Hummer (Nephropidae)

Europäischer Hummer (Homarus gammarus) im Nordseeaquarium des Zoo am Meer
© Zoo am Meer, Bremerhaven

Stamm: Gliedertiere (Arthropoda)
Unterstamm: Krebstiere (Crustacea)
Klasse: Höhere Krebse (Malacostraca)
Ordnung: Zehnfußkrebse (Decapoda)
Unterordnung: Pleocyemata
Teilordnung: Astacidea
Familie: Hummerartige (Nephropidae)

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Haltung (beide Arten)

Für die Haltung wird ein Becken mit mindestens 1'000 l Inhalt empfohlen [4]. Im deutschsprachigen Raum gibt es keine tierschutzrechtlichen Mindestanforderungen an die Haltung von Krebstieren.

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D LC 650

Amerikanischer Hummer

Homarus americanus • The American Lobster • L'homard américain

C homarus americanus scheveningenAmerikanischer Hummer (Homarus americanus) im SeaLife Scheveningen © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

C homarus americanus mapApproximative Verbreitung des Amerikanischen Hummer (Homarus americanus)

 

 

C homarus americanus rhodeisland rickWahle NOAAAmerikanischer Hummer (Homarus americanus), Rhode Island. Bild Rick Wahle, NOAA; Public Domain

 

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Verbreitung

Nordwestatlantik: Küstengewässer Kanadas (Labrador, Neubraunschweig, Neufundland, Neuschottland, Prinz-Edward-Insel und der USA (Connecticut, Delaware, District of Columbia, Maine, Maryland, Massachusetts, New Hampshire, New Jersey, New York, North Carolina, Pennsylvania, Rhode Island, Virginia). Eingeführte Population in Norwegen [7].

Biologie

Der Amerikanische Hummer lebt in zerklüfteten Felsküsten, wo Höhlen als Rückzugsmöglichkeit vorhanden sind, gräbt Gänge in die Wände von Unterwasserschluchten oder besiedelt sandige oder lehmige Böden in größerer Tiefe. Er kommt in Tiefen bis 700 m vor, wird aber oberhalb von 50 m häufiger angetroffen. Seine bevorzugte Umgebungstemperatur liegt zwischen 5-20ºC, er erträgt aber auch Temperaturen ab 1ºC und bis 30ºC. Hummer sind nachtaktiv und standorttreu. Nach ihren nächtlichen Beutezügen kehren sie stets wieder zu ihrer Höhle zurück. Die Vermehrung findet, je nach der Lage der Küsten, zwischen April und September statt. Die Jungen schwimmen nicht nur unmittelbar nach dem Schlupf als Larven frei umher, sondern auch noch, wenn sie schon das Aussehen der Alten und eine Länge von gegen 2 cm erreicht haben. Da sie wehrlos in Schwärmen umherziehen, werden ihre Reihen von den ihnen folgenden Fischen stark gelichtet [1; 3; 7].

Gefährdung und Schutz

Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2009 gilt der Amerikanische Hummer trotz regional leichter Bestandsabnahmen nicht als gefährdet, weil er weit verbreitet ist und einen Gesamtbestand von über 100 Millionen Tieren hat [7].

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Amerikanische Hummer ist eine wichtige Nahrungsressource. Der Fangertrag stieg von 15'000 Tonnen im Jahr 1981 auf 36'500 Tonnen im Jahr 2004 und hat seitdem weiter zugenommen [7].

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1837 von dem am Pariser Naturhistorischen Museum und der Sorbonne tätigen Zoologen Henri MILNE-EDWARDS, unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben [8].

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D LC 650

Europäischer Hummer

Homarus gammarus • The European Lobster • L'homard européen

C Homarus gammarus bergen en zee PD1Europäischer Hummer (Homarus gammarus) im Aquarium Bergen en Zee © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

C homarus gammarus mapApproximative Verbreitung des Europäischen Hummers (Homarus gammarus)

 

 

C homarus gammarus brest PD1Europäischer Hummer (Homarus gammarus) im Océanopolis Brest © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

C homarus gammarus croisic PD1Europäischer Hummer (Homarus gammarus) im Océarium Le Croisic © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

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Verbreitung

Nordostatlantik und Nebenmeere: Europäische Küste von Norwegen bis Portugal und weiter bis Marokko. Küsten um Großbritannien und Irland, Azoren, Madeira und Ilhas Selvagens, Kanarische Inseln, Skagerrak, Kattegat, Öresund, Belt, Mittelmeer ausgenommen die Levantinische See, Marmara-Meer, westliche Bereiche des Schwarzen Meers [2].

Biologie

Der Europäische Hummer unterscheidet sich von den Flusskrebsen durch einen schmaleren Stirnfortsatz, und die am Grunde der äußeren Fühler stehende Schuppe, die bei den Flusskrebsen blattförmig ist, ist bei den Hummern schmal und zahnartig. Er kann eine maximale Länge von 75 cm und ein Gewicht von 4 kg erreichen. Heute findet man aber selten Tiere, die länger als 30 cm und schwerer als 1 kg sind. Im Skagerrak werden Weibchen mit 22-23 cm und Männchen mit 16-17 cm geschlechtsreif. Erwachsene Tiere häuten sich 1-2mal im Jahr und wachsen dabei jedes Mal um 1-2 cm [1, 6]

Der Hummer lebt vorzugsweise auf felsigem Untergrund in Tiefen bis 150 m, meist jedoch oberhalb von 50 m. Die Paarung erfolgt im Herbst. Das Männchen überträgt dabei dem frisch gehäuteten Weibchen seine Samenpakete. Das Weibchen bewahrt diese in einer Samentasche bis zum Sommer auf, wenn es seine 5'000 bis 40'000 Eier damit befruchtet und sie auf der Unterseite seines Hinterleibs anheftet. Die 7-8 mm großen Larven schlüpfen nach 10-12 Monaten. Die Jungen leben etwa zwei Wochen pelagisch und gehen erst dann zum Bodenleben über. Ältere Hummer häuten sich nur noch alle zwei Jahre [2; 3; 6].

Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Institutes auf Helgoland untersuchen mit Hilfe der Fischer die Hummerpopulation rund um die Insel. Seit zehn Jahren wurden alljährlich tausend Hummer aus dem Ei über freischwimmende Larvenformen bis hin zum Boden lebenden Junghummer gezüchtet und einjährig ausgesetzt. Es hat sich gezeigt, dass solche Besatzmaßnahmen geeignet sind, die natürlichen Bestände zu stützen. Tiere dieser Größe finden gute Überlebens- und Entwicklungsbedingungen im Freiland. Seit Dezember 2007 bieten das Institut und die Kurverwaltung Helgoland als Kooperationspartner Patenschaften für Hummer zu 25 € an [4].

Gefährdung und Schutz

Der Europäische Hummer ist weit verbreitet und trotz intensivem Fang sind die Bestände global gesehen stabil. Aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2009 wurde die Art deshalb nicht als gefährdet eingestuft [2].

Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der europäische Fangertrag liegt bei etwa 4'000 Tonnen pro Jahr, das sind rund 4 Millionen Tiere [2].

Taxonomie und Nomenklatur

Der Europäische Hummer ist 1758 von Carl von LINNÉ als "Cancer gammarus" beschrieben worden und wurde 1795 in die neu geschaffene Gattung Homarus überführt [8].

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Literatur und Internetquellen (beide Arten)

  1. BREHM, A. E. (1882-1887)
  2. BUTLER, M. et al. 2011. Homarus gammarus. The IUCN Red List of Threatened Species 2011: e.T169955A69905303. http://www.iucnredlist.org/details/169955/0. Downloaded on 04 January 2018. 
  3. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970) 
  4. HELGOLAND LOBSTER
  5. MEERWASSER-LEXIKON
  6. MUUS, B. J. & NIELSEN, J. G. (2013)
  7. WAHLE, R. et al. 2011. Homarus americanus. The IUCN Red List of Threatened Species 2011: e.T170009A6705155. http://www.iucnredlist.org/details/170009/0. Downloaded on 04 January 2018.
  8. WoRMS