Westliches Flachlandgorilla-Weibchen "Sonja" (Gorilla g. gorilla)im ErlebnisZoo Hannover
© Zoo Hannover (Pressefoto)
Überordnung: EUARCHONTOGLIRES
Ordnung: Affen und Halbaffen (PRIMATES)
Unterordnung: Affen (Simiae / Haplorrhini)
Teilordnung: Eigentliche Affen (Simiiformes)
Überfamilie: Altwelt- oder Schmalnasenaffen (Catarrhini)
Familie: Menschenaffen (Pongidae / Hominidae)
Tribus: Gorillas (Gorillini)
Westlicher Flachlandgorilla
Gorilla gorilla gorilla • The (Western) Lowland Gorilla • Le gorille de l'Ouest
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Gorillas sind die größten Menschenaffen, weniger klettergewandt als ihre Verwandten lassen sie sich gut auf Freianlagen präsentieren und friedfertiger als jene ist eine Vergesellschaftung mit vielen anderen Tierarten möglich. Dies alles macht den selbst vom Aussterben bedrohten Westlichen Gorilla zu einem idealen Boschafter für den Schutz des zentralafrikanischen Regenwalds und der darin lebenden, oft auch gefährdeten Tierarten. Gefördert durch ein internationales Zuchtbuch und Zuchtprogramme ist er die einzige Gorillaform, die in namhafter Zahl in Zoos gehalten wird. Körperbau und KörperfunktionenWestliche Gorillas haben ein dunkel pigmentiertes Gesicht mit großen Nasenlöchern aber kleinen Augen und Ohren, einen stämmigen Körper, lange Arme und kurze Beine und daher einen abfallenden Rücken, kurze und breite Hände und Füße mit opponierbarem Daumen bzw. Großzehe. Ein Schwanz fehlt. Das Fell ist graubraun auf dem Kopf oft rotbraun. Bei älteren Männchen werden Rücken, Hinterteil und Hinterbeine silbergrau, weshalb sie auch "Silberrücken" genannt werden. Es besteht ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus: Die Männer haben stärker entwickelte Überaugenwülste sowie einen knöchernen Scheitel- und Nackenkamm, an dem Muskulatur ansetzt. Sie erreichen eine Kopfrumpf-Länge von 103-107 cm, eine Standhöhe bis 180 cm, einen Brustumfang bis 175 cm, eine Armspannweite von 260-275 cm und ein Gewicht von 140-180 kg im Freiland und gelegentlich das Doppelte bei gehaltenen Tieren. Die Weibchen sind deutlich kleiner und erreichen ein Gewicht von nur 70-90(-140) kg [6; 32]. VerbreitungWestliches Zentralafrika: Angola (Cabinda), Äquatorial-Guinea, Gabun, Kamerun, Kongo, Nigeria, Zentralafrikan. Republik. In Kongo Dem. (ehem. Zaire) ausgestorben [19]. Lebensraum und LebensweiseWestliche Gorillas bewohnen unterschiedliche Waldtypen des Tieflands und der Hügelzone, meist bis auf eine Höhe von 900 m, stellenweise bis 1'200 m, Cross-River-Gorillas von 200-1'900 m. Gorillas sind tagaktiv und halten sich tagsüber überwiegend am Boden auf. Die Schlafnester können am Boden oder in den Bäumen sein. Sie leben in Haremsgruppen mit im Mittel 10, bisweilen bis 22 Mitgliedern, bestehend aus einem Silberrücken, mehreren Weibchen und deren Nachkommen. Der Silberrücken toleriert keine weiteren adulten Männer in der Gruppe. Dabei kann es unter Umständen zu Kämpfen auf Leben und Tod kommen (Von wegen "sanfte Riesen"...). Junggesellenverbände sind selten. Gorillas ernähren sich hauptsächlich von reifen Früchten, dazu Kräutern, Baumblättern und andrem Pflanzenmaterial. Wenn immer sich die Gelegenheit bietet, fressen sie auch Weberameisen und Termiten. Zur Deckung ihres Nahrungsbedarfs benötigt eine Familie ein Streifgebiet von etwa 10-15 km² das sich mit denen anderer Gruppen überlappen kann. Beim Zusammentreffen mit anderen Familien können sich die Männer bedrohen, oft gehen sich aber die Gruppen einfach aus dem Weg. Nach einer Tragzeit von im Mittel 257 Tagen wird normalerweise ein einzelnes Junges geboren, das 4-5 Jahre gesäugt wird. Während dieser Zeit kommt die Mutter nicht in Östrus, sodass die Geburtsintervalle oft 5-6 Jahre betragen. Weibchen werden mit etwa 10 Jahren geschlechtsreif, Männer kommen oft erst mit 18 Jahren zur Fortpflanzung [10; 19; 32]. Gefährdung und SchutzVerschiedene Übersichtsuntersuchungen der letzten Jahre kommen auf einen Gesamtbestand von rund 150-200'000 Individuen. Dieser hat von 2005 bis 2013 um über 18% abgenommen. Die Art wurde deshalb im Rahmen einer Beurteilung im Jahr 2016 als vom Aussterben bedroht beurteilt (Rote Liste: CRITICALLY ENDANGERED). Die massive Abnahme ist das Ergebnis von Bejagung und wohl auch von Verlusten als Folge von Erkrankungen mit dem Ebola-Virus. Vom Cross-River-Gorilla gibt es nur etwa ein Dutzend Familiengruppen mit rund 250-300 Individuen [17]. Der internationale Handel ist durch CITES-Anhang I eingeschränkt. Ferner fällt die Art unter Anhang I des Bonner Übereinkommens über wandernde Tierarten. Zoogestütztes Artenschutzprojekt (Beispiel):
Bedeutung für den MenschenWestliche Gorillas werden illegal für die Gewinnung von Fleisch für den "bushmeat"-Markt gejagt oder mit Fallen gefangen. Früher spielte auch der Fang für den internationalen Tierhandel eine Rolle, den es aber seit Inkrafttreten von CITES nicht mehr gibt [19]. Von 1977-2017 wurden aus den Ursprungsländern bei der Ausfuhr nebst Wissenschaftsmaterial und sonstigen Teilen und Erzeugnissen 57 lebende Wildfänge registriert, davon 54 bis zum Jahr 1997. Je 25 Tiere kamen aus dem Kongo und aus Kamerun. Im selben Zeitraum wurden weltweit 223 Nachzuchttiere über internationale Grenzen verschoben. Wichtigste Ausfuhrländer waren Großbritannien mit 50 und die Schweiz mit 31 Tieren [7]. HaltungEs gibt seit 1967 ein Internationales Zuchtbuch (ISB), das am Zoologischen Garten Frankfurt geführt wird und das im Dezember 2017 insgesamt 877 lebende Tiere in 138 Institutionen umfasste [IZY 52]. Mitte der 1970er Jahre, als CITES in Kraft trat, waren über 80 % der Zoogorillas Wildfänge. Seitdem wurden nur noch ganz vereinzelt verwaiste Gorillas von Zoos übernommen. Der Anteil der zoogeborenen Gorillas an der Zoopopulation entwickelte sich wie folgt: 1967: 4.5 %, 1777: 22 %, 1987: 44 %, 1997: 66 % (nach Int. Zoo Yearbook) und seitdem ist der Prozentsatz in Europa auf 92% gestiegen, die wenigen Wildfänge sind zumeist über 40 Jahre alte Männer. 2021 befanden sich 881 Gorillas in 136 Institutionen in Zuchtprogrammen (EAZA-EEP LTMP, 2021). Außer in Zoos gibt es noch einige Gorillas in sogenannten "Schutzzentren" in afrikanischen Ländern. Um die ex situ-Gorillazucht zu diskreditieren, haben Tierschutzaktivisten die Behauptung in die Welt gesetzt, bei den Zoogorillas handle es sich zum Teil um Unterarthybriden. Tatsache ist allerdings, dass nur zwei Gorillas nach Europa gelangt sind, von denen bekannt ist, dass sie zur Unterart diehli gehören. Diese sind beide gestorben ohne Nachkommen hinterlassen zu haben. Um zu erhärten, dass alIe Zoo-Gorillas der Nominatform angehören, wurde eine genetische Arbeit über Gorilla-Unterarten in europäischen Zoos durchgeführt. Gorillas werden zunehmend in gemischten Haltungen mit anderen Arten gezeigt. In Tropenhallen teilen sie ihren Lebensraum mit Vögeln und Fledermäusen. Im Zoo Heidelberg wurde ihnen eine Ginsterkatze als Mäusejägerin zugesellt, in Apeldoorn wurde das Gras ihres Außengeheges durch ein Rudel Springböcke kurzgehalten. Häufig ist die Vergesellschaftung mit anderen Primaten, so mit Meerkatzen in zahlreichen Zoos (Cercopithecus ascanius, C. diana, C. hamlyni, C. m. albogularis, C. neglectus, C. petaurista, Miopithecus talapoin), Husarenaffen (z.B. im Touroparc), Mangaben (Cercocebus a. lunulatus in Barcelona, C. torquatus in Münster und Dublin, Lophocebus aterrimus im Gaia Park), Makaken (Macaca sylvanus in Nürnberg, Macaca nigra), Drills (Touroparc) oder Guerezas (z.B. in Köln) [1; 35]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 65 Zoos gehalten, von denen sich über ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Seit 1987 besteht ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP), das ursprünglich vom Affenpark Apenheul in Apeldoorn koordiniert wurde und seit 2023 vom Amsterdamer Zoo koordiniert wird. Am EEP beteiligen sich (Jahr 2020) 77 Institutionen (in Europa 64, außerhalb 13) mit 495 (232.262.1) Tieren. Ein Problem des Programms besteht darin, dass Gorillas in der Wildbahn normalerweise in Gruppen von einem erwachsenen Männchen und mehreren Weibchen mit ihren Jungtieren leben. Die jungen Männer wandern im Alter von etwa 11 Jahren ab, Gruppen mit mehr als einem erwachsenen Mann sind selten, Junggesellengruppen machen nur etwa 5% aller Gruppen aus und sind wenig stabil. Andererseits werden aber in etwa gleich viele Männchen wie Weibchen geboren werden. Es wird geprüft, wie mit diesem Männerüberschuss umzugehen ist, um das ethisch problematische und vom Publikum sicher nicht akzeptierte Töten sowie die unter Tierwohlaspekten nicht akzeptable Einzelhaltung nicht-plazierbarer Tiere zu verhindern. In Betracht kommen z.B. die Zahl der Weibchen pro Familiengruppe zu reduzieren, junge Männchen länger im Familienverband zu belassen, Junggesellengruppen zu bilden, was meist nur während einer begrenzten Zeit funktioniert, oder überzählige Männchen als weniger als 5 Jahre alte Jungtiere zu kastrieren und sie dann im Familienverband zu belassen. Kastrierte Gorillas entwickeln nicht nur keinen Geschlechtstrieb, sondern auch keine sekundären Geschlechtsmerkmale – das heißt, dass sich ihr Rückenfell nicht silbergrau färbt und ihr Körperbau nicht so kräftig ist wie der der Silberrücken. [39]. Dazu laufen verschiedene Forschungsprojekte [37; 38]. Der erste Gorilla in Europa war höchstwahrscheinlich die "Schimpansin" Jenny, die 1855 nach England kam und in Wombwell’s Travelling Menagerie zur Schau gestellt wurde. Als zweiter traf am 26. Juni 1876 ein Gorilla im damaligen Berliner Aquarium ein, das ihn für 20'000 Goldmark erworben hatte. Er ist als "Dr. Falkensteins Gorilla" bekannt, weil er vom Arzt einer deutschen Afrika-Expedition beschafft worden war [31]. Er wurde kurzfristig an den Zoo London und den alten Hamburger Zoo ausgeliehen und kehrte danach nach Berlin zurück, wo er am 13. November 1877 starb. Der erste Gorilla, der sich in Menschobhut vom Kleinkind zum Mann entwickelt war der berühmte „Bobby“ der am 30. März 1928, ca. 2 Jahre alt und 15 kg schwer, in den Berliner Zoo gelangte und dort am 1. August 1935 an einer Blinddarmentzündung starb. Zum Zeitpunkt des Todes brachte er 262,5 kg auf die Waage. Der damalige Zoodirektor Lutz HECK gab beim Bildhauer Fritz BEHN eine Granitskulptur in Auftrag, die noch heute im Zoo zu sehen ist. Bobby ist auch heute noch das Wappentier des Berliner Zoos. 1959 war ein besonderes Jahr für den Zoo Basel. Nachdem drei Jahre zuvor, am 22.12.1956, im Zoo von Columbus (USA) der erste Gorilla in Menschenhand geboren wurde, konnte nun am 23. September erstmals in einem europäischen Zoo die Geburt eines Gorillajungen gefeiert werden. Das Gorillakind „Goma" wurde durch Radio, Fernsehen und Presse bald weltberühmt und entwickelte sich zur allgemeinen Freude auch prächtig. Da Goma von ihrer unerfahrenen Mutter "Achilla" nicht artgemäß gepflegt wurde, kam sie in ihrem ersten Lebensjahr in die Obhut des damaligen Zoodirektors Ernst M. LANG und seiner Frau, wo sie wie ein Menschenkind aufwuchs. Später war es nicht einfach, Goma allmählich an den Zoobetrieb zu gewöhnen. Die Kontaktaufnahme mit dem älteren Gorillajungen "Kulu" scheiterte, weil sich Goma vor ihm fürchtete. Erst als der Säugling "Pépé" nach Basel geholt wurde und ebenfalls beim Zoodirektor einzog, konnte sie sich mit einem Artgenossen anfreunden. "Jambo", der 1961 geborene Bruder und die nachfolgenden Geschwister von Goma, wurden von ihrer Mutter problemlos aufgezogen [10; 18]. Der Umzug ins Affenhaus ließ sich nun zu zweit besser durchführen. Goma gebar 1971 "Tamtam", welchen sie selber aufzog. Tamtam war weltweit der erste in zweiter Generation im Zoo geborene Gorilla [10]. Als Doyenne der großen Gorillagruppe des Basler Zoos wurde sie regelmäßig von ihrem 2014 im Alter von 101 Jahren verstorbenen Ziehvater bis kurz vor dessen Tod besucht. Entdeckte die betagte Gorillafrau Ernst LANG im Besucherraum, kam sie an die Panzerscheibe und begrüßte ihn. Am 7. Juni 2018 verstarb Goma mit 58 Jahren und 6 Monaten an Altersschwäche. Ihre jüngere Schwester "Quarta", die am 19. März 2021 starb, erreichte mit 52 Jahren ebenfalls ein sehr hohes Alter. Der mutmaßlich älteste Gorilla der Welt ist die wahrscheinlich 1957 geborene "Fatou", die somit 2023 ihren 66. Geburtstag begehen konnte. Fatou kam 1959 in den Berliner Zoo kam und hat dort im Alter von 17 Jahren ihr erstes Kind geboren. In der Wildbahn werden Gorillas bestenfalls etwa 40 Jahre alt [32]. Einer der bekanntesten Zoogorillas ist "Copito de Nieve", auf Katalanisch "Floquet de Neu" (Schneeflöckchen), ein Albino, der 37 Jahre im Zoo von Barcelona lebte. 1966 töteten Bauern in der Provinz Río Muni in Äquatorial-Guinea eine Gruppe Gorillas, die ihre Pflanzungen heimsuchte. Unter den toten Tieren entdeckten sie ein 2-3 Jahre altes albinotisches Jungtier, das sie lebendig behändigten und für 15'000 Peseten dem Centro de Experimentación Zoológica de Ikunde, einer Außenstation des Barcelona Zoos, verkauften. Einen Monat später, am 1. November 1966 kam der junge Gorilla in Barcelona an, wo er problemlos aufwuchs und mit drei verschiedenen Weibchen 22 Kinder zeugte, die alle normal gefärbt waren. 2001 entwickelte er einen Hautkrebs, der vermutlich durch seinen Albinismus bedingt war, und am 24. November 2003 wurde er eingeschläfert, um ihm weiteres Leiden zu ersparen [36]. Forschung im Zoo: Gorillas sind sehr beliebt als Gegenstand von Forschungsarbeiten oder forschendem Lernen. Häufig werden Studien zum Sozialverhalten einer bestimmten Gruppe durchgeführt [9; 12; 13; 15; 16; 17; 21; 23; 25; 26; 27], andere Untersuchungen befassen sich mit gestischer Kommunikation, Lernfähigkeit und kognitivem Verhalten [14; 27, 29] oder dienen der Optimierung der Haltung, indem sie das Einführen fremder Tiere, die Bildung von Junggesellengruppen, das Verhalten in Stress-Situationen, Verhaltensanomalien, die Wirkung von Maßnahmen zur Umweltanreicherung, Aspekte der Fortpflanzung oder veterinärmedizinische Probleme analysieren [2; 3; 4; 5; 8; 11; 20; 22; 28; 30; 33; 34]. Wie Westliche Gorillas gehalten werden (Beispiele):
Mindestanforderungen an Gehege: Im Säugetiergutachten 2014 des BMEL wird für die Haltung einer "sozial intakten Gruppe" von bis zu 4 Tieren ein Außen- und ein Innengehege von 200 m² bei einer Höhe von 4 m und für jedes weitere Tier außen 30 und innen 20 m² mehr gefordert. Dies ist eine Erhöhung des Raumangebots auf über das Vierfache gegenüber dem Gutachten’96, für die es keine Begründung gibt. Die Tierschutzsachverständigen der Zoos hielten eine Erhöhung ebenfalls für angezeigt, allerdings nur auf je 80 m² außen und innen für 4 Tiere und für jedes weitere Tier 10 m²zusätzlich. Da es nicht das Bestreben der Zoos ist, Tiere unter Minimalbedingungen zu halten, sondern ihnen möglichst optimale Lebensbedingungen zu bieten, liegen die effektiven Gehegedimensionen aber deutlich über den Mindestanforderungen. Die kleinste Außenanlage in den 15 Gorillas haltenden deutschen Zoos stammt aus dem Jahr 1988, misst 160 m² und soll ersetzt werden, sobald die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. 6 Anlagen messen zwischen 600 und 1'000 m², 5 zwischen 1'200 und 1'400 m² und 3 zwischen 2'000 und 4'500 m². Alle Anlagen sind bepflanzt. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) schreibt für 3 erwachsene Gorillas ein Außen- und ein Innengehege mit einer Grundfläche von je 50 m² bei 4 m Höhe und für jedes weitere Tier je 10 m² Fläche zusätzlich vor. Nach der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) muss die Haltung paarweise, als Familien- oder Männchengruppe erfolgen und es ist für bis zu 5 Adulttieren ein Außengehege mit einer Grundfläche von 500 m² sowie ein Innengehege von 300 m² bei einer Höhe von jeweils 5 m erforderlich. Für jedes weitere Tier sind die Flächen außen um 50, innen um 30 m² zu erweitern. Taxonomie und NomenklaturDer Westliche Gorilla wurde 1847 von dem in Liberia als Missionar tätigen amerikanischen Arzt und Naturforscher Thomas Staughton SAVAGE unter dem Namen "Troglodytes gorilla" erstmals wissenschaftlich beschrieben. 1852 stellte ihn der französische Zoologe Isidore GEOFFROY SAINT-HILAIRE als Typusart in die heute noch gültige Gattung Gorilla. Früher wurde der Gorilla als eine Art mit zwei Unterarten angesehen: Berg- und Flachlandgorilla. Gegenwärtig werden die beiden Formen als eigenständige Arten mit je zwei Unterarten betrachtet (Gorilla b. beringei und G. b. graueri, Gorilla g. gorilla und G. g. diehli). Der Cross-River-Gorilla (G. g. diehli) wurde 1904 als eigene Art beschrieben, dann als Unterart und ab 1929 lediglich als Population des Flachlandgorillas eingestuft [6; 19; 32]. Erst in jüngster Zeit [24] wird er aufgrund einiger abweichenden biometrischen Daten wieder als eigene Unterart geführt, die sich aber weder im Aussehen noch in genetischen Tests eindeutig von anderen Flachlandgorillas unterscheidet. Nachdem es zwischen verschiedenen Populationen von Homo sapiens vergleichbare biometrische Unterschiede gibt (Beispiel: niederländische Männer haben eine mittler Körpergröße von 184 cm, der durchschnittliche Italiener erreicht nur 168 cm), ohne dass deswegen der Mensch in Unterarten aufgesplittet würde, kann man über die Sinnhaftigkeit des Unterart-Status des Cross-River-Gorillas wohl geteilter Meinung sein. |
Literatur und Internetquellen
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- GORILLA EEP, ZOOM MEETING (PPT-Präsentation)
ferner Pressemitteilungen der Zoos und Mitteilungen des ehemaligen Zuchtbuchführers