Gelbrand-Scharnierschildkröte (Cuora flavomarginata) im Tierpark Berlin
© Klaus Rudloff, Berlin
Ordnung: Schildkröten (TESTUDINATA)
Unterordnung: Halsbergerschildkröten (CRYPTODIRA)
Familie: Altwelt-Wasserschildkröten (Geoemydidae)
Gelbrand-Scharnierschildkröte
Cuora flavomarginata • The Yellow-margined Box Turtle • La tortue-boîte à bord jaune
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Die Gelbrand-Scharnierschildkröte ist eine nicht allzu häufig gehaltene, mittelgroße Sumpfschildkröte, die überwiegend an Land lebt. Körperbau und KörperfunktionenDie Gelbrand-Scharnierschildkröte erreicht eine Carapaxlänge von 18-19 (20) cm. Der dunkelbraune Rückenpanzer hat einen schwach ausgeprägten gelben Mittelkiel. Das Plastron ist größtenteils schwarz oder dunkelbraun gefärbt, die Plastron-Ränder und Brücken sind gelb. Es ist sehr flexibel und erlaubt der Schildkröte, den Panzer vorne und hinten vollständig zu verschließen. Vom Auge verläuft ein leuchtend zitronengelber, schwarz eingefasster Schläfenstreifen bis in den Nacken, auch auf der Oberseite des Schwanzes hat es einen gelben Streifen. Ansonsten sind die Weichteile olivbraun bis schwarz gefärbt [1; 2]. VerbreitungChina (Provinzen Anhui, Fujian, Henan, Hubei, Hunan, Jiangsu, Jiangxi, Zhejiang), Japan (Nansei-shoto), Taiwan [4; 5]. Lebensraum und LebensweiseDie Gelbrand-Scharnierschildkröte ist landlebend und nicht von Gewässern abhängig. Die Tiere sind hauptsächlich von anfangs April bis in den November aktiv und überdauern den Winter in natürlichen Höhlen oder eingraben unter Laub. Die Gelege bestehen aus 1-3 Eiern, die nur locker mit Substrat abgedeckt werden. Je nach Temperatur schlüpfen die Jungen nach 69-101 Tagen [2]. Gefährdung und SchutzDie Art wurde 1996 als gefährdet eingestuft und galt im Jahr 2000 auf dem chinesischen Festland als von der Ausrottung bedroht, und die Inselvorkommen wurden als gefährdet betrachtet. Zusammenfassen gilt sie deshalb als stark gefährdet [5]. Der internationale Handel ist nach CITES-Anhang II geregelt. Es besteht eine Nullquote für die Ausfuhr von Wildfängen für kommerzielle Zwecke. Bedeutung für den MenschenWegen der bestehenden CITES-Regelung ist der internationale Handel nicht signifikant. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 25 Institutionen gehalten, die sich zur Hälfte im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Im Rahmen der European Studbook Foundation gibt es ein Zuchtbuch, das überwiegend private Halter erfasst. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für eine Kleingruppe mindestens 4x so lang und doppelt so breit sein wie die Carapaxlänge. Den Tieren ist eine Wasserschale zur Verfügung zu stellen. In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) ist die Gattung Cuora nicht erwähnt. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für 1-2 über 15 cm lange Tiere einen Behälter mit einer Grundfläche von 2.0 m² und für jedes weitere Tier zusätzlich 0.5 m² vor. Ein flacher Wasserteil muss einen Drittel der Fläche einnehmen. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde von manchen Autoren den Gattungen Cyclemys oder Cistoclemmys zugeteilt. Es gibt drei Unterarten: evelynae auf den Nansei-Inseln die Nominatform auf Taiwan und sinensis auf dem chinesischen Festland [3]. |
Literatur und Internetquellen
- CITES IDENTIFICATION MANUAL
- ROGNER, M. (2008)
- THE REPTILE DATA BASE
- TURTLE TAXONOMY WORKING GROUP (2021)
- ASIAN TURTLE TRADE WORKING GROUP (2000). Cuora flavomarginata. (errata version published in 2016). The IUCN Red List of Threatened Species 2000: e.T5960A97359069. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2000.RLTS.T5960A11965283.en . Accessed on 29 July 2023.