Elsterwürger

Elsterwürger (Corvinella melanoleuca), Wilhelma Stuttgart
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Sperlingsvögel (PASSERIFORMES)
Unterordnung: Singvögel (OSCINES)
Familie: Würger (Laniidae)

D LC 650

Elsterwürger

Urolestes (= Corvinella) melanoleuca • The Magpie Shrike • La corvinelle noir et blanc

227 023 001 002 corvinella melanoleuca walsrode KR1Elsterwürger (Urolestes = Corvinella melanoleuca) im Weltvogelpark Walsrode © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

227 023 001 002 corvinella melanoleuca mapElsterwürger (Urolestes = Corvinella melanoleuca) im Weltvogelpark Walsrode © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

 

227 023 001 002 corvinella melanoleuca stuttgart PD3Elsterwürger (Urolestes = Corvinella melanoleuca) in der Wilhelma Stuttgart © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

227 023 001 002 corvinella melanoleuca stuttgart PD2Elsterwürger (Urolestes = Corvinella melanoleuca) in der Wilhelma Stuttgart © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

 

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Der nicht als gefährdet eingestufte, aber im Bestand abnehmende Elsterwürger ist ein Charaktervogel der Akaziensavannen Ost- und Südafrikas. In Zoos wird er nur selten gezeigt, wobei sich fast alle Haltungen im deutschsprachigen Raum befinden.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Elsterwürger erreicht eine Gesamtlänge von  34.5-50 cm, wovon beim Hahn 22.5-35 cm, bei der Henne 21.5-34 cm auf den Schwanz entfallen, und ein Gewicht von 55-97 g. Wegen seines auffälligen Schweifs, der etwa doppelt so lang ist wie der übrige Vogel, und seiner elsternartigen Färbung ist der Elsternwürger ein etwas atypisches Mitglied seiner Familie [3; 4; 5].

Verbreitung

Ost- und Südafrika: Angola, Botswana, Kenia, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe, Südafrika, Swasiland, Tansania [1].    

Lebensraum und Lebensweise

Der Elsternwürger lebt in Gruppen von 5-10 Vögeln in der Dornsavanne Süd- und Ostafrikas in Höhenlagen bis zu 1'800 m. Im dazwischenliegenden Miombowald fehlt er. Im Gegensatz zu anderen Arten seiner Familie jagt er keine warmblütigen Wirbeltiere, sondern konzentriert sich auf den Fang von Insekten, hauptsächlich Heuschrecken. Er soll auch kleine Schlangen fangen [3; 4].

Brutzeit ist hauptsächlich von September bis Dezember. Das aus kleinen Ästen gefertigte Nest wird 3-6 m über Boden nahe am Ende von Akazienästen gebaut. Das Gelege besteht aus 3-4 braungelben Eiern von 20-27 mm. Über die Brutbiologie ist wenig bekannt [4].

Gefährdung und Schutz

Es ist nicht bekannt, wieviele Elsternwürger es gibt. Es wird aber angenommen, dass die Bestände abnehmen. Allerdings ist die Abnahme eher gering und in Anbetracht der sehr weiten Verbreitung wird die Art als nicht gefährdet angesehen (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1].

Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art befindet sich im internationalen Tierhandel [1].

Haltung

Elsterwürger können mit vielen anderen Vögeln vergesellschaftet werden, z.B. mit Enten, Glanzgänsen, Perlhühnern, Frankolinen, Kiebitzen, Tauben, Agaporniden, Racken, Bülbüls, Lappen- und Glanzstaren oder Webervögeln, und so dazu beitragen, ein Bild der Avifauna afrikanischer Savannen abzugeben.

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur in wenigen Zoos gezeigt, hauptsächlich in Deutschland, wo sie auch gezüchtet wird. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es keine konkreten Mindestanforderungen an Gehege für Würger.

Taxonomie und Nomenklatur

Der Elsterwürger wurde 1831 von dem schottischen Ornithologen Sir William JARDINE als "Lanius melanoleucus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute weitgehend noch gebräuchliche Gattungsbezeichnung Corvinella stammt ebenfalls aus dem Jahr 1831 und geht auf den französischen Arzt und Naturforscher René Primevère LESSON zurück. In der neuen CHECKLISTE wird die Art in eine eigene Gattung Urolestes gestellt, die von Jean Louis CABANIS, dem Nachfolger von Martin Hinrich LICHTENSTEIN als Direktor des Berliner Museums für Naturkunde, 1850 ausgegeben worden war. Es werden vier Unterarten anerkannt [2; 3].

Literatur und Internetquellen

  1. BIRDLIFE INTERNATIONAL (2016). Urolestes melanoleucus. The IUCN Red List of Threatened Species 2016: e.T22705107A94000790. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2016-3.RLTS.T22705107A94000790.en. Downloaded on 17 January 2020.
  2. DEL HOYO, J., COLLAR, N., CHRISTIE, D.A., ELLIOTT, A. & FISHPOOL L.D.C. (2014)
  3. DEL HOYO, J., ELLIOTT, A. & SARGATAL, J., eds. (1999)
  4. GINN, P.J., McILLERON, W.G. & MILSTEIN, P. le S. (1999)
  5. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)