Bunte Landkrabbe (Cardisoma carnifex) im Zoo-Aquarium Berlin
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Stamm: Gliedertiere (Arthropoda)
Unterstamm: Krebstiere (Crustacea)
Klasse: Höhere Krebse (Malacostraca)
Ordnung: Zehnfußkrebse (Decapoda)
Unterordnung: Pleocyemata
Teilordnung: Krabben (Brachyura)
Familie: Landkrabben (Gecarcinidae)
Haltung (gilt für alle Arten)
Harlekinkrabben werden in Aquaterrarien mit Grabmöglichkeit gehalten. Der Wasserteil soll Süß- oder Brackwasser enthalten, ca. 40-50 % der Fläche ausmachen und so tief sein, dass die Krabben zur Häutung vollständig untertauchen können. Für die Haltung einer einzelnen Krabbe werden, je nach Art, Behälter mit einer Mindestlänge von 100 (C. armatus) bis 120 (C. carnifex) cm empfohlen. Für die paarweise Haltung sind größere Behälter mit vielen Versteck- und Ausweichmöglichkeiten und allenfalls zwei Wasserbecken erforderlich. Im Wasserbecken können kleinere Fische und Garnelen gehalten werden, wobei damit zu rechnen ist, dass die Krabbe diese gelegentlich jagt und im Erfolgsfall frißt. Die Wassertemperatur soll im Bereich von 25-28ºC liegen [1].
Im deutschsprachigen Raum gibt es keine tierschutzrechtlichen Mindestanforderungen an die Haltung.
Cardisoma armatum • The African Rainbow Crab • Le crabe terrestre africain
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VerbreitungOstatlantik: Afrikanische Küste von Senegal bis Angola, Kapverden, Bioko, São Tomé und Principe [2]. BiologieDie Afrikanische Harlekinkrabbe erreicht eine Carapaxlänge von 9-10 und Carapaxbreite von 12-15 cm und gehört damit zu den größeren Arten ihrer Gattung. Sie ist ungewöhnlich gefärbt: Während ihr Rückenpanzer blau ist, hat sie weiße Scherenarme und Scheren und leuchtend orangerote bis rote Schreitbeine. Bei erwachsenen Männchen ist eine Schere stark vergrößert [1; 3]. Harlekinkrabben leben hauptsächlich an Land, gehen aber zur Häutung oft ins Wasser, wobei es sich um Brack- oder Süßwasser handeln kann. Sie sind Allesfresser, die sich von pflanzlichem Material, selbstgefangenen Kleintieren sowie Aas ernähren. Außerhalb der Fortpflanzungsperiode sind sie unter sich unverträglich und leben solitär. Die Weibchen tragen Hunderte winziger Eier, aus denen Larven schlüpfen, die sie im Meer- oder Brackwasser entlassen, wo sie dann planktonisch leben. Nach etlichen Häutungen wandeln sich die Larven über mehrere Stadien zu kleinen Krabben um und wandern wieder an einen Strand zurück, wo sie einen terrestrischen Lebensstil einnehmen. Mit einer Lebenserwartung von 12 Jahren und mehr wird die Afrikanische Harlekinkrabbe ungewöhnlich alt [1]. Gefährdung und SchutzDie Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt. Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt. Bedeutung für den Menschen
Die Art befindet sich im internationalen Tierhandel. In Deutschland liegen Angebote bei etwa 15 € / Stück [1]. Taxonomie und NomenklaturDie Afrikanische Harlekinkrabbe wurde 1851 von Jan Adrianus HERKLOTS, einem auf Krustentiere und Stachelhäuter spezialisierten niederländischen Zoologen, der Kurator am Rijksmuseum van Natuurlijke Historie in Leiden war, unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben [4]. Literatur und Internetquellen
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Bunte Landkrabbe, Harlekinkrabbe
Cardisoma carnifex • TheRed Claw Crab • Le crabe terrestre
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VerbreitungVom Roten Meer bis Südafrika in Küstenregionen und landeinwärts, Madagaskar und umliegende Inseln, Küstengebiete im Nordosten von Australien und Südosten von Papua Neuguinea sowie verschiedene Inseln im südwestpazifischen Raum [2]. BiologieMit einer Rückenpanzer-Breite von 15-20 cm und einer diagonalen Spannweite von Fuß zu Fuß bis 35 cm ist die Harlekinkrabbe ein sehr großer Vertreter ihrer Familie. Ihr Carapax ist hellbraun bis orangebraun, zum Teil auch bläulich. Die Beine sind braun bis braunorange mit leuchtend orangefarbenen Krallen, Scheren mit Farbverlauf von Orange bis Weiß, zum Teil lilafarbene Abzeichen im Gesicht [1]. Die Lebensweise entspricht weitgehend jener der Afrikanischen Harlekinkrabbe. Das ausgesprochen weite Verbreitungsgebiet der Art erklärt sich dadurch, dass die planktonisch lebenden Larven von der Meereströmung weit verdriftet werden. Auch die Riesenlandkrabe kann 12 Jahre und älter werden [1]. Gefährdung und SchutzDie Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt. Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt. Bedeutung für den Menschen
Zumindest in Afrika, auf Madagaskar, den Philippinen und Inseln im Pazifischen Ozean werden die Krabben gefangen und gegessen [diverse Quellen]. Taxonomie und NomenklaturDie Art war 1796 von dem deutschen Theologen und Hobbyzoologen Johann Friedrich Wilhelm HERBST als "Cancer carnifex" beschrieben worden und wurde später in die 1828 von dem am Muséum National d'Histoire Naturelle zu Paris tätigen Entomologen Pierre André LATREILLE geschaffene Gattung Cardisoma gestellt [4]. Literatur und Internetquellen
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