Furchenschnabel-Bartvogel

Furchenschnabelbartvogel (Lybius dubius) im Zoo Heidelberg
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Spechtvögel (PICIFORMES)
Unterordnung: Spechtartige (PICOIDEA)

Familie: Bartvögel (Capitonidae)
Unterfamilie: Afrikanische Baum-Bartvögel (Lybiinae)

D LC 650

Furchenschnabelbartvogel

Lybius (=Pogonornis) dubius • The Bearded Barbet • Le barbican à poitrine rouge

226 003 005 003 Lybius zrhFurchenschnabelbartvogel (Lybius dubius) im Zoo Zürich © Zoo Zürich (Pressefoto)

 

 

 

226 003 005 003 Lybius dubius mapApproximative Verbreitung des Furchenschnabelbartvogels (Lybius dubius)

 

 

 

226 003 005 003 Lybius dubius FRA KR1Furchenschnabelbartvögel (Lybius dubius) im Zoo Frankfurt © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

226 003 005 003 Lybius dubius walsrode eNeideckFurchenschnabelbartvogel (Lybius dubius) im Welt-Vogelpark Walsrode © Elias Neideck

 

 

 

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Stimme auf XENO-CANTO

Von den 82 in Südamerika, Afrika und Südostasien verbreiteten Bartvogelarten werden nur etwa 10 in europäischen Zoos gezeigt. Der Furchenschnabel-Bartvogel ist eine der beiden häufiger gehaltenen Arten.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Furchenschnabelbartvogel erreicht eine Länge von etwa 25 cm und ein Gewicht von bis zu 108 Gramm. Über die Seiten seines massiven Oberschnabels zieht sich zwei Furchen, die in gerundeten "Zähnen" enden. Das nackte Hautfeld um das Auge ist weißlich bis gelb, die Iris gelb. Die Körperoberseite ist schwarz, die Unterseite rot, an den Flanken gelbweiß, mit einem schwarzen Brustband. Der ausgeprägte Bart am Unterrand des Schnabelansatzes ist schwarz [2; 4].

Verbreitung

West- und Zentralafrika : Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria, Senegal, Togo, Tschad, Zentralafrikanische Republik [1].

Lebensraum und Lebensweise

Der Furchenschnabelbartvogel findet sich in trockenen Gebieten in der Nähe von Bäumen vom Tiefland bis auf 1'500 m Höhe. Er besiedelt auch Sekundärwälder, aufgegebenes Agrarland und Gärten. Die Nahrung besteht aus Früchten und vermutlich auch Insekten.  Gebrütet wird zu regional unterschiedlichen Jahreszeiten in vom Paar selbst gezimmerten Baumhöhlen. Informationen zur Fortpflanzung lückenhaft. Das Gelege besteht aus 2 Eiern, die von beiden Eltern während mindestens 16 Tagen bebrütet werden. Die Küken werden mit etwa 40 Tagen flügge [1; 2].

Gefährdung und Schutz

Über die Bestandsentwicklung und die Gesamtpopulation ist wenig bekannt, aber da der Furchenschnabelbartvogel ein sehr großes Verbreitungsgebiet hat und in einigen Ländern auch häufig zu finden ist, wurde er im Rahmen einer Beurteilung im Jahr 2016 als nicht-gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist nach CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art befindet sich im internationalen Tierhandel [1].

Haltung

Eine Vergesellschaftung mit gleich großen oder größeren Vögeln, z.B. Tauben, ist möglich [4].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 35 Zoos gezeigt, von denen sich etwa 40% im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine Mindestanforderungen an Gehege für Bartvögel. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für ein Paar eine Außenvoliere von 6 m² / 15 m³ und eine Innenvoliere von 3 m² / 6 m³ vor.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Furchenschnabelvogel war 1788 von dem aus Tübingen stammenden Arzt und Naturwissenschaftler Johann Friedrich GMELIN als Bucco dubius beschrieben worden, wurde aber schon bald in die vom Elsässer Naturforscher Johann HERMANN 1783 begründete Gattung Lybius überführt und blieb dort bis 2014. Dann wurde aus Gründen der Phylogenese der Gattungsname Pogonornis BILBERG, 1828 ausgegraben und die Art umbenannt [2; 3]. In Feldführern und Zoos heißt sie aber in der Regel immer noch Lybius dubius.

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Pogonornis dubius. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22681865A92923694. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22681865A92923694.en. Downloaded on 24 July 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
  4. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)