Gelblappenhokko-Hahn (Crax daubentoni) im CERZA-Zoo Lisieux
© Klaus Rudloff, Berlin
Ordnung: Hühnervögel (GALLIFORMES)
Familie: Hokkos (Cracidae)
Unterfamilie: Eigentliche Hokkos (Cracinae)
Gelblappenhokko
Crax daubentoni • The Yellow-knobbed Curassow • Le hocco de Daubenton
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der in seinem Ursprungsgebiet potenziell gefährdete Gelblappenhokko ist ein großer, attraktiver Hühnervogel, der sich gut als Botschafter für den Schutz der vielfach gefährdeten Fauna seines Ursprungsgebiets und deren Lebensräume eignet, insbesondere wenn er freilaufend in einer Tropenhalle oder, wie z.B. im CERZA-Zoo in Lisieux in einem begehbaren Gehege präsentiert wird. Er ist allerdings in europäischen Zoos nicht allzu häufig zu sehen. Körperbau und KörperfunktionenDie Gesamtlänge des Gelblappenhokkos liegt bei 83-92 cm. Es besteht ein Geschlechtsdimorphismus. Beim ca. 2'900-3200 g schweren Hahn ist die Wachshaut gelb, es sind ein gut ausgebildeter Oberschnabelknopf und hellgelbe Unterschnabelklunkern vorhanden. Auf dem Kopf befindet sich eine gut ausgebildete Haube. Das Gefieder ist überwiegend schwarz, die äußeren Schwanzfedern sind weiß gesäumt, Bauch, Schenkelbüschel und Unterschwanzdecken sind weiß. Der Schnabel ist schwarz, Zügel und Orbitalring sind unbefiedert, die Iris ist rotbraun. Die Beine sind schiefergrau. Hennen werden etwa 2'300-2'500 g schwer. Schnabelknopf und -klunkern fehlen, die Haube ist kleiner, die schwarzen Federn sind, namentlich im Brustbereich, weiß gebändert. Der Schwanz hat eine weiße Endbinde. Die Iris ist weißlich bis gelb [2; 3]. VerbreitungNördlichstes Südamerika: Kolumbien und Venezuela [1]. Lebensraum und LebensweiseDer Gelblappenhokko lebt hauptsächlich in den Galeriewäldern der Llanos, geht aber auch in laubabwerfende und immergrüne Wälder in Höhenlagen von 100-1'500 m. Die Vögel werden in Familienverbänden oder in Gruppen bis zu 15 Individuen angetroffen. Die Nahrung wird am Boden oder in den Bäumen gesucht. Über ihre Zusammensetzung in der Wildbahn gibt es keine Angaben. Das Nest wird in Bäumen und in der Nähe von Gewässern errichtet. Das Gelege besteht aus zwei Eiern [2; 3]. Gefährdung und SchutzJagddruck und Lebensraumverlust sind sehr hoch. Der auf 6'600-27'000 adulte Vögel geschätzte Bestand nimmt ab. Seit 2004, letztmals überprüft 2018 wird der Gelblappenhokko deswegen als potenziell gefährdet eingestuft (Rote Liste: NEAR THREATENED) [1]. Bedeutung für den MenschenGelblappenhokkos werden als Sport und zur Fleischgewinnung bejagt und gelangen gelegentlich in den internationalen Tierhandel [1]. HaltungFür die Haltung von Gelblappenhokkos werden Volieren von mindestens 20-25 m² Fläche und 4 m Höhe empfohlen. In größeren Volieren oder Tropenhallen mit ausreichend Deckung ist eine Vergesellschaftung mit anderen Vögeln möglich. Die Hokkos sind allerdings nicht immer friedfertig [3] und können auch gegenüber Besuchern aufdringlich sein. Haltung in europäischen Zoos: Die Gelblappenhokko wird in etwa etwa einem Dutzend Zoos gehalten, von denen sich einer im deutschsprachigen Raum befindet. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Hühnervögel. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) sind Hühnervögel ihren sozialen Bedürfnissen entsprechend paarweise, in Gruppen oder außerhalb der Brutzeit einzeln zu halten. Die Volieren müssen für ein Paar eine Mindestfläche von 18 m², eine Höhe von 3 m mit Schutzraum aufweisen. Für jeden weiteren Adultvogel ist die Fläche um 8 m² zu erweitern. Taxonomie und NomenklaturDer Gelblappenhokko wurde 1867 von dem britischen Zoologen George Robert GRAY unter seinem heute noch gültigen Namen erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die Art ist monotypisch [2]. |
Literatur und Internetquellen
- BIRDLIFE INTERNATIONAL (2019). Crax daubentoni. The IUCN Red List of Threatened Species 2019: e.T22678530A137009363. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2019-3.RLTS.T22678530A137009363.en. Downloaded on 21 October 2020.
- DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. et al. (eds., 1992-2013)
- RAETHEL, H. S. (1988)