China-Augenbrauenhäherling (Garrulax = Leucodioptron canorum)
© Klaus Rudloff, Berlin
Ordnung: Sperlingsvögel (PASSERIFORMES)
Unterordnung: Singvögel (OSCINES)
Familie: Timalien (Timaliidae / Leiothrichidae)
China-Augenbrauenhäherling
Garrulax (= Leucodioptron) canorus) • The Chinese Hwamei • Le garrulaxe hoamy
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Chinesische Augenbrauenhäherling ist eine von 50 Arten der Gattung Garrulax, von denen etwa sieben in europäischen Zoos gehalten werden. Wie andere Timalien sind diese in ihrer Heimat beliebte Käfigvögel, die in großem Stil gefangen werden. Sie können daher als Aufhänger für Vogelschutz-Aktionen eingesetzt werden, wie z.B. der 2017-2019 durchgeführten "Silent Forest"-Kampagne der EAZA. Der China-Augenbrauenhäherling wird in europäischen Zoos allerdings nur noch sehr selten gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenDer China-Augenbrauenhäherling ist mit einer Gesamtlänge von 21-24 cm und einem Gewicht von 49-75 g etwa so groß wie unsere Singdrossel. Sein Gefieder ist rotbraun, die Unterseite heller, in der Bauchmitte aschgrau. Die Federn von Kopf, Nacken, Kehle und Vorderbrust haben schwarze Schaftstreifen. Um das Auge liegt ein weißer Ring, der nach hinten in einen Streifen ausläuft [4; 5]. VerbreitungOst-/Südostasien: China, Laos, Vietnam. Eingeführt in Taiwan, Japan und Hawaii [1]. Lebensraum und LebensweiseLebensräume des China-Augenbrauenhäherlings sind offene Wälder, Busch, Bambusdschungel, Ried, Grasland, Parks und Gärten, in China bis zu einer Höhe von 1'800 m, in Vietnam und Laos bis 1'450 m. Die Vögel werden einzeln, paarweise oder in kleinen Trupps angetroffen. Der Gesang der Männchen ist melodiös und variantenreich. Die hauptsächlich am Boden gesuchte Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, es werden aber auch Früchte, Beeren und Samen genommen. Das Nest wird bis etwa 2 m über Grund in Sträuchern, Bäumen oder Baumstümpfen errichtet. Das Gelege besteht aus 2-5 hellblauen bis blaugrünen Eiern, die hauptsächlich durch das Weibchen während 12 Tagen bebrütet werden [4]. Gefährdung und SchutzDer China-Augenbrauenhäherling hat eine äußerst weite Verbreitung. Bestandeszahlen und -trends gibt es keine, aber die Art ist anscheinend relativ häufig. Sie gilt deshalb als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1]. Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt. Bedeutung für den MenschenDer China-Augenbrauenhäherling wird für die Gewinnung von Fleisch gejagt und für den lokalen / nationalen Heimtiermarkt gefangen [1]. Im internationalen Handel spielt die Wildpopulation keine Rolle: im Rahmen von CITES wurden von 2001-2018 lediglich 9 Wildfänge registriert. Im selben Zeitraum wurden weltweit 1492 Nachzuchtvögel bei der Ausfuhr erfasst [2]. HaltungIm Tierpark Berlin, wo die Art gemeinsam mit Cabot-Tragopanen gehalten wird, erreichte ein männlicher Vogel ein Alter von 10 Jahren, 3 Monaten und 8 Tagen, bis er wegen eines Beinbruchs euthanasiert werden musste [5; 6]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur noch ganz ausnahmsweise gezeigt. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Timalien. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für ein Paar Timalien mit einer Gesamtlänge über 20 cm eine Voliere mit den Mindestmaßen 300x150x200 cm (LxBxH) vor. für je 2 weitere Vögel außerhalb der Brutzeit ist die Fläche um 25% zu erweitern. Bei der Haltung in Außenvolieren muss ein Schutzraum mit einer Grundfläche von 1 m² vorhanden sein. Den Tieren sind Biotopvolieren mit natürlicher Bepflanzung aus Sträuchern, Laubgehölzen und Koniferen einzurichten. Taxonomie und NomenklaturDer China-Augenbrauenhäherling wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Turdus canorus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Der heute gültige Gattungsname wurde 1831 vom französischen Arzt und Naturforscher René Primevère LESSON eingeführt. Bis vor Kurzem wurde die Art allerdings in die Gattung Leucodioptron eingeordnet [3; 4]. Es werden zwei Unterarten anerkannt, die auf dem Festland lebende Nominatform und owstoni von der China vorgelagerten Insel Hainan [3; 4]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2018). Garrulax canorus. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22735076A132036519. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T22735076A132036519.en. Downloaded on 15 January 2020.
- CITES TRADE DATA BASE
- DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. & SARGATAL, J., eds. (1999)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- KAISER, M. (2011)