Brautentenerpel (Aix sponsa) im Natur- und Tierpark Goldau
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Gänsevögel (ANSERIFORMES)
Familie: Enten und Gänse (Anseridae)
Unterfamilie: Gänseartige (Anserinae)
Tribus: Glanzgänse (Cairini)
Brautente
Aix sponsa • The Wood Duck • Le canard carolin
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Wie bei der nahe verwandten Mandarinente trägt der Erpel der Brautente ein auffälliges Prachtkleid, weshalb die in der Natur nicht gefährdet Art zu den beliebtesten Zierenten in Privathand gehört. Auch im Zoo wird sie sehr häufig gezeigt, allerdings nicht so oft wie die Mandarinente. Körperbau und KörperfunktionenDie Brautente erreicht eine Gesamtlänge von 43-51 cm und ein Gewicht von 480-900 g. Es besteht ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus. Beim etwas größeren Erpel ist der Kopf metallisch grün glänzend mit verlängerten Schopffedern. Die Brust ist braun mit weißen Punkten. Das Gefieder der Ente ist braun. Von der sehr ähnlichen weiblichen Mandarinente unterscheidet sie sich dadurch, dass sie einen breiten weißen Augenring hat und dass die Oberseite stärker metallisch grün schimmert [3; 4, 5]. VerbreitungNordamerika: Kanada, Kuba, Mexiko. USA, eventuell Jamaika. Durchzügler in Saint Pierre and Miquelon. Gastvogel au zahlreichen karibischen Inseln [1]. Situation in Europa: Die Brautente ist eine der beliebtesten Zierenten, die sehr häufig in Privathand gehalten wird und leicht zu züchten ist. In Europa gab es wiederholt Versuche, Brautenten im Freiland anzusiedeln [1]. Aus dem Dresdener Zoo entwichene Vögel siedelten sich um 1880 im Großen Garten an, wo sie bis 1888 einen Bestand von 75 Vögeln aufbauten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts unternahm Oskar HEINROTH im Berliner Tiergarten einen planmäßigen Einbürgerungsversuch. 1909 lag der Bestand bei 120 Individuen, um 1930 war er restlos erloschen [5]. Auch wenn Einbürgerungsversuchen nirgendwo ein nachhaltiger Erfolg beschieden war, brüten entwichene Brautenten immer wieder auch bei uns im Freiland. Am deutschen Ufer des Bodensees kam es bereits in den 1930er Jahren auf der Mettau und in Konstanz zu den ersten Bruten. In der Schweiz wurden die ersten Bruten 1995 und 96 in Arosa auf 1'730 m.ü.M. beobachtet [6]. Lebensraum und LebensweiseDie Brautente besiedelt Feuchtgebiete im Waldland und tritt oft auch in städtischen Parks auf. Das Nahrungsspektrum ist regional und saisonal unterschiedlich. Im Herbst bilden im natürlichen Areal fast überall Eicheln, Bucheckern und die Samen der Sumpfzypresse (Taxodium distichum) die Hauptnahrung. Tierische Komponenten machen nur einen kleinen Teil der aufgenommenen Nahrung aus. Gebrütet wird in Baumhöhlen, gerne werden auch aufgehängte Nistkästen angenommen. Die Gelege bestehen aus 9-15(-20) blassbräunlichen Eiern, die während 28-32 Tagen allein von der Ente bebrütet werden. Die Jungen werden meist nur von der Mutter geführt, gelegentlich beteiligt sich aber auch der Erpel an der Aufzucht. Sie werden mit etwa 60 Tagen flügge und können sich bereits mit einem Jahr fortpflanzen [3; 4; 5]. Gefährdung und SchutzDie Brautente hat eine weite Verbreitung und einen grossen, auf 3.5 Millionen Individuen geschätzten Bestand. Die Art ist daher nicht gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1]. Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt. Die Art fällt unter Anhang 2 der Bonner Konvention über wandernde Tierarten (CMS). Bedeutung für den MenschenDie Brautente wird als Sport bejagt und wird laut IUCN für den internationalen Tierhandel genutzt [1], was allerdings in Anbetracht ihrer leichten Züchtbarkeit und der tiefen Preise wenig glaubhaft erscheint. In Deutschland werden Nachzuchtvögel für z.B. 25 € / Stück angeboten [Online-Inserat 2019]. HaltungBrautenten sind wenig aggressiv und können nicht nur paar- sondern auch gruppenweise mit anderen Wasservögeln vergesellschaftet werden. Sie sind wenig kälteempfindlich [4]. Haltung in europäischen Zoos: Die Wildform wird in über 340 Zoos gehalten, von denen sich über 40% im deutschsprachigen Raum befinden. Gegen 20 weitere Zoos halten Zuchtformen. Für Details siehe Zootierliste. Wie Brautenten (und andere Enten) gehalten werden (Beispiel): Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Enten. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2022) sind sie mindestens paarweise in Außenanlagen mit offenen Wasserflächen und angrenzendem Landteil zu halten. Bei Volierenhaltung sind pro Paar 4 m² Fläche bei einer Höhe von 2 m vorzusehen. Taxonomie und NomenklaturDie Brautente wurde 1758 von Carl von LINNÉ als "Anas Sponsa" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die Art ist monotypisch. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Aix wurde 1828 von dem holsteinischen Naturkundler Friedrich BOIE eingeführt [2]. |
Literatur und Internetquellen
- BEZZEL, E. (1985)
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Aix sponsa. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22680104A92843477. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22680104A92843477.en . Downloaded on 12 November 2019.
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. & SARGATAL, J., eds. (1999)
- GRUMMT, W. & STREHLOW, H. (2009)
- KOLBE, H. (1972)
- MAUMARY, L. et al. (2007)