Karoo-Nationalpark, Große Karoo, Westkap, Südafrika
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
8.3.3 Buschmannland-Namakaroo 8.3.5 Namakaroo-Grasland-Übergangszone 8.3.7 Zentrale Untere Namakaroo
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Die Nama-Karoo wird nach Süden hin begrenzt durch die Berge des Kaplandes. Im Westen liegen die Sukkulentenkaroo bzw. die Namibwüste, im Norden schließen die Wüste und die Trockensavanne der Kalahari an, und im Osten geht sie in die Grasländer des Highvelds über. Sie hat eine Fläche von ungefähr 600'000 km², die sich zu je etwa der Hälfte in Namibia und Südafrika befinden. |
Vornamib
Nationalparks und andere Schutzgebiete
NamibRand-Privates Naturschutzgebiet
Weitere Schutzgebiete
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)
Oranjefluss-Namakaroo
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AllgemeinesDiese Region liegt im Einzugsgebiet des Oranje in Höhenlagen von 350 m im Osten bis 250 m im Westen. Auf Höhe des Grenzübergangs Vioolsdrif-Nordoewer wird sie von der Sukkulentenkaroo des Richtersvelds abgelöst. Die Niederschläge betragen 150-350 mm / Jahr, wobei im Osten der meisten Regen im Spätsommer, im Westen im Spätherbst fällt. Im Winter gibt es Nachttemperaturen um den Gefrierpunkt, die Höchsttemperatur im Sommer beträgt 43°C. Die Geologie ist komplex, teilweise basieren die Böden auf Granit oder Gneis, und die Landschaft ist stark strukturiert, was zu unterschiedlichen Biozönosen führte. Vegetation und CharakterpflanzenDer vorherrschende Vegetationstyp wird Orange River Nama Karoo oder Orange River Broken Veld genannt. In den Granitfelsen wachsen Köcherbaum (Aloe dichotoma), verschiedene Euphorbien (Euphorbia gregaria, E. avasmontana, E. rectirama, E. mauritanica, E. peplus), Stinkbusch (Boscia foetida) und Gräser der Gattungen Enneapogon, Triraphis und Antephora. In den Ebenen sind Kamel- (Acacia erioloba) und Schwarzdorn (A. mellifera) häufig, ferner Granatäpfel (Rhigozum trichotomum) und Witgat (Schäferbaum, Boscia albitrunca). An Gräsern dominieren hier Stipagrostis uniplumis und andere Arten derselben Gattung. In Flussbetten gedeihen u.a. Tamariske (Tamarix usneoides), Büffeldorn (Ziziphus mucronata) und Kameldorn. TierweltWeit verbreitete größere Säugetierarten sind Bärenpavian, Leopard, Klippschliefer, Hartmann-Bergzebra, Großer Kudu, Klippspringer, Springbock und Steinböckchen. Punktuell, etwa bei Ai-Ais, kommt auch die Rehantilope (Pelea capreolus) vor. Literatur und Internetquellen
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Nationalparks und andere Schutzgebiete
Augrabies-Nationalpark, Nord-Kap
Weitere Schutzgebiete
(Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)
Buschmannland-Namakaroo
Obere Karoo
Nationalparks und andere Schutzgebiete
Namakaroo-Grasland-Übergangszone
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AllgemeinesIn nord-südlicher Richtung verläuft eine Übergangszone zwischen Karoo und Grasland, die als "Eastern Mixed Karoo" oder "False Upper Karoo" bezeichnet wird. Der Jahresniederschlag beträgt hier 300-500 mm. Niederschläge können rund ums Jahr erwartet werden, hauptsächlich aber im Sommer, d.h. von Oktober bis März. Es gibt Hagelgewitter und in höheren Lagen fällt häufig Schnee. Die Temperaturen schwanken z.B. im Bergzebra-Nationalpark zwischen -10°C und 42°C und auch die relative Luftfeuchtigkeit variiert hier von 25-85% sehr stark. Vegetation und CharakterpflanzenDie Zusammensetzung der vielfältigen Flora hängt u.a. vom Weidedruck ab. Sie umfasst Zwergsträucher wie Karoobüsche (Pentzia incana, P. globosa), Bitterkaroo (Chrysocoma tenuifolia), Kapok- (Eriocephalus ericoides) und Karreebüsche (Rhus spp.), Krautpflanzen, wie Karoo-Veilchen (Aptosimum depressum), Karoo-Aster (Filicia muricata), Ringelblumen (Dimorphotheca zeyheri), Hibiscus oder Gazanien (Gazania krebsiana), Sukkulenten, wie Ruschia depressa, Zwiebelgewächse, wie die Wilde Iris (Moraea polystachia), Gräser, wie Aristida spp., Cynodon incempletus, Eragrostis spp., Themeda triandra und in Flussbetten Bäume, wie Acacia karroo. TierweltDer gegenüber den westlicher gelegenen Teilen der Karoo höhere Grasanteil bildet eine Lebensgrundlage für Tierarten, die eigentlich für Trockensavannen und Grasländer typisch sind, wie z.B. Steppenzebra, Südafrikanische Oryx, Weißschwanzgnu, Leierantilope, Kuhantilope, Blessbock und Bergriedbock. In manchen Reservaten wurden auch Breitmaulnashörer und Kaffernbüffel angesiedelt. Daneben finden auch überwiegend laubäsende Arten ein Auskommen, so Spitzmaulnashorn, Elenantilope, Großer Kudu, Klippspringer, Springbock, Steinböckchen und Grauducker. Auf einer Fläche von 12'000 km² haben sich die Farmen zum Platberg Karoo Conservancy zusammengeschlossen, das an die Naturschutzgebiete Rolfontein und Doornkloof anschließt und unter der Nummer ZA028 als ornithologisch bedeutendes Gebiet gilt. Zu den wichtigen, hier vorkommenden, größeren Arten zählen Rötelfalke (Falco naumanni), Sekretär, Paradieskranich (200-400 Brutpaare), Koritrappe, Blautrappe (Eupodotis caerulescens), Namatrappe (Eupodotis vigorsii) und Weißflügeltrappe (Afrotis afraoides). Die eindrücklichste Wirbellosen-Art der Region ist der bis zu 4 m lange und 2 cm dicke Riesenregenwurm Microchaetus, der nur nach andauernden Regenfällen an der Erdoberfläche auftaucht. Literatur und Internetquellen |
Nationalparks und andere Schutzgebiete
Bergzebra-Nationalpark, Ost-Kap
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Bestehend seit 1937. Zur Rettung des Kap-Bergzebras kaufte die Republik Südafrika die 1'712 ha-Farm "Babylons Toren" bei Cradock und richtete dort 1937 den Bergzebra-Nationalpark ein. Damals befanden sich 5.1 Bergzebras auf dem Gelände. 1946 waren noch 2.0 übrig, die für Museumszwecke abgeschossen wurden. 1950 wurden aus der benachbarten Farm "Waterfal" 5.6 Zebras in den Park getrieben, die sich bis 1964 auf 25 vermehrten. Im selben Jahr wurde der Park durch Zukauf von fünf Nachbarfarmen auf 6'536 ha vergrößert. Auf einer dieser Farmen befanden sich, ausgehend von einer Ursprungspopulation von sieben, 30 Zebras, und von da an ging es mit den Bestand aufwärts. 1978 wurde ein Bestand von 200 Tieren erreicht, womit die Kapazitätsgrenze erreicht war. 1979 wurden 23 Zebras in den Karoo-Nationalpark umgesiedelt. Weitere Umsiedlungen folgten, und vor einigen Jahren wurde der Bergzebra-Nationalpark auf 28'000 ha vergrößert, womit hier Lebensraum für 600 Zebras geschaffen wurde. Bei einem jährlichen Wachstum von gegen 10 % dürfte der Gesamtbestand heute über 2'500 Individuen betragen. 1997 wurden Kaffernbüffel angesiedelt, 1998 Steppenzebras, die 2014 wieder entfernt wurden, weil es zu Bastardierungen mit Bergzebras gekommen war, 2002 Spitzmaulnashörner, um diese Zeit auch Kapgiraffen, was sich offenbar aber nicht bewährt hat, und Südafrikanische Oryx 2004. Nachdem der Park raubtiersicher eingezäunt worden war, folgten 2007 Geparde, 2008 Braune Hyänen und 2013 Löwen. Ein Nachteil dieser Erweiterungen des Artenspektrums ist, dass man als Besucher nicht mehr frei im Park wandern kann, sondern sich im Auto oder in geführten Gruppen bewegen muss. 2010 waren auch Rotschnabel-Madenhacker freigesetzt worden. Insgesamt wurden im Park 275 Vogelarten nachgewiesen. Literatur und Internetquellen |
Doornkloof- und Rolfontein-Naturschutzgebiete
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Rolfontein seit 1968 im Besitz von Cape Conservation, als Schutzgebiet proklamiert 1994. Als in den 1970er-Jahren der Vaal oberhalb von Petrusville aufgestaut wurde, übernahm die damalige Kap-Provinz Gelände von teilweise überschwemmten Farmen. Das Land wurde während einiger Jahre brach liegen gelassen und danach eingezäunt, mit verschiedenen Wildarten bestückt und als Naturschutzgebiete betrieben. Vegetation: Die Ebenen sind mit Gras oder lockerem Busch, die Hügel mit dichterem Buschwerk und die Täler mit dichtem Wald bedeckt. In Rolfontein wurden 13 verschiedene Pflanzengesellschaften identifiziert. Tierwelt: Bereits von Anfang an vorhanden waren u.a. folgende Säugetierarten: Grüne Meerkatze, Bärenpavian), Löffelhund, Erdwolf und weitere Kleinraubtiere, vermutlich Leopard, ferner Westliche Klippen-Elefantenspitzmaus (Elephantulus rupestris) Erdferkel, Großer Kudu, Kronenducker, Bergriedbock (vor allem in Doornkloof), Steinböckchen und Weißschwanz-Stachelschwein. Eine Untersuchung von Graseulen-Gewöllen (Tyto capensis) erbrachte für Doornkloof den Nachweis von 3 Spitzmaus-, 2 Fledermaus- und 16 Kleinnager-Arten. Angesiedelt wurden Braune Hyäne, Breitmaulnashorn, Steppenzebra, Warzenschwein, Giraffe, Kaffernbüffel, Elenantilope, Spießbock, Südafrikanische Kuhantilope, Weißschwanzgnu, Blessbock und Klippspringer. In den beiden Reservaten wurden über 170 Vogelarten nachgewiesen. Rolfontein ist Teil des ornithologisch bedeutenden Gebiets IBA ZA028. Literatur und Internetquellen |
Weitere Schutzgebiete>
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Große Karoo
Nationalparks und andere Schutzgebiete
Karoo-Nationalpark, West-Kap
Untere Namakaroo
Nationalparks und andere Schutzgebiete
Camdeboo-Nationalpark, Ost-Kap
Weitere Schutzgebiete
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