Feldgrillen (Grgyllus campestris) im Tierpark Nordhorn
© Tierpark Nordhorn
Stamm: Gliedertiere (ARTHROPODA)
Unterstamm: Sechsfüßer (HEXAPODA)
Klasse: Insekten (INSECTA)
Unterklasse: Fluginsekten (PTERYGOTA)
Ordnung: Springschrecken (Saltatoria oder Orthoptera)
Unterordnung: Langfühlerschrecken (Ensifera)
Überfamilie: Grillenartige (Grylloidea)
Familie: Grillen (Gryllidae)
Unterfamilie: Echte Grillen (Gryllinae)
Gryllus campestris • The Common Field-cricket • Le grillon champêtre
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VerbreitungWestliche Paläarktis: Europa ohne Nordeuropa von England bis zum Kaukasus, Nordafrika, nach manchen Quellen auch Teile Vorderasiens bis zum Iran. Ausgestorben in Dänemark, wo die Art bis 1957 auf Bornholm vorkam, regional ausgestorben in Teilen Englands, der Niederlande und Nordwestdeutschlands, wo sie im Wesentlichen auf die verbliebenen großen Heidegebiete wie die Lüneburger Heide, die Senne oder wenige kleinere Heidegebiete nordwestlich bis ins Emsland beschränkt ist. Länderliste Europa: Albanien, Andorra, Belgien Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Frankreich (einschließlich Korsika), Gibraltar, Greece Griechenland (mit Ägäischen Inseln), Großbritannien, Italien (mit Sizilien und Sardinien), Jersey; Kosovo, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Liauen, Luxemburg, Malta, Moldau, Monaco, Montenegro; Niederlande, Nordmazedonien, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien (mit Balearen), Tschechien, Ukraine; Ungarn, Weißrussland [3; 5; 6]. BiologieDie 18 bis 27 mm grosse Feldgrille ist schwarz und bullig, mit kugeligem Kopf und bräunlichen, schwarz geäderten Flügeln. Die Flügelbasis ist besonders bei den Männchen dunkelgelb gefärbt. Die Unterseite der Hinterschenkel leuchtet rot. Die Weibchen sind an ihrer 8-15 mm langen, schlanken Legeröhre zu erkennen. Trotz ihrer Flügel können die Tiere nicht fliegen, sie sind aber flinke Läufer. Ihre Nahrung besteht aus Gräsern und Kräutern, dazu kleineren Insekten und deren Kadaver [1; 4; 7]. Die Feldgrille besiedelt halbtrockenes bis trockenes Grasland. Im nördlichen Teil ihres Verbreitungsgebiets benötigt sie trockene, offene Habitate mit kurzem Rasen und Heideland, das normalerweise durch Beweidung erhalten wird. Bevorzugt werden nährstoffarme Gebiete mit einer Vegetationsbedeckung von 40–50 %. Die Tiere sind im Frühjahr (April bis Juli) aktiv. Die Tiere wohnen, jedes für sich, in selbstgegrabenen Gänge. Die Männchen locken die Weibchen durch ihren "Gesang", der durch das Aneinanderreiben der Flügel entsteht. Die Paarungen finden häufig vor dem Höhleneingang eines Männchens statt. Die Weibchen legen acht Tage danach etwa 30 Eier in die Erde ab, wo sie sich selbst überlassen bleiben. Dies wiederholt sich mehrmals, bis alle ca. 300 in den Ovarien vorhandenen Eier abgelegt sind. Nach jeweils zwei bis drei Wochen schlüpfen die kleinen Larven, die ihren Eltern bereits ähnlich sehen, aber noch keine Flügel tragen. Sie vagabundieren den Sommer über umher und häuten sich bis zu zehnmal. Während des letzten Nymphenstadiums überwintern sie in einem selbstgegrabenen Gang von etwa 30 cm Tiefe [1; 2; 3; 4; 7]. Gefährdung und SchutzIm Rahmen der Roten Liste der IUCN wurde nur die europäische Population beurteilt (2016). Danach ist die Art global nicht gefährdet, weil sie eine weite verbreitung und einen großen Gsamtbestand hat. Im 20. Jahrhundert ist sie jedoch im nördlichen Teil ihres Verbreitungsgebiets aufgrund von Vewränderungen der Landnutzung zurückgegangen, insbesondere durch die Umwandlung traditionell beweideter Heide- und Graslandhabitate in Fettwiesen, Ackerland und Wälder [3]. Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt. Zoogestütztes Artenschutz-Projekte (Beispiel):
Bedeutung für den Menschen
Die Art wird weder genutzt noch verursacht sie wirtschaftliche Schäden [3]. Haltung im ZooDie Feldgrille wird nur in sehr wenigen Zoos gezeigt, so z.B. während der Sommermonate im Papiliorama Kerzers.. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1758 von Carl von LINNÉ unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Im Mittelmeerraum kommt eine zweite Art, Gryllus bimaculatus, vor. Die beiden Arten können hybridisieren, es gibt aber verschiedene Hemmschwellen, die verhindern, dass dies allzu oft vorkommt. [1; 3]. |
Literatur und Internetquellen
- BREHM, A. E. (1882-1887)
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- HOCHKIRCH, et al. (2016). Gryllus campestris (Europe assessment). The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T68382961A74519280 . https://www.iucnredlist.org/species/68382961/74519280. Accessed on 30 September 2024.
- ORTHOPTERA.CH
- ORTHOPTERA SPECIES FILE
- NATURBASEN - MARKFÅREKYLLINGNATURBASEN - MARKFÅREKYLLING
- PRO NATURA - TIER DES JAHRES 2014
- TIERPARK NORDHORN - DIVERSE PRESSEMITTEILUNGEN