Baumhopf

Steppen-Baumhopf (Phoeniculus purpureus) an Vogel-Austellung
© Klaus Rudloff, Berlin

Ordnung: Rackenvögel (Coraciiformes)
Unterordnung Hopfe und Nashornvögel (Bucerotes)
Familie: Baumhopfe (Phoeniculidae)

D LC 650

Baumhopf

Phoeniculus purpureus • The Green Woodhoopoe • L'irrisor moqueur

225 009 001 007 Phoeniculus purpureus heppenheim PD1Steppenbaumhopfe (Phoeniculus purpureus) im Vogelpark Heppenheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

225 009 001 007 Phoeniculus purpureus mapApproximative Verbreitung des Steppenbaumhopfs (Phoeniculus purpureus)

 

 

225 009 001 007 phoeniculus purpureus matetsi charlesJSharpSteppenbaumhopfe (Phoeniculus purpureus) im Matetsi Safari Area, Simbabwe © Charles J. Sharp, Sharp Photography, sharpphotography.co.uk, veröffentlicht auf Wikimedia Commons unter Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International license.

 

 

225 009 001 007 phoeniculus purpureus heppenheim PD2Steppenbaumhopfe (Phoeniculus purpureus) im Vogelpark Heppenheim © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

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Von den acht afrikanischen Baumhopfen, die alle nicht gefährdet sind, wird nur eine einzige Art relativ wenigen Zoos in Europa gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Baumhopf erreicht eine Gesamtlänge von 32-37 cm und ein Gewicht von 54-99 g. Sein langer, gebogener Schnabel und die Füße sind rot. Die Weibchen bleiben etwas kleiner und ihr Schnabel ist kürzer. Das Gefieder ist metallisch dunkelgrün, auf dem Rücken und dem sehr langen Schwanz violett. Auf Flügeln und Schwanz befinden sich weiße Abzeichen. Bei Jungvögeln bis zu einem Jahr ist der Schnabel schwarz [2; 3; 4].

Verbreitung

Afrika südlich der Sahara: Angola, Äthiopien, Benin, Botswana, Burkina Faso, Burundi, Tschad, DR Kongo, Elfenbeinküste, Eritrea, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Kenia, Lesotho, Malawi, Mali, Mauretanien, Mosambik, Namibia, Ruanda, Sambia, Senegal, Sierra Leone, Simbabwe, Südafrika, Sudan, Südsudan, Swasiland, Tansania, Togo, Tschad, Uganda, Zentralafrikanische Republik [1].

Lebensraum und Lebensweise

Baumhopfe besiedeln den Savannengürtel Afrikas südlich der Sahara. Sie werden in relativ kopfstarken Trupps angetroffen. Nur ein Paar des Trupps pflanzt sich fort, die anderen helfen bei der Aufzucht der 2-5 Jungen. Das Zuchtweibchen brütet während 18 Tagen und bleibt dann während etwa zwei Wochen bei den Jungen im Nest. Danach hilft es beim Füttern mit, bis die Jungen mit etwa 30 Tagen flügge sind [2; 3].

Gefährdung und Schutz

Trotz eher abnehmender Bestände gilt der Baumhopf gemäß einer Beurteilung aus dem Jahr 2016 nicht als gefährdet, da er ein riesiges Verbreitungsgebiet hat und gebietsweise recht häufig ist (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art befindet sich im internationalen Tierhandel [1].

Haltung

In sehr großen Volieren können Baumhopfe mit in etwa gleich großen Vögeln anderer Arten vergesellschaftet und eventuell in Gruppen gehalten werden.  Während des Winters sollte eine minimale Umgebungstemperatur von 15ºC eingehalten werden [4]. Die Welterstzucht gelang 1968 in der heute nicht mehr existierenden Winged World in Morecambe (UK).

Haltung in europäischen Zoos: Die Zahl der Haltungen lag unter 10, ist jetzt aber dank Zuchterfolgen wieder leicht gestigen. Gegenwärtig (2024) wird die Art in 11 Zoos gezeigt, davon vier in Deutschland. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine Mindestanforderungen an Gehege für Baumhopfe. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für ein Paar eine Außenvoliere von 6 m² / 12 m³ mit einem Schutzraum von 3 m² / 6 m³ vor. Bei ständiger Innenhaltung ist die Voliere zumindest entsprechend den Mindestmaßen der Außenvoliere zu errichten.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Baumhopf wurde 1784 von dem englischen wissenschaftlichen Illustrator John Frederick MILLER unter dem Namen "Promerops purpureus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der heute gültige Gattungsname Phoeniculus wurde 1821 von Feliks Paweł JAROCKI, einem Zoologen aus Warschau, eingeführt. Es werden gegenwärtig 6 Unterarten anerkannt. P. phoeniculus bildet zusammen mit P. damarensis und P. somaliensis eine Superspezies. Manche Autoren fassen die drei Arten auch zu einer einzigen zusammen [2].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Phoeniculus purpureus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22682667A92955567. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22682667A92955567.en . Downloaded on 22 July 2019.
  2. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  3. GINN, P.J., McILLERON, W.G. & MILSTEIN, P. le S. (1999)
  4. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)