Kenia-Uhu (Bubo capensis mackinderi) im Tierpark Berlin
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Eulen (STRIGIFORMES)
Familie: Eulen (Strigidae)
Unterfamlie: Eigentliche Eulen und Käuze (Striginae)
Tribus: Uhu-Verwandtschaft (Bubonini)
Kap-Uhu
Bubo capensis • The Cape Eagle Owl • L'hibou grand-duc du Cap
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der in seiner Heimat nicht gefährdete, mittelgroße Kap-Uhu wird in Europa nur selten gezeigt, am ehesten in Greifvogelparks mit Schauflügen. Körperbau und KörperfunktionenKap-Uhus erreichen eine Gesamtlänge von 48-58 cm und eine Flügelspannweite von etwa 120 cm, wobei Vögel aus Ostafrika größer werden als solche aus Südafrika Die größeren Weibchen sind mit einem Gewicht von 1'200-1'800 g schwerer als die 900-1'400 g wiegenden Männchen. Die Iris ist gelborange, die Federohren sind lang [5; 6]. VerbreitungOst- und Südafrika: Äthiopien, Eritrea, Kenia, Mosambik, Namibia, Simbabwe, Südafrika, Swasiland, Tansania [1; 5]. Lebensraum und LebensweiseIn der Kap-Region kommt die Art auch auf Meereshöhe vor, ansonsten besiedelt sie Gebiete in Höhenlagen von über 2'000 m. Am Mount Kenya wird sie bis auf mindestens 4'000 m angetroffen. Der Kap-Uhu lebt in einem Mosaik aus Bergwiesen, immergrünen Wäldern und afroalpinen Mooren, auch in Fynbos, Karoo-Vegetation, Grasland, Savannen und Wüsten. Wegen seiner heimlichen Lebensweise wird er selten beobachtet und galt daher lange als selten und gefährdet, was allerdings nicht zutrifft. Seine Beute besteht hauptsächlich aus Hasen und Klippschliefern, jungen Klippspringern und Duckern, also Tieren, die oft ein Körpergewicht haben das höher ist als das des Uhus selbst. Die rund um den Bau liegenden Überreste der Beute locken andere Beutegreifer und Aasfresser an, etwa Ginsterkatzen und Schleiereulen, die dann auch vom Uhu getötet und gefressen werden. Oft jagen Kapuhus von Telegrafenmasten oder Zaunpfosten entlang von Straßen aus, was immer wieder dazu führt, dass Uhus überfahren werden [2; 6]. Gefährdung und SchutzDer Kap-Uhu hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet und obwohl die Gesamtpopulation nicht bekannt ist, nimmt man an, dass die Bestände relativ groß und stabil sind. Die Art wurde deshalb im Rahmen einer Beurteilung im Jahr 2016 als nicht gefährdet angesehen (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1]. Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt. Bedeutung für den MenschenVon 2001-2018 wurde weltweit nebst etwas Wissenschaftsmaterial die Ausfuhr von einem lebenden Wildfang aus Simbabwe und 22 Nachzuchtvögeln registriert [4]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund zwei Dutzend Zoos gezeigt, von denen sich ein paarim deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: 1995 veröffentlichte das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (BMELF) Mindestanforderungen an die Haltung von Greifvögeln und Eulen. Diese werden seit Jahren überarbeitet und sollen als Leitlinien zur Haltung von Greifvögeln (Accipitriformes, Falconiformes) und Eulen (Strigiformes) neu herausgegeben werden. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) schreibt für 1-2 große Eulen eine Voliere mit einer Grundfläche von 30 m² und einem Volumen von 90 m³ vor. Für jede weitere ist die Grundfläche um 6 m² zu vergrößern. Die Vorgängerverordnung sah eine Fläche von 20 m² und ein Volumen von 50 m³ vor. Die Erhöhung erfolgte ohne Angabe von Gründen. Ein allfälliger Innenraum muss eine Grundfläche von 3 m² je Vogel haben. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist für die Haltung von 1-2 großen Eulen eine Voliere mit einer Grundfläche von 10 m² bei 2.5 m Höhe erforderlich. Für jedes weitere Adulttier ist die Fläche um 5 m² zu erweitern. Taxonomie und NomenklaturDer Kap-Uhu wurde 1834 durch den schottischen Arzt und Zoologen Sir Andrew SMITH unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Es werden gegenwärtig 3 Unterarten anerkannt [5]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Bubo capensis. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22688944A93212047. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22688944A93212047.en. Downloaded on 24 June 2019.
- BURTON, J. A. (1984)
- CITES IDENTIFICATION MANUAL
- CITES TRADE DATA BASE
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- GINN, P.J., McILLERON, W.G. & MILSTEIN, P. le S. (1999)