Der Tierpark Hellabrunn - ein Rückzugsgebiet für die heimische Flora

Waldrand im Südamerikagehege des Tierparks Hellabrunn
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Der Tierpark Hellabrunn als Teil des FFH-Gebiets Oberes Isartal

Eingerahmt von der renaturierten Isar, begleitet durch ihre Auen im Westen und Norden sowie durch die steil ansteigenden eiszeitlichen Hangkanten an der Hochleite im Osten befindet sich der Tierpark Hellabrunn im Landschaftsschutzgebiet bzw. ist ein Teil des Fauna-Flora Habitates (FFH) Oberes Isartal.

Nachweislich wachsen hier insgesamt 407 Pflanzenarten, darunter 301 wildwachsende Gräser, Kräuter und Farne, sowie 60 Gehölzarten. 46 Pflanzenarten, davon 17 Ziergehölzarten, sind nicht heimisch. 40 Pflanzenarten werden nach der Roten Liste Bayern als gefährdet eingestuft, weitere 53 Arten stehen auf der Vorwarnstufe

Vier heimische Orchideenarten (Stendelwurz, Einblatt, Großes Zweiblatt und Weißes Waldvögelein), Gefingerter Lerchensporn, Schachbrettblume, Große Sterndolde, Teufelskralle, Prachtnelke usw. begleiten den Besucher durch den Tierpark. Ziel hier ist, die extensive Pflege auf die erscheinende Vegetation der verschiedenen Flächen abzustimmen, d.h die Mahd erst nach Aussamung der Pflanze, die vorwiegend vorkommt, an dieser Stelle durchzuführen. Eine Leistungsbilanz in Grün ist schwer monetär zu erfassen, da sie unermesslich ist.

Beeindruckend sind aber folgende Daten, welche näherungsweise ausgeführt sind: Bei einer Größe des Tierparks von 36 Hektar sind ca. 25 Hektar durch Bäume, Sträucher und Rasenflächen bedeckt. Die Sauerstoffproduktion beläuft sich auf ca. 15.000 Kilo pro Tag (zum Vergleich verbraucht ein Mensch ca 0,8-2 Kilo Sauerstoff täglich), die Aufnahme von CO2 im Tierparkgelände liegt im Jahresmittel bei ca. 22.500 Kilo pro Tag.

Ein hohes Entwicklungspotential in den Freiflächen eröffnet sich für die Gärtner im Tierpark Hellabrunn. Die Förderung gefährdeter Arten durch gezielte Mahd und Entbuschung verbesserte einige Standorte. Die Nutzung des Wasserreichtums durch Einbau von Bachläufen, Wasserflächen und Gumpen durch naturnahe Gestaltung sei hier erwähnt. Die vielfältige Begrünung der Uferränder (Altwasser, Mhorrgazellenbucht) entwickelt sich zu artenreichen Habitaten für Flora und Fauna. Der Bau von Trockenmauern zur Geländeabstützung oder freistehend bereichert als Standort für dealpine Pflanzen.

Quellen:

Siehe auch "Was lebt in der Benjeshecke"