Brasilianische Riesenvogelspinne (Lasiodora parahybana) im Papiliorama Kerzers
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Vogelspinnenartige (Mygalomorphae)
Familie: Vogelspinnen (Theraphosidae)
Unterfamilie: Eigentliche Vogelspinnen (Theraphosinae)
Brasilianische Riesenvogelspinne
Lasiodora parahybana • The Brazilian Salmon Pink Tarantula • La mygale saumonée
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VerbreitungSüdamerika: Ostbrasilien [1]. BiologieMit einer eine Körperlänge von bis zu 9-10 cm und einer Beinspannweite bis 30 cm zählt Lasiodora parahybana zu den größten Spinnen der Welt. Es handelt sich um eine bodenbewohnende, tagaktive Art. Die Tiere verstecken sich kaum und ergreifen bei Bedrohungen weniger die Flucht, als dass sie sich mit ihren Brennhaaren zur Wehr setzen. Die Tiere sind mit 4-5 Jahren ausgewachsen, Männchen werden etwa 5, Weibchen bis gegen 20 Jahre alt [3; 4]. Die Art besiedelt Trockenwälder, Savannen und Steppen. Die Tiere halten sich zumeist im Freien auf und ziehen sich nur bei tiefen Temperaturen, während der Häutung oder Brutpflege in ihre Höhle zurück, die sie zum Schutz vor Feinden mit Brennhaaren auskleiden. Ein Kokon enthält bis zu 2'000 Eier [3; 4]. [1]. Gefährdung und SchutzDie Art ist in der Roten Liste der IUCN nicht aufgeführt. Der internationale Handel ist artenschutzrechtlich nicht geregelt. Bedeutung für den Menschen
Wegen ihrer Größe und weil sie sich kaum versteckt, ist die Brasilianische Riesenvogelspinne ein beliebtes Terrarientier, das in Deutschland für 10.- bis 12.- € angeboten wird [Online-Inserate 2023]. HaltungEine adulte Lasiodora parahybana sollte ein Terrarium mit einer Mindest-Bodenfläche von 40 x 40 oder 30 x 50 cm und einer Höhe von 30-40 cm haben [1; 4]. Im deutschsprachigen Raum gibt es aber keine tierschutzrechtlichen Mindestanforderungen an die Haltung von Spinnen. Verschiedentlich setzen Zoos im zoopädagogischen Unterricht oder im Rahmen spezieller Kurse Vogelspinnen ein, um Menschen die Furcht vor Spinnen (Arachnophobie) zu nehmen. Die Brasilianische Riesenvogelspinne ist wegen ihrer potenziellen Aggressivität dafür weniger geeignet. Taxonomie und NomenklaturDie Brasilianische Riesenvogelspinne wurde 1917 von dem brasilianischen Zoologen Cândido Firmino de MELLO-LEITÃO, der als Gründer der Arachnologie in Südamerika gilt, unter ihrem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Das Artepitheton "parahybana" leitet sich ab von der Region Paraíba, dem Ursprungsgebiet der Art [2; 5]. |