Klippschliefer (Procavia capensis) im Namaqua-Nationalpark (Skilpad), Nordkap, Südafrika
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
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AllgemeinesDie Sukkulentenkaroo gilt als einer der Brennpunkte der Biodiversität. Das Gebiet umfasst eine Fläche von 112'000 km², ist also etwa so groß wie Österreich und die Schweiz zusammen, und weist 4'849 einheimische Gefäßpflanzen auf, was in etwa der Artenzahl im Alpenraum entspricht. Allerdings sind 1'940 Arten endemisch, in den Alpen nur deren 417. Ferner leben in der Sukkulentenkaroo rund 500 terrestrische Wirbeltierarten, wobei der Anteil der Endemiten aber nur bei der Herpetofauna signifikant ist (36 Reptilien-, 10 Amphibienarten). Zur Sukkulentenkaroo zählen die Kleinkaroo, die sich innerhalb der floristischen Kapregion befindet, Namaqualand, das sich entlang der Küste von Lüderitz in Namibia bis zum Olifants River im Westkap erstreckt und den Kamiesberg und die Knersvlakte mit einschließt, die Westliche Berg-Karoo mit den Bokkeveld- und Roggeveldbergen, sowie die Tankwa-Karoo. Insgesamt sind rund 30'000 km² der Gesamtfläche der Sukkulentenkaroo noch intakt. In etwa die gleiche Fläche steht unter Schutz, einschließlich ehemaliges Weideland, das nun in den ursprünglichen Zustand zurückgeführt wird. Vegetation und CharakterpflanzenTypisch für die Sukkulentenkaroo sind mehrjährige Zwergsträucher mit sukkulenten Blättern, Zweigen oder Stämmen, hauptsächlich aus den Familien der Aizoaceae (Mittagsblumen), Crassulaceae, Liliaceae und Euphorbiaceae. Vorab in überweideten Gebieten dominiert der bis etwa 1,5 m hohe Halbstrauch Galenia africana (Aizoaceae). Ebenfalls charakteristisch sind die "Lebenden Steine" der Gattung Lithops und 16 weiterer Mittagsblumen-Gattungen. Eindrücklich sind auch der "Halfmens" (Pachypodium namaquanum) und die beiden Köcherbaumarten (Aloe dichotoma, A. pillansii). TierweltUnter den Säugetieren befinden sich Bärenpavian, Schabrackenschakal, Löffelhund, Kapfuchs, Honigdachs, Fuchsmanguste, Erdmännchen, Erdwolf, Falbkatze, Karakal, Leopard, Klippschliefer, Erdferkel, Hartmann-Bergzebra, Kronenducker, Südafrikanische Oryx, Steinböckchen, Klippspringer, Springbock, Busch- und Kaphase (Lepus saxatilis, L. capensis), Kap-Borstenhörnchen, Felsenratte (Petromus typicus), Brant’s Pfeifratte (Parotomys brantsii), Südafrikanisches Stachelschwein und Kurzohr-Rüsselspringer. An größeren Vögeln anzutreffen sind in der Sukkulentenkaroo u.a. Südafrikanischer Strauß, Nilgans, Graukopfkasarka, Kaffernadler (Aquila verreauxi), Kampfadler, Mohrenweihe (Circus maurus), Gleitaar (Elanus caeruleus), Weißbürzel-Singhabicht (Melierax canorus), Lannerfalke, Sekretär, Namaflughuhn (Pterocles namaqua), Ludwigstrappe (Neotis ludwigii), Namatrappe (Eupodotis vigorsii) und Kaptäubchen (Oena capensis). Es gibt über 90 Reptilienarten in der Sukkulentenkaroo. Davon sind 15 endemisch. Pantherschildkröte, Schnabelbrust-Schildkröte, Gesägte Flachschildkröte (Homopus signatus) und Zeltschildkröte (Psammobates tentorius) repräsentieren, die Landschildkröten. Unter den rund zwei Dutzend Schlangenarten befinden sich Puffotter und Kapkobra. weitaus die meisten Reptilienarten stellen die Echsen, darunter der endemische Panzergürtelschweif (Cordylus (Ouroborus) cataphractus) und sechs weitere endemische Cordylus-Arten sowie namentlich die Geckos und die Mabuien. |
Nationalparks und andere Schutzgebiete
Namaqua-Nationalpark, Nordkap, Südafrika
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Bestehend als Nationalpark seit 1999. Seit 1988 vom WWF auf einer Fläche von ca. 1'000 ha als Skilpad Wildflower Reserve betrieben. 1999 Übernahme durch SanParks und gleichzeitig Aufkauf benachbarter Farmen. Seitdem kontinuierlich vergrößert. Tierwelt: Bei ausreichendem Nahrungsangebot kamen früher auf dem Gebiet des heutigen Parks Elefant, Spitzmaulnashorn, Löwe, Gepard, Afrikanischer Wildhund, Hartmann-Bergzebra, Elenantilope, Kuhantilope, Südafrikanische Oryx und Springbock vor. Bis heute überlebt haben u. a. Bärenpavian (Papio ursinus), Falbkatze, Karakal, Leopard, Schabrackenschakal , Löffelhund, Kapfuchs, Erdferkel, Klippschliefer, Kronenducker, Klippspringer, und Steinböckchen. Wiederangesiedelt wurden Südafrikanische Oryx, Kuhantilope und Springbock. Die Vogel-Checkliste des Parks weist 123 Arten aus. Unter den Wirbellosen ist die Wolfsmilch-Heuschrecke (Phymateus morbillosus) besonders beachtenswert (Abbildung). |
Tankwa-Nationalpark, Nord- und Westkap, Südafrika
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Bestehend als Nationalpark seit 1986. Der Park liegt teils im Nordkap, teils im Westkap. Das Land wurde früher von nomadisieren San als Weide genutzt. Ab 1770 ließen sich Buren nieder, aber eine nachhaltige Viehwirtschaft war wegen der Trockenheit kaum möglich. Tierwelt: Im Park leben 44 Säugetierarten, darunter die gefährdete Schwarzfußkatze. Seit 2004 wurden folgende Arten wiederangesiedelt: Kap-Bergzebra, Elenantilope, Südafrikanische Oryx, Kuhantilope, Springbock. In den Bergen leben verwilderte Hausziegen, die weggefangen werden, ebenso gibt es verwilderte Hauskatzen, die unerwünscht sind. Durch den Park fließen zwei ephemere Flüsse, deren Flussbette meistens zum größten Teil trocken sind. Ein Aufstau des Tankwa zieht aber über 100 Vogelarten an. Insgesamt wurden im Park 187 Vogelarten nachgewiesen. Die Zahl der Reptilienarten beträgt 21, die der Amphibien 5. Es gibt auch einige wenige Fischarten, darunter Enteromius anoplus, eine im südlichen Afrika weitverbreitete, kleine Barbenart, und der stark gefährdete Clanwilliam-Fransenlipper (Labeo seeberi) |
Goegap-Naturschutzgebiet
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Bestehend als Provinz-Park seit 1960. 1960 schenkte eine Kupferminengesellschaft der damaligen Kapprovinz 4'600 ha Land, auf dem 1966 das Hester-Malan-Wildblumen-Reservat eröffnet wurde. Nach einer Erweiterung wurde das gesamte Areal 1969 eingezäunt. 1990 wurde es in "Goegap Nature Reserve" umbenannt. Die Landschaft besteht aus sandigen Ebenen, die sich nach Niederschlägen im Frühjahr in Blumenmeere verwandeln und Granitberge. Tierwelt: Im Goegap-Naturschutzgebiet kommen alle unter "Allgemeines" aufgeführten Säugetierarten vor. Im Weiteren leben hier die Streifengrasmaus (Rhabdomys pumilio), die Gegenstand eines langfristigen Forschungsprojekts ist, Busch-Lamellenzahnratte (Myotomys unisulcatus), Brants-Pfeifratte (Parotomys brantsii), Littledale-Pfeifratte (Parotomys littledalei), Zwergrennmaus (Gerbillurus paeba) und der Kurzohr-Rüsselspringer. Mit 93 nachgewiesenen Arten ist die Avifauna nicht besonders reichhaltig, wobei die Greifvögel, Lerchen, Stare und Weber vergleichsweise gut vertreten sind. Bemerkenswert ist, dass in diesem ariden Gebiet nebst 4 Landschildkröten-, 34 Echsen- und 11 Schlangenarten auch die Starrbrust-Pelomeduse (Pelomedusa subrufa), und 4 Amphibienarten, nämlich Afrikanischer Krallenfrosch, Karookröte (Bufo (Vandijkophrynus) gariepensis), Dunkelkehliger Flussfrosch (Rana (Amieta) fuscigula) und Zierlicher Namaquafrosch (Cacosternum namaquense) anzutreffen sind. |
Weitere Schutzgebiete
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)
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Namibia: Sperrgebiet (Tsau ǁKhaeb National Park), Gondwana Sperrgebiet Rand Park, Naturpark Tirasberge (teilweise), Ai-Ais-Richtersveld-Nationalpark (zum Teil), Aussenkehr Privates Naturschutzgebiet (zum Teil), Nord-Kap: Westliche Berg-Karoo: Ai-Ais-Richtersveld-Nationalpark, Nieuwoutdtville-Wildblumenreservat, Gannabos-Naturschutzgebiet, Oorlogskloof-Naturschutzgebiet, Akkerendam-Naturschutzgebiet. West-Kap: Moedverloren-Naturschutzgebiet (Knersvlakte). |
Literatur und Internetquellen
- BEYER, J. & DUGGAN, A. (1997)
- CHITTENDEN, H. (1992)
- CRITICAL ECOSYSTEM PARTNERSHIP FUND
- KÜPPER, C. & T. (1999)
- LOVEGROVE, B. (1993)
- MANNING, J. & GOLDBLATT, P. (1996)
- MILLS, G. & HAAGNER, C. (1989)
- MILLS, G & HES, L. (1999)
- MITTERMEIER, R.A., MYERS, N. & GOETTSCH-MITTERMEIER, C. (1999)
- OLIVER, W. & S. (1993)
- SANPARKS
- STUART, C. & T. (1993)
- SUCCULENT KAROO RESEARCH STATION IN GOEGAP NATURE RESERVE