß, Rein-weiß und Braun [6].

Haltung

Wachteln können in Volieren gemeinsam mit anderen Vögeln wie kleineren Tauben und Sperlingsvögeln, aber in der Regel nicht mit Hühnervögeln gehalten werden, da sie zur Brutzeit selbst größere Fasanen heftig attackieren [3].

Haltung in europäischen Zoos: Ddomestizierte Formen der Art werden in etwa 140 Zoos gehalten, von denen sich rund die Hälfte im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Japanwachteln. Die Anforderungen der Schweizerischen Tierschutzverordnung visieren die nutztierartige Haltung an. Sie sind für den Schaubetrieb nicht brauchbar, sind jedoch einzuhalten, wenn der Zoo Japanwachteln in größerem Stil als Futtertiere oder Eierlieferanten züchtet.

Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs sind Hühnervögel ihren sozialen Bedürfnissen entsprechend paarweise, in Gruppen oder außerhalb der Brutzeit einzeln zu halten. Die Volieren müssen für ein Paar Wachteln eine Mindestfläche von 2 m², eine Höhe von 2 m und, bei Haltung in Außenvolieren, einen überdeckten Bereich oder Schutzraum aufweisen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Japanwachtel wurde 1849 von Coenraad Jacob TEMMINCK vom Naturhistorischen Museum in Leiden und seinem Kollegen Hermann SCHLEGEL als "Coturnix vulgaris japonica" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Heute gilt sie als eigenständige Art, die mit C. coturnix eine Superspezies bildet [2].

214 003 029 005 coturnix japonica brienz PD1Japanwachteln (Coturnix japonica), Farbmutanten im Wildpark Brienz © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Coturnix japonica. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22678949A95209097. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22678949A95209097.en . Downloaded on 07 October 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  4. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  5. RAETHEL, H. S. (1988)
  6. WACHTELHOF DITTRICH
  7. WISSEL, C. von, STEFANI, M. & RAETHEL, H.-S. (1966)