Lachtaube

Lachtaube (Streptopelia roseogrisea) an Ziergeflügelschau Recklinghausen
© Klaus Rudloff, Berlin

Ordnung: Taubenvögel (COLUMBIFORMES)
Familie: Tauben (Columbidae)
Unterfamilie: Eigentliche Tauben (Columbinae)

D LC 650

Lachtaube

Streptopelia roseogrisea • The African Collared Dove • La tourterelle rieuse

217 003 035 013 streptopelia roseogrisea badkoesen PD1Lachtaube (Streptopelia roseogrisea) im Tierpark Bad Kösen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

217 003 035 013 streptopelia roseogrisea mapApproximatives Brutareal der Lachtaube (Streptopelia roseogrisea)

 

217 003 035 013 streptopelia roseogrisea neuwied PD1Lachtaube (Streptopelia roseogrisea) im Zoo Neuwied © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

217 003 035 013 streptopelia roseogrisea petersberg PD1Lachtaube (Streptopelia roseogrisea) im Tierpark Petersberg © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

217 003 035 013 streptopelia roseogrisea petersberg PD1Lachtaube (Streptopelia roseogrisea) im Haustierpark Werdum © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

217 003 035 013 streptopelia roseogrisea cremines PD1Weiße Lachtaube (Streptopelia roseogrisea) im Siky Zoo, Crémines © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Die Lachtaube ist eine kleine Taube, die in Afrika und der Arabischen Halbinsel weit verbreitet und daher nicht gefährdet ist. Sie hat eine lange Domestikationsgeschichte. In europäischen Zoos ist sie relativ häufig zu sehen. Meist handelt es sich um domestizierte Lachtauben, die in kleineren Tierparks und Vogelparks gepflegt werden.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Lachtaube erreicht eine Gesamtlänge von etwa 26-28 cm, 130-170 g. Sie ähnelt den anderen Streptopelia-Arten, ist aber etwas kleiner als z. B. die Türkentaube, jedoch größer als die Senegal- und die Kapturteltaube. Ihr Gefieder ist isabellgelblich. Das schwarze Nackenband ist schmal und weiß umrandet. Der Augenring ist grau, der Schnabel schwarz, die Iris rot, und die Beine sind karminrot [3; 4; 5].

Verbreitung

Afrika und Arabische Halbinsel: Brutvogel in Ägypten, Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Dschibuti, Eritrea, Gambia, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria, Saudi-Arabien, Senegal, Somalia, Sudan, Tschad, West-Sahara. Nicht-brütend in einigen weiteren Ländern. Angesiedelt auf den Bahamas und Puerto Rico sowie in Neuseeland und den USA (Florida) [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Lachtaube ist ein Bewohner von Wüste, Steppe, Dornbusch, trockenen Flussbetten und Agrarland. Sie ist bis in Höhenlagen von 1'100 m anzutreffen ist. Sie entfernt sich nicht mehr als 25 km von Gewässern, meidet aber Galerie- und andere Wälder. Wo sie nicht verfolgt werden, werden die Vögel sehr zutraulich. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Grassamen, daneben nimmt sie andere Sämereien und Pflanzenteile sowie Insekten und Schnecken zu sich. Das Nest wird in Büschen oder Bäumen errichtet, meist etwa 2.5 m über dem Boden. Das Gelege besteht aus zwei Eiern, die 14-15 Tage bebrütet werden. Die Jungen werden mit 15 Tagen flügge [3; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Lachtaube gilt seit ihrer ersten Beurteilung im Jahr 2004, letztmals überprüft  2018 nicht als gefährdet, da sie ein sehr großes Verbreitungsgebiet hat und einen zwar nicht quantifizierten, aber sicher großen Bestand hat, der stabil zu sein scheint (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist nicht durch CITES geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Lachtaube befindet sich laut IUCN im internationalen Vogelhandel [1]. Der Handel mit Wildvögeln dürfte aber kaum relevant sein, da Nachzuchtvögel im Überfluss vorhanden sind. Die Lachtaube wurde vermutlich in Südarabien oder in Indien als Ziervogel domestiziert. Wann dies geschehen ist, ist unbekannt. Nebst dem Wildtyp werden verschiedene Mutanten gezüchtet, , wie Isabell, Pastell-Wildtyp, Falb, Albino, Weiß, Grau, Schimmel, Schecke [4; 6].

Haltung

Das Höchstalter in Menschenobhut wird mit 23 Jahren angegeben [4].

Haltung in europäischen Zoos: Die Wildlachtaube wurde 1903 erstmals für den Berliner Zoo nach Europa importiert. Heute wird die Art relativ oft in Tiergärten gezeigt. Die Wildform ist in etwa 45 Zoos vertreten, wovon sich ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Zuchtformen gibt es in etwa 90 Einrichtungen, zumeist Vogel- und kleineren Tierparks, von denen über die Hälfte im deutschsprachigen Raum gelegen sind. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Wildtauben. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs schreibt für die Haltung mittelgroßer Tauben eine Voliere mit einer Grundfläche von 3 m² und einer Höhe von 2 m vor.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Lachtaube wurde 1857 von dem schwedischen Zoologen Carl Jakob SUNDEVALL erstmals wissenschaftlich beschrieben, der sie der Gattung Columba zuordnete. Der heute gültige Gattungsname Streptopelia war bereits 1855 von Prinz Charles Lucien BONAPARTE in seinem "Coup d'0eil sur l'Ordre des Pigeons" eingeführt worden. Es werden 2 Unterarten anerkannt [2; 3]:

  • Streptopelia r. roseogrisea - im größten Teil des afrikanischen Areals
  • Streptopelia r. arabica - in Nordostafrika und auf der Arabischen Halbindel

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2018). Streptopelia roseogrisea. The IUCN Red List of Threatened Species 2018: e.T22690515A133401762. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2018-2.RLTS.T22690515A133401762.en . Downloaded on 22 October 2020..
  2. DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
  3. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
  4. GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
  5. RAETHEL, H.-S. (1980)